HirnTumor-Forum

Autor Thema: Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?  (Gelesen 20960 mal)

dani2828

  • Gast
Re:Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
« Antwort #15 am: 06. Dezember 2006, 17:59:55 »
hallo tatjana,

habe dir auch gerade beim Thread Glioblastom geantwortet. Meine Mutter hat von Ende Oktober bis Ende November einmal in der Woche für drei Woche Chemo mit Muphoran gemacht.

Im Februar/März/April hat sie Chemo mit Temodal gemacht, aber es ist ja dann ein zweites Mal gekommen.

Uns wurde auch angeboten, dass meine Mama zur Logopädin geht, aber sie müsste davor eine neurofisiatrische Untersuchung machen und sie will im Moment auch nicht. Also haben wir mal verschoben.

Meine Mutter hat bis vor einem Jahr immer in einer Bar gearbeitet. Zuerst in ihrer eigenen, dann als Angestellte. Es hat ihr immer sehr gut gefallen, da sie auch sehr viel im Kontakt mit  Leuten war. Sie hat auch immer sehr gern geredet und versucht es jetzt auch soviel wie möglich.
Meine Mutter hat auch früher nie gern über die Probleme geredet. Ich glaube eigentlich nicht, dass es jetzt anders ist.

Wie geht es deiner Mama im Moment?

supidupi

  • Gast
Re:Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
« Antwort #16 am: 06. Dezember 2006, 22:18:08 »
Hallo dani2828,
meine Mutter mußte keine Voruntersuchung machen, damit sie Logopädie verschrieben bekommen hat. Ich bin einfach zum Arzt und habe ein Rezept gefordert. Ging alles problemlos.
Meiner Mutter geht es soweit ganz gut. Sie bekommt seit dem 9.7.06 täglich Chemo mit Temodal und sie verträgt es immer noch ganz gut. Zum Glück! Ende Oktober hatten wir ein Kontroll MRT ohne Befund ;D. Ich hoffe das bleibt noch lange so. Im Januar haben wir den nächsten Kontrolltermin.
Du hast mich in dem anderen Thread nach meinem Alter gefragt, ich bin 44 und habe Mann und Hund. Ich wüßte garnicht wie ich das alles auf die Reihe bringen sollte, wenn ich auch noch Kinder hätte. Hut ab vor all denen die sich auch noch um ihre Kinder kümmern müßen! Hast du Kinder?

Morgen fahre ich wieder zu meinen Eltern. Ich komme aber zum Wochenende wieder nach Hause, weil ich auch mal ein Wochenende in den eigenen 4 Wänden verbringen will.

Ich kann erst Samstag wieder im Forum vorbeischauen.

Bis dahin und viele Grüße!

Tatjana
 

dani2828

  • Gast
Re:Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
« Antwort #17 am: 08. Dezember 2006, 12:35:22 »
Hallo supidupi,

toll dass das erst MRT ohne Befund war, hoffentlich auch das zweite. Wenn es deiner Mutter aber gut geht, wird es wahrscheinlich auch so sein.

Zu deiner Frage: Ich habe keine Kinder. Ich bin auch erst 23. Ich wohne seit zwei Jahren nicht mehr zu Hause, war aber auch vorher 1-2 Woche immer bei meinen Eltern und habe meine Mutter fast täglich bei der Arbeit besucht. Ich wohne auch nur 200 m von meinen Eltern entfernt, sodass es von dem Sichtpunkt recht leicht zu organisieren ist.

Im Moment geht es meiner Mutter nicht so gut (ich glaube ich habe es auch gerade im Thread Glioblastom kurz angesprochen), weil sie sehr starken Schwindel hat und deshalb immer liegen muss.

Wie ist es bei deiner Mutter mit der Logopädie? Hilft sie ihr?




supidupi

  • Gast
Re:Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
« Antwort #18 am: 09. Dezember 2006, 16:28:59 »
Hallo dani2828,
dass es deiner Mutter nicht so gut geht, tut mir leid. Ich kann es immer sehr schlecht ertragen, wenn es meiner Mutter nicht so gut geht. Wie gehst du damit um? Zum Glück geht es ihr zur Zeit ganz gut. *klopf auf Holz*

Ich kann es garnicht genau sagen, ob Logopädie was für ihre Sprache bringt. Was es auf jeden Fall bewirkt, ist, dass sich jemand mit ihr beschäftigt und sie bei den Übungen Erfolgserlebnisse hat. Darüber freut sie sich riesig. Logopädie macht ihr auch Spaß und das ist die Hauptsache!

Im normalen Alltag erfährt sie eigentlich keine Erfolgserlebnisse mehr und das ist schon bitter. Sie kann viele Ding nur noch unter Anleitung machen, das war vor einem Jahr noch nicht so. Das tut mir dann immer so weh, zu sehen was aus ihr geworden ist.

Gestern haben wir zusammen Waffeln gebacken. Das hat uns so richtig Spaß gemacht. Nächstes Wochenende haben wir vor Plätzchen zu backen.

Ich hoffe deiner Mutter geht es bald wieder besser!

Liebe Grüße

Tatjana


 

dani2828

  • Gast
Re:Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
« Antwort #19 am: 09. Dezember 2006, 17:59:39 »
Hallo Tatjana,

ich hoffe, der Freitag bei deinen Eltern war schön, aber wenn ihr zusammen Waffeln gebackt habt, dann heißt das wohl, dass es deiner Mutter recht gut geht. Wie geht es deiner Mutter mit der Sprache? Könnt ihr noch miteinander reden?

Meine Mutter hatte heute einen leichten epileptischen Anfall und hat fast den ganzen Tag geschlafen. Jetzt scheint es ihr ein wenig besser zu gehen. Sie hat vorhin aber kurz geweint, weil eigentlich immer etwas ist.

Du hast mich gefragt wie ich mit der Situation umgehe. Ich habe zum Glück einen sehr lieben Freund, mit dem ich sehr viel darüber reden kann und der uns (meine Mutter, mein Vater und mich) auch sehr unterstützt. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.
Ansonsten dreht sich alles um meine Mutter und wir versuchen ihr immer schöne Momente zu bereiten. Das geht nur hier zu Hause, weil raus kann sie nicht mehr wegen dem starken Schwindel.
Ich habe immer Angst vor dem was noch kommt. Ich will einfach nicht, dass sie leidet. Besonders wenn es ihr einen Tag oder eine Zeit ein wenig schlechter ist, sind die Ängste massiv. Ich habe Angst vor der Zeit in der sie wahrscheinlich nur mehr liegen kann.
Außerdem müssen wir uns dann entscheiden, ob wir sie zu Hause pflegen oder im Krankenhaus. Es kommen dann immer so viele Fragen auf einmal. Es tut einfach nur weh zuzusehen wie ein geliebter Mensch leidet.



supidupi

  • Gast
Re:Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
« Antwort #20 am: 09. Dezember 2006, 22:42:42 »
Hallo dani2828,
ja meiner Mutter geht es soweit ganz gut. Wie gesagt, sie kann alles nur unter Anleitung machen. Ihr Kurzzeitgedächtis ist ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden.
Mit der Sprache klappt es mal ganz gut und dann mal wieder nicht. Manchmal setzt sie an und will mir was erzählen und dann kommt sie nur ein paar Worte weit und schon hat sie es wieder vergessen was sie sagen wollte bzw. sie weiß das Wort nicht. Ich versuche so gut es geht darüber hinwegzusehen und sie einfach reden zu lassen. Ich reime mir dann den Rest zusammen, das geht schon irgendwie.

Wie das alles noch weitergehen soll, das weiß ich auch noch nicht. Soweit nach vorne darf ich nicht schauen, sonst drehe ich durch. Du hast den Vorteil, dass du in der Nähe wohnst. Bei mir, auf die Entfernung, sind die Dinge manchmal nicht leicht zu regeln. Aber irgendwie geht's immer.

Ich versuche so oft wie möglich bei meiner Mutter bzw. bei meinen Eltern zu sein. Bei mir kommt auch noch erschwerend hinzu, dass mein Vater auch krank ist (Parkinson mit einhergehender Demenz). Er brauch auch Betreuung. Ich mache das jetzt schon fast ein Jahr lang ohne Urlaub oder so was ähnliches. Ich merke langsam dass ich an meine Grenze komme. Ich bin absolut urlaubsreif!

Mit epileptischen Anfällen hat meine Mutter, bis jetzt, nichts zu tun *klopf auf Holz* und ich hoffe das bleibt auch so. Sie hat durch die hohe Cortisoneinnahme hochgradig Osteoporose bekommen. Ich habe immer Angst, wenn sie einen Anfall bekommen sollte und irgendwie blöd hinfällt... da kann ganz schnell mal ein Knochen brechen, das wäre fatal.

Ich finde es toll wie du dich mit deinen 23 Jahren verantwortungsbewußt um deine Mutter kümmerst. Ist ja heutzutage nicht mehr so selbstverständlich. Ganz großes Lob!

Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende und wünsche deiner Mutter, dass es ihr bald besser geht.

Liebe Grüße

Tatjana





dani2828

  • Gast
Re:Dem Betroffenen sagen, dass er einen Gehirntumor hat?
« Antwort #21 am: 17. Dezember 2006, 17:25:58 »
Hallo supidupi,

habe lange nichts mehr hier in diesem Thread geschrieben.

Wie geht es bei dir zu Hause?

Bei mir ist es ähnlich wie vor einer Woche. Meine Mutter ist mit ihrem Zustand natürlich nicht zufrieden, aber sie weint weniger. Vorgestern hat uns mein Vater gegen 22 uhr angerufen, weil meine Mutter gesagt hat, dass sie ins Krankenhaus will. Als wir nach einer Viertelstunde da waren, ging es ihr wieder gut. Mein Vater hat gesagt nach zwei Minuten war alles vorbei. Wir wissen nicht genau was war, muss ein sehr leichter epileptischer Anfall gewesen sein. Meine Mama wollte dann auch nicht ins Krankenhaus also haben wirs gelassen. Übers Wochenende tun die dort eh fast nichts. Und jetzt gehts ja halbwegs wieder.
Ich hoffe gerade, dass sie Weihnachten noch in diesem Zustand feiern kann, ich glaube das wäre sehr schön für uns alle.

Liebe Grüße.

 



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