HirnTumor-Forum

Autor Thema: Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?  (Gelesen 12690 mal)

eva

  • Gast
Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?
« am: 11. Februar 2008, 16:41:15 »
Hallo, ich habe eine Frage an die Experten unter Euch.
Bei der palliativen Bestrahlung von Hirnmetastasen, wann sollte man die Bestrahlung besser abbrechen. Ist ein Blutdruck von 100 zu 70 mit Puls 100 schon ein Kriterium? Oder dass man nichts mehr schlucken kann? Oder dass man so schwach ist, dass man nur noch zur Bestrahlung kriechen kann oder liegend transportiert werden muss? Oder muss man einfach da durch und danach erholt man sich dann wieder...
Danke im Voraus,
Eva

fips2

  • Gast
Re:Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?
« Antwort #1 am: 11. Februar 2008, 17:34:00 »
Hallo Eva
Ich glaub diese Frage hast du etwas zu allgemein gestellt.

Man kann nicht so einfach sagen wenn der Patient nicht schlucken kann kann er keine Bestrahlung erhalten.Es gibt einige Patienten die haben nach der Hirn-OP ganz normale Schluckbeschwerden wegen der OP.

Genau so wie der Liegendtransport zur Bestrahlung.
Denk an die Patienten die Lähmungserscheinungen haben und nicht laufen können.
Dann keine Bestrahlung?

Blutdruck ist auch so nen Sache.

Nein Eva.
Hier sollte man auf den Arzt hören oder im Zweifelsfalle noch eine Zweitmeinung dazu holen.
Aber so verallgemeinern kann man das nicht.

Oder kommen bei dem Patienten,wegen dem du frägst genau alle diese Symptome auf einmal zusammen.

Dann würde ich als Laie sagen hier wäre mal an eine Pause zu denken,wenn es vom Nutzen/Schadenverhältnis in Hinsicht auf den Tumor und Allgemeinbefinden des Patienten,angebracht wäre.

Aber wie gesagt.Das müssen die Ärzte von Fall zu Fall entscheiden.Hier kann man keine eindeutigen Regeln aufstellen.

Schade,dass ich dir leider keine,für dich, befriedigernde Antwort geben kann.

Gruß
Fips2

Offline Bluebird

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Re:Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?
« Antwort #2 am: 11. Februar 2008, 19:11:10 »
Hallo Eva!

Wie fips schon sagt, werden die Ärzte verantwortungsbewußt entscheiden müssen, was Deiner Schwester zuzumuten ist. Ich habe Deine vorherigen Einträge gelesen, in denen Du schreibst, dass Deine Schwester nach der OP wieder wie früher ist. Ich interpretiere dies aufgrund Deines 1. Eintrags so, dass sie von der Grundstimmung ängstlich und pessimistisch ist. Die Psyche spielt bei jeder Krankheit und deren Therapie eine wichtige Rolle - der Patient muss den festen Willen haben, wieder gesund  werden zu wollen und mit Zuversicht und Vertrauen den Ärzten und deren Therapie entgegen treten. Inwieweit die von Dir beschriebenen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen den Abbruch der Bestrahlung notwendig machen, solltet ihr intensiv mit den behandelnden Ärzten und dem erweiterten Team aus Internisten, Kardiologen etc. besprechen. Es wäre m.E. fatal, den Behandlungserfolg  durch einen übereilten Abbruch zu gefährden, wenn die Risiken und Nebenwirkungen kalkulierbar sind.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 11. Februar 2008, 19:13:11 von Bluebird »
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eva

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Re:Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?
« Antwort #3 am: 11. Februar 2008, 22:10:36 »
Hallo, Ihr habt ja recht. Ich habe das viel zu allgemein beschrieben. Ich bin zugegebenermaßen etwas in Panik. Wie bluebird schon richtig vermutet, geht es um meine Schwester. Und sie wird nicht mehr gesund werden, weil sie die Metastasen schon überall im ganzen Körper hat, das hat man ihr schon klar gemacht.  Aber nach 10 Bestrahlungen geht es ihr jetzt so schlecht, dass ich Angst habe vor den Folgen weiterer Bestrahlungen. Ich habe ja auch keine Ahnung davon, wie das abläuft. Leider hatte ich bisher keine Chance mit den Ärzten zu reden, weil ich zu weit weg wohne. Ich versuche es aber weiter, oder sollte ich mich besser raushalten? Nur bisher hat sie gar kein Arzt mehr untersucht, sondern die Bestrahlungen werden einfach durchgezogen. Sie selber ist auch kaum noch in der Lage, sich mitzuteilen, weil im Kopf alles "wie betrunken" ist. Sie glaubt aber, dass sie die letzten 2 Bestrahlungen unbedingt noch durchhalten muss, weil es sonst vielleicht nicht wirkt.  
Nun gut, jetzt hab ich es mir von der Seele geschrieben. Vielleicht läßt die Panik jetzt etwas nach. Danke für euer Verständnis.
Gruß,
Eva

fips2

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Re:Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?
« Antwort #4 am: 12. Februar 2008, 08:00:09 »
Hi Eva.
Das hört sich ja bös an,wenn die Metastasen schon so arg gestreut haben.
Hier wäre wirklich die Frage ob es überhaupt was bringt.Es müsste schließlich der ganze Körper bestrahlt werden. Ich geh als Laie mal davon aus,dass es warscheinlich wenig bringt,wenn ich die Metastasen im Kopf bestrahle und im restlichen Körper wuchern sie munter weiter.

Über Entfernungen  hinweg wirst du schlecht mit den Ärzten vernünftig sprechen können.Hier wird dir kein andrer Weg bleiben als direkt anzureisen.Du bist "nur"die Schwester und die Ärzte sind dir zu keiner Auskunft verpflichtet,es sei denn deine Schwester hat für dich ne Patientenverfügung ausgestellt in der du als Entscheidungsperson eingetragen bist.Primär sind die Ansprechpartner der Ärzte eure Eltern bzw. der Ehegatte oder die Kinder deiner Schwester.

Ich weis ,dass diese Entscheidung unendlich schwer ist.Lebensqualität und Schmerzfreiheit für die letzten Monate mit Verzicht auf Bestrahlung.
Oder Bestrahlung.Mit dem eigentlichen Ergebnis nur ein Hinauszögern des Sterbens unter starken Beinträchtigungen zu erreichen.
Diese Entscheidung kann euch leider Niemand abnehmen.
Es ist daran besonders hart,dass man ein Loslassen einleiten muss das man eigentlich gar nicht will.
was noch dazu kommt ist,dass deinen Schwester anscheinend noch kämpft und nicht loslassen will.Sonst würde sie die Bestrahlung trotz Leiden nicht durchziehen wollen.Das muss man auch bedenken.

Ich hoffe es melden sich hierzu noch einige Hinterbliebene die dir hier einen Ratschlag geben können,wie sie verfahren haben und ob sie es wieder so machen würden.


Ich hoffe ihr findet die richtige Entscheidung.
Sei tröstend umarmt.

Fips2

Offline Bluebird

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Re:Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?
« Antwort #5 am: 12. Februar 2008, 09:13:06 »
Liebe Eva,

das tut mir wirklich leid, dass der Zustand Deiner Schwester so dramatisch ist. Andererseits denke ich, dass die Ärzte sich von der Bestrahlung  eine Verbesserung erhoffen, was die Hirnmetastasen betrifft. Und ich frage mich, ob  gerade die restlichen zwei Bestrahlungen hierzu entscheidend beitragen könnten. Ein offenes Gespräch mit den Ärzten scheint das einzig Vernünftige zu sein, denn wäre die  Situation ausweglos, sollte dem Patienten nicht noch unnötig Leid zugefügt werden.

Viel Kraft.

Liebe Grüße
Bluebird
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eva

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Re:Was sind Indikationen zum Abbruch der Strahlentherapie?
« Antwort #6 am: 14. Februar 2008, 19:55:11 »
Hallo,
danke für die Antworten.
Meine Schwester hat die 12 Bestrahlungen dann doch geschafft. Nach der 10. war einfach ein Tiefpunkt. Es ging danach wieder besser. Sie wollte es auch unbedingt schaffen. Jetzt ist sie sehr stolz, dass sie nicht wieder eingewiesen werden musste, sondern alles ambulant gemacht werden konnte. Nun ist erst mal Erholung angesagt und sie kann sich überlegen, ob sie noch eine Chemo haben will oder nicht für den Rest des Körpers. Die Hirnmetastasen waren eben die größten, daher hat man die bestrahlt.
Vor der letzten Bestrahlung war dann doch ein Gespräch mit einer Ärztin. Sie sagte, die Beschwerden kommen überwiegend vom Cortison. Jetzt habe ich hier im Forum gelesen, dass Weihrauch ganz gut hilft.  Wo finde ich Tipps zu Anwendung und Dosierung?

Viele Grüße,
Eva

 



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