Hallo
Ich habe auf der Homepage Clusterkopf.de folgende Erklärung des Clusterkpfschmerzes,von Prof. Dr. Hartmut Göbel der Uni Kiel und deren vermutete Zusammenhänge gefunden.
Es kommen hier einige Paralelen zum Vorschein die bei Tumorpatienten unseres Forums zum tragen kommen könnten.
Hier Zitat aus Clusterkopf.de:
Clusterkopfschmerzen gehören zu den schwersten Schmerzattacken, die Menschen mit Kopfschmerzen ertragen müssen. Die Attacken laufen nach einem festen Schema ab. Dieses Schema ist bei den Betroffenen sehr ähnlich. Die Schmerzen werden auf einer Seite tief hinter dem Auge verspürt. Auf der betroffenen Seite treten Störungen am Auge, Nase und der Haut auf. Augenrötung, -schwellung und Schmerzen weisen schon sichtbar darauf hin, daß entzündliche Veränderungen der dem Auge benachtbarten Regionen Ursache der Clusterkopfschmerzen sind.
Clusterkopfschmerzen können auch nach Entferung des Auges auftreten, wie verschiedene Berichte in der Literatur zeigen. Das Auge selbst ist also nicht die Entzündungsursache. Bei einer unserer Patienten mit Clusterkopfschmerz wurde zusätzlich ein Meningeom im Sehnervenbereich entdeckt. Dieses mußte zusammen mit dem Sehnerv operativ entfernt werden. Dabei konnte direkt endzündliches Gewebe im Sinus cavernosus entdeckt werden. Da das Menningeom und der Sehnerv vollständig entfernt worden waren und auch danach Clusterattacken auftraten, muß davon ausgegangen werden, daß die entzündlichen Veränderungen im Bereich des sinus cavernosus für die Schmerzattacken verantwortlich gemacht werden müssen.
Auch in der Literatur gibt es verschiedene Hinweise dafür, daß entzündliche Veränderungen im Bereich des sinus cavernosus für die Entstehung des Clusterkopfschmerzes eine Rolle spielen.
So haben Gefäßdarstellungen mit Kontrastmitteln Hinweise auf einen beengenden Prozess im sinus cavernosus und in der oberen Augenvene gezeigt. Sowohl im Nervenwasser als auch im Blut lassen sich Entzündungszeichen aufdecken. Bei Abklingen der aktiven Clusterperiode klingen diese Entzündungsparameter ab.
Die Gabe von Kortison führt in der Regel zu einem schnellen Stoppen der Attacken, bei absetzen der Medikation flammen die Schmerzattacken jedoch wieder auf.
Die zentrale Hypothese zur Entstehung des Clusterkopfschmerzes zielt daher auf eine venöse Gefäßentzündung im Bereich des Sinus cavernosus. Diese Entzündung kann heute auch bei Clusterkopfschmerzen direkt nachgewiesen werden.
Ende Zitat.
Also Patienten die unter den typischen Clustersymptomen leiden unbedingt den Arzt darauf ansprechen.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei meiner Frau wirkte Kortison nicht.Die Clusterattacken traten trotzdem auf.Beste Akkutmedikation zum Stoppen der Attacke ist Sauerstoffinhalation.Was aber leider nur die Schmerzen nimmt aber die Ursache noch nicht beseitigt.
Daran arbeiten wir noch.
Leider steckt die Forschung hier noch in den Kinderschuhen.
Ach so noch was.
Sollte das Blutbild,entgegen dem Zitat genannten Nachweis, in Ordnung sein,die Möglichkeit einer sterilen Sepsis mit in Betracht ziehen.Diese ist im Blutbild leider nicht nachweisbar,wurde aber bei vielen Clusterpatienten diagnostiziert.
Zitat hierzu:
Vielen Dank für Ihre Mail, die ich nicht so ganz schnell beantworten kann--. Es ist leider so: Wir
beginnen den Cluster zu verstehen, die Hauptarbeit liegt noch vor uns.
Wenn ich es zusammenfasse, wird in Ihrem Internetforum eine "Entzündung" diskutiert und in diesem Rahmen vor allem eine mögliche Behandlung mit NSAID, Indomethacin und Cortison diskutiert. Angestoßen wird das Ganze durch die ( aus der Historie kommende) Theorie einer aseptischen Entzündung von Gefäßen. Tatsächlich kommt diese Theorie von der Migräne und da streiten sich die Experten, ob diese Theorie überhaupt stimmt.
Wenn wir nur den Cluster betrachten, ist das Wort "aseptisch" sehr wichtig. Es umschreibt nichts
anderes, als das eine Entzündung nicht durch Erreger, d.h. Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Das erklärt, warum Cluster Patienten auch keine spezifischen "Antikörper" haben. Wenn es überhaupt zu einer Enzündung kommt (für die es bislang keine echten Belege gibt) dann müßte sie durch Nerven ausgelöst sein (und dann ja auch nur halbseitig). Cortison wirkt bei den meisten Clusterpatienten. Aber auch bei fast allen anderen Kopfschmerzformen. NSAID wirken üblicherweise nicht. Das mag sich daher erklären, dass NSAID Schmerzmittel sind und keine Kopfschmerzmittel (wie z.B. Triptane). Das schmerzverarbeitende System im Kopf und im Gesicht sind vom übrigen Körper verschieden und benutzen z.B. auch andere Botenstoffe. Was auch erklären könnte, warum Opioide bei Kopfschmerzen nicht so durchschlagend wirken wie bei z.B. Schmerzen am Arm oder Bein.
Indomethacin wirkt ausschließlich bei der chronisch-paroxysmalen Hemicranie und dem SUNCT-
Syndrom. Nicht beim Cluster Kopfschmerz. Auch hierdurch werden diese Syndrome unterschieden. Zuletzt: Histamin löst Attacken aus. Ich glaube nicht, dass dies durch eine Entzündung entsteht. Alkohol und Nitroglycerin lösen auch eine Attacke aus. Alle 3 Stoffe wirken stark erweiternd auf Gefäße. Triptane wirken gefäßverengend. Also ist auch dies nicht zwingend ein Beweis für die Entzündungstheorie.
Lange Rede kurzer Sinn: Man kann weder belegen noch widerlegen, dass eine Entzündung stattfindet. Unklar ist wo und wie. Und warum nur der Kopf. Und warum nur halbseitig. Und warum die Attacke von alleine nach einiger Zeit wieder stoppt. Der Cluster lehrt mich jedoch keine NSAID oder ähnliche Schmerzmittel zu versuchen, er lehrt mich Alkohol zu vermeiden und er lehrt mich Indomethacin bei anderen Syndromen zu versuchen.
Womit wir wieder am Anfang wären: Wir beginnen den Cluster zu verstehen, die Hauptarbeit liegt noch vor uns.
Viele Grüße aus Regensburg
Ihr Arne May
Zitat Ende
Ich wünsch Euch schmerzfreie Tage
Fips2