HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt  (Gelesen 8635 mal)

jolly1

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Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« am: 31. Mai 2007, 15:22:42 »
Howdy...
hatte meine op am 15 mai! Ihr wisst ja,  dass mein meningeom sehr groß war (5x4x2.5 cm), direkt über dem rechten Auge. Nach Anhörung der 2. Meinung bin ich ins Zentralklinikum nach Augsburg. Der Stirnlappenschnitt geht am Haaransatz entlang, 3 Finger breit jeweils zu den Ohren, bekam neue Dura aber mein Knochen konnte wieder eingesetzt werden,  keine Ausfallerscheinungen, alles in Ordnung, Meningeom  konnte vollständig entfernt werden. noch gefühllos auf Schädeldecke, laut Ärzte wirds aber bald wieder...
Hatte vorher bis zu 4 ärzte-meinungen gehört, viele Fragen gestellt und IMMER Antwort bekommen + eine Gegenfrage: "Sie waren wohl zu lang im Internet, was??" Also teilweise hat mir das Forum sehr geholfen um Details zu bekommen und Weiteres zu erfragen aber es kann dich auch verrückt machen ZU viel zu wissen..!!!!
Bin am 21.Mai wieder aus der Klinik entlassen worden. Konnte gleich am 2. Tag nach OP wieder spazieren gehen und alles machen wie vorher. Ich glaube, ich hatte verdammtes Glück und einen sehr guten Chirurgen!
Jetzt daheim muß ich fast aufpassen, mich nicht zu übernehmen!
Ich hatte also eine Bilderbuch-OP und -genesung!
Wer mehr Informationen haben möchte, stehe ich natürlich sehr gerne zur verfügung. Denn diese Verdammte Angst vor der OP kenn ich ja zu gut und bringt einen fast um!
Frage an bluebird: "Warum wartest du eigentlich so lange mit deiner OP?"

Viele Liebe Gesundheitswünsche an alle

Claudia
« Letzte Änderung: 31. Mai 2007, 15:35:19 von Ulrich »

Offline Bluebird

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #1 am: 31. Mai 2007, 16:17:16 »
Hallo jolly!

Ich gratuliere Dir zu der geglückten OP und freue mich, dass Du fast in Top-Form bist!
Wie lange hat der Eingriff gedauert? Lagst Du Intensiv? Ist keine Reha erforderlich oder willst Du keine? Wirst Du wieder arbeiten?

Warum ich solange warte?
Bei mir kommen einige Risikofaktoren hinzu. Habe vor einigen Tagen eine Zweitmeinung beim INI erfragt und hoffe auf eine Antwort, die mir Klarheit gibt. Ausserdem ist mein Meningeom noch relativ klein mit 1,6 cm und macht soweit wenig Probleme.  Darum werde ich im halbjährlichen Turnus eine MRT-Kontrolle machen (gem. Neurologe).

Dir weiterhin alles Gute!
LG
Bluebird
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Offline Bri

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #2 am: 02. Juni 2007, 07:05:39 »
Hallo jolly,
upps, das ging und geht bei Dir ja Alles sehr schnell. Erinnert mich an mich selber (OP 10/06). Mein Tumor war etwa gleiche Stelle, Schnitt wie bei Dir (jetzt ist die Taubheit fast weg), eigenen Knochen hab ich auch sofort wiederbekommen usw. Am 2. Tag nach Intensiv (OP hat 11 Stunden gedauert, weil noch viele Feinheiten am Auge gemacht werden mußten) war ih auch schon unterwegs und sehr unternehmungslustig. Aber man verwies mich darauf, dass ich doch eine sehr große OP hinter mir habe und es langsam angehen lassen soll. - Das hat sich bestätigt. Als Mensch, der vorher mit Tumor kaum Kopfschmerzen hatte, habe ich sie bekommen: wenn ich mich übernommen habe oder bei anderem Streß. Ganz wichtig für mich (die kleinen Ausfälle merkt man oft selbst nicht so) war die REHA. Ich habe 6 Wochen bekommen, ambulant bzw. teilstationär, d.h. am Wohnort mit morgens hin und abends zurück nach Hause - und hab mächtig profitiert. Da bin ich körperlich trainiert worden, aber auch neuropsychologisch getestet und therapiert worden (dabei hab ich meine kleinen Defizite erst bemerkt). Jeden Tag bin ich dort in jeder Hinsicht stärker geworden. Ein wichtiges Thema ist wohl auch "Krankheitsverarbeitung" für die Therapeuten, so eine OP ist ja kein Spaziergang (lt. einer Ärztin).- Und - sie haben Recht.
Überleg Dir gut, ob du nicht etwas Ähnliches machen solltest, speziell vom Frontalhirnbereich wird ja so einiges gesteuert. Und- falls Du Cortison bekommen hast - ist die Euphorie "ich bin gesund" meist vorprogrammiert.
Ich war ein 1/2 Jahr krankgeschrieben, obwohl ich "Bäume ausreißen" wollte. Glücklicherweise hat man mich daran gehindert. Heute bin ich richtig fit und zufrieden.
Alles Liebe für Dich
Bri

Offline Bluebird

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #3 am: 02. Juni 2007, 09:52:41 »
Hallo jolly, hallo Bri!

Ich denke auch, dass man zwar nicht überängstlich, aber doch mit gewisser Eigenfürsorge nach so einem langen, schwierigen Eingriff mit sich umgehen sollte.  Klar, kann ich nachvollziehen, dass man sich dann sagt: Jetzt aber, jetzt erst recht! Wenn man die eigenen Kräfte da nur nicht überschätzt...
Bei mir ist es wie bei Bri: meine Beschwerden mit Meningeom halten sich sehr in Grenzen, gemessen an den Symptomen anderer Betroffener. Aber es macht mir auch Sorge zu lesen, dass ich vielleicht zu einem beschwerdefreien Zeitraum mein Meningeom operieren lasse und dann mehr Beschwerden habe als vorher. Andererseits rät man mir, nicht bis zum Eintreten neurologischer Ausfälle zu warten, was ich auch kapiere. Es ist für mich sehr schwierig, eine Entscheidung in dieser Hinsicht zu treffen.

Euch beiden ein schönes Wochenende - und vielleicht überlegst Du. jolly Dir noch einmal die Reha-Möglichkeit, die Bri angesprochen hat!

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 02. Juni 2007, 09:55:29 von Bluebird »
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Offline Bri

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #4 am: 03. Juni 2007, 16:30:58 »
Hallo Bluebird,
bitte nicht missverstehen: ich hatte mit Meningiom schon Probleme, allerdings welche, die sich nicht einordnen ließen: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Merkfähigkeitsstörungen - und - Alles so schleichend, dass ichs erst kaum bemerkt hab. Da nehm ich nach der OP ab und zu den leichten Kopfschmerz (der übrigens immer weniger wird) in Kauf, wenn ich da ansonsten meine jetzige Lebensqualität ;D betrachte.
Ich hab ja noch ein 2 cm großes Meningiom im Kopf: wird beobachtet, beeinträchtigt mich weder körperlich und juchhe auch nicht so sehr psychisch. Nur, wenn ich an meine Zukunftsplanung denke, kommt es mir schon mal in den Sinn und dann bemerke ich, dass die "Warteschleife" mich doch etwas hemmt ??? Ich bin Heilpraktikerin und mußte wegen der langen Krankschreibung meine Praxis aufgeben. Ich möchte neu starten und dann kommt einfach die Frage: was ist, wenn das "Ding" wächst und eine neue OP ansteht? Irgendwann werde ich das entscheiden müssen. Mein nächstes MRT ist im Juli - mal sehen.
Lass Dich aber nicht verunsichern, jeder von uns hat seine eigenen Fragen.
Liebe Grüße an Alle
Bri

Offline Bluebird

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #5 am: 03. Juni 2007, 18:32:56 »
Hallo Bri,

diese nicht einzuordnenden Beschwerden habe ich in ähnlichem Umfang: ständige Antriebslosigkeit, Erschöpfung. Schwindel. Aber alles noch im Rahmen des Erträglichen und nach Auskunft der Ärzte nicht in direktem Zusammenhang mit dem Tumor stehend.
Hoffe auch für Dich, dass das weitere Meningeom nicht wächst. Aber wie Du schon schreibst; Du sitzt in der Warteschleife und weißt nicht, was kurz- oder mittelfristig planbar und durchsetzungsfähig ist. Und so ein Meningeom - da erzähle ich Dir sicher nichts Neues - ist unberechenbar, was seine Prognose betrifft.
Jeder hat seine Fragen und hofft auf die richtige Antwort.

Schönen Abend noch
Bluebird
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jolly1

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #6 am: 03. Juni 2007, 19:52:21 »
Hallo Ihr zwei,
also mir geht es wirklich sehr gut! Auch mein näheres Umfeld sagt, sie können keine Wesensveränderungen erkennen. Ausser bei Überanstrengung und Stress überkommen mich Kopfschmerzen, was aber natürlich ist, bei einer solchen OP...?!?!
Liebe Bri, wie sind die Defizite und kleineren Ausfälle gelagert von denen du sprichst? Und wie hat man sie festgestellt? Wäre interessant für mich, wie die Profis auf einer Reha da rangehen?!
Und ausserdem wurde mir erst gar keine Reha angeboten! Meine OP dauerte  "nur" 4 Stunden! und habe noch in der Intensivst. am Morgen danach die "Augsburger Tageszeitung" gelesen?!?! Vielleicht war bei mir alles nicht so schlimm....?????

Auch schönen Abend euch zwei

Offline Bluebird

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #7 am: 03. Juni 2007, 20:27:43 »
Hallo jolly!

4 Stunden liegen bei einer Meningeom-OP im unteren Bereich der Skala. Habe irgendwo eine Studie gelesen, nach deren Aussage die kürzeste OP 3 Stunden dauerte, 8 Stunden sind ebenso üblich wie 11 Stunden! Woran es auch lag, Du hattest ein Superglück, dass Du Dich sogar auf der Intensivstation relativ schnell erholt hast.

LG
Bluebird
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Offline Bea

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #8 am: 04. Juni 2007, 07:57:08 »
Hallo jolly,

Glückwunsch zur erfolgreichen OP! Ich freue mich immer wieder wenn ich so etwas lesen darf.

Bri schrieb einen für meine Meinung sehr treffenden Satz:
Zitat
.....jeder von uns hat seine eigenen Fragen.

Lass' es langsam angehen. Auch ich bin eine Woche nach meiner OP nach Hause gegangen. Nach drei Wochen stand ich wieder voll im Job. Das ging auch alles und es war mir wichtig mein altes Leben zurück zu bekommen.
Mit meiner heutigen Erfahrung sage ich: der Körper wurde einem wirklich schweren Eingriff ausgesetzt. Man selbst stand auch unter sehr großem Stress. Nun ist es an der Zeit sich angemessen zu erholen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen eine Erholung die für dich die allerbeste ist. Egal wie sie aussieht.
Alles Liebe,
Bea

Offline Bri

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Re:Meine Meningeom OP mit Stirnlappenschnitt
« Antwort #9 am: 04. Juni 2007, 23:24:28 »
Hallo jolly, hallo bluebird,
mir hat man gesagt, dass die Antriebsstörungen usw. sehr wohl was mit dem Tumor zu tun hatten, weil der im Frontalhirn saß (6 cm rund). Ich weiß noch, dass ich nicht mehr lesen mochte und dachte, durch immerzu Fortbildungen usw.: "meine Festplatte" ist voll und ich brauch einfach mal ne Auszeit und außerdem bin ich 53 Jahre alt, da kann das Gedächtnis schon mal aussetzen? Ich hab sogar mal nen Hirnleistungstest bei einem Unternehmen der Hirnforschung gemacht: meine Frage insgeheim: ALZHEIMER? - Was einem so alles einfällt ;D...
Nach der OP, in der Reha wurde ich abgesehen von Körpertraining von Neuropychologen und Ergotherapeuten getestet und "behandelt". Fragestellung war: wo liegen meine Defizite? Beim Test kam heraus, dass ich zu dem Zeitpunkt Schwierigkeiten mit "geteilter Aufmerksamkeit" (Test durch optische und akustische Signale) und dem "Abrufen gelernter Dinge wie Aufzählungen etc." hatte. D.h. ich wußte noch alles Gelernte, konnte es aber nicht immer abrufen. Das habe ich viel am PC mit entsprechenden Programmen geübt. Z.B. hatte ich seit einem Jahr kein Buch mehr lesen können (Zitat: "Festplatte voll"), weil, wenn ich am nächsten Tag weiterlesen wollte, konnte ich mich an den Anfang nicht erinnern, also hab ich einfach aufgehört.
Ich lese wieder, ich lerne wieder usw. - meine Defizite sind weitestgehend weg. Meine Umgebung hatte diese Defizite bei mir nicht wahrgenommen.

 



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