HirnTumor-Forum

Autor Thema: Lamotrigin / Lamictal  (Gelesen 20308 mal)

Sybille

  • Gast
Lamotrigin / Lamictal
« am: 15. August 2005, 16:07:57 »
Hallo,

ich ( 41 Jahre,  großes frontales Olfactorius-Meningeom re., OP 05/ 2004) nehme seit Januar 2005 , nach einem grand mal, 200 mg Lamotrigin.

Es soll weniger Nebenwirkungen haben als die anderen Antiepileptika.

Wir haben uns ausführlich damit auseinandergesetzt und informiert, und trotzdem habe ich meine Probleme damit.

-Gewichtszunahme ( bisher 13 Kilo), trotz "Aktivität" ( leichter Sport)
-Persönlichkeitsveränderung ( vorher ruhig und besonnen,jetzt das  
 das Gegenteil)..fast wie vor der Diagnosestellung
-Reizbarkeit
-"Tunnelblick" bei Konfrontationen, keine Alternativen finden können
-schnelles Weinen
-Aggessivität bei zu lauter Geräuschkulisse, schnell genervt dabei
-abends Hyperaktivität
-morgens Müdigkeit
-Kopfschmerzen
-Ungeduld
-Wortfindungsstörungen

etc.etc.

Vielleicht gab es schon dieses Thema hier, aber da ich neu bin, habe ich es bisher noch nicht geschafft, alles Themenbereiche durchzulesen.

Viele "Ausfälle" hatte ich seit der OP, die ich durch eine gute Reha einigermaßen in den Griff bekommen habe. Rückschläge sind immer mal dabei! Ich möchte sie jetzt nicht alle aufzählen, denn sie sind hier bestimmt wohlbekannt.

Es geht nur darum, wer mit Lamotrigin behandelt wurde und wie er/sie und seine nähere "Umwelt" ( Verwandte/Freunde) damit umgehen.

Bis heute kann ich es wohl kaum akzeptieren, daß ich das Zeug bis zum St.Nimmerleinstag nehmen soll.
(Tegretal bekam ich vor dem grand mal und vertrug es nicht. Nach langsamen Ausschleichen ->die Persönlichkeitsveränderungen und der grand mall).

Vielleicht gibt es hier auch andere Betroffene, die mir etwas dazu sagen können, bzw. die das Gleiche erleben und wie sie sich damit "auseinandergesetzt" haben.

Vielen Dank vorab und liebe Grüße,
Sybille
« Letzte Änderung: 19. Oktober 2008, 18:12:21 von Ulrich »

anke

  • Gast
Re:Lamotrigin/ Lamictal
« Antwort #1 am: 14. August 2006, 14:28:53 »
Hallo Sybille..

ich hab mit Lamictal überhaupt keine Probleme.... Das ist jetzt mein 3. Antiepileptikum und mir gehts richtig gut damit...

Sybille

  • Gast
Re:Lamotrigin/ Lamictal
« Antwort #2 am: 14. August 2006, 21:15:18 »
Hallo Anke,

schön, daß Du das Lamotrigin so gut verträgst!
Jetzt, 1 Jahr nach meinem Beitrag hier, geht es mir etwas besser damit. Wahrscheinlich deshalb, weil mir klar gemacht wurde, daß ich das Zeug immer nehmen muß und weil ich mich damit dann auch abgefunden habe. Beeinträchtigt bin ich allerdings immer noch dadurch. Ich weiß aber mittlerweile, wann ich gut drauf bin, wann das Medikament besonders wirkt und wie ich dementsprechend Dinge tun kann,z.Bsp. Autofahren!
Ein Mute-Stabilisator ist es bisher aber immer noch nicht für mich!
Bleibt die Hoffnung, daß es irgendwann mal besser wird.
Viel Glück weiterhin für Dich!

Lieben Gruß von Sybille

anke

  • Gast
Re:Lamotrigin/ Lamictal
« Antwort #3 am: 14. August 2006, 22:46:35 »
Hi Sybille...

Ich bin froh endlich ein passendes Antizappeleptikum zu haben...

Der Gedanke dass man diese Medikamente bis zum letzten Atemzug nimmt, ist nicht wirklich tutti, aber man muss schon abwägen was besser/schlechter ist... Tabletten wech und Krampfen bis zum Abwinken oder Tabletten und dafür fast bis ganz Anfallsfrei... Ich bin im Augenblick auf 350mg eingestellt... Im letzten Jahr hab ich 2 oder 3 mal die Dosis hochgesetzt.... Mein Dotore ist zufrieden mit mir...

Was ist Mute-Stabilisator? Ist das sowas wie die perfekte Medikation? Müsste da vielleicht eine Kombimedikation ran? Ich hab da nicht die Ahnung... Mein letztes volles Programm hab ich im Dezember 2002 gefahren... Aber ohne die Tabletten hätt ich wohl letztes Jahr auch den einen oder anderen Anfall gefahren...

Sybille

  • Gast
Re:Lamotrigin/ Lamictal
« Antwort #4 am: 14. August 2006, 23:28:54 »
Hallo Anke,

ich nehme 200 mg, und die Dosis reicht mir schon. An mehr möchte ich gar nicht denken.

Ich hatte nur einen grand mal Januar 2005! Der reichte mir auch schon!  Also riskiere ich es dann doch lieber nicht mit dem Ausschleichen, und nehme das Zeug halt in Gottes Namen bis zum St.Nimmerleinstag ;o)! Ich habe hier soviele Aufregungen seit Monaten, und wenn ich nach jeder sorgenvollen durchwachten Nacht mir einen Anfall einhandele, dann lieber Tabletten und sicher aufregen ;o).

Scherz beiseite!

Mute-Stabilisator ist ein Stimmungsstabilisator, ein "Aufheller", d.h. eigentlich dürfte ich mit dem Mittel auch nicht depressiv sein. Eigentlich!
Aber bei den Stimmungs-Achterbahnen glaube ich eher an einen "Mißstimmungs"-Stabilisator. Aber auch da bin ich wohl eine der wenigen Ausnahmen. Ein anderes Medikament möchte ich auch nicht. Die sind schlimmer! Dann lieber das kleinere Übel!

C´est la vie!


Herzlichen Gruß von Sybille

anke

  • Gast
Re:Lamotrigin/ Lamictal
« Antwort #5 am: 15. August 2006, 00:05:33 »
hi Sybille

is ja ne niedliche Dosierung... ich glaub ich hab noch kleiner angefangen... aber für den Hausgebrauch hats gereicht... Als ich im letzten Jahr meine Maßnahme angefangen hab, war das aber ein ganz anderer Tagesablauf... Sind die Stimmungsschwankungen auf das Lamictal zurückzuführen? ... Ich hatte sowas auch schon vor Lamictal... eigentlich schon immer, aber seit Tumor noch schlimmer... aber brauchte "nur" Thera und zwischendurch gibs auch mal ein nasses Kissen... aber hey... wir leben noch

Ich will nicht sagen dass es anderen schlechter geht... denn jedem von uns gehts besch**** das dürfen wir nie nie vergessen, selbst wenn wir Schicksale lesen wie die von Sorry und ihrem Junior -- sorry Sorry -- das hat uns im letzten Jahr ein Therapeut erklärt, als ich irgendwann mal meinte, dass es mir ja im Gegensatz zu den anderen noch richtig gut geht....

Sodele ich verschwinde dann für den heutigen Tag und wir sehn uns Morgen bzw später ... denn wir haben ja schon Morgen... hihi gutschlaf allerseits

Sybille

  • Gast
Re:Lamotrigin/ Lamictal
« Antwort #6 am: 15. August 2006, 18:35:48 »
Hallo Anke,

die Stimmungsschwankungen habe ich erst seit der Fehlgabe und Intoxikation von Tegretal. Damit fing alles an! Tegretal wurde abgesetzt, und nach einiger Zeit hatte ich den grand mal. Ist die Frage, hätte ich ohne dem fälschlicherweise und zu voreilig gegebenen Tefretal diesen Anfall gehabt? Keiner will es gewesen sein...
 Nach der 1.OP war ich glücklich, ausgeglichen und durch nichts mehr zu erschüttern. Nach Tegretal und auch unter Lamictal habe ich Stimmungsschwankungen vom Feinsten. Der Psychologe hat dann auch irgendwann das Handtuch geschmissen. Ich benötigte keine Verhaltenstherapie, sondern eine Aufarbeitung des Traumas.

Ja, uns geht es "besser" als anderen! Seit Juli weiß ich, daß kein neuer Tumor gewachsen ist, und die Psyche fährt halt Achterbahn und lockert das Rentnerleben auf. Es könnte ja langweilig werden!

Was die Dosis betrifft: Das ist die Mindestdosis! Steigern muss ich nicht!

Freuen wir uns darüber, daß wie "nur" noch diese Probleme haben. Hauptsache, das olle Ding da oben ist raus, und es kommt nichts mehr nach.

LG Sybille

anke

  • Gast
Re:Lamotrigin/ Lamictal
« Antwort #7 am: 15. August 2006, 18:59:05 »
STimmt wenn was nicht so stimmt wie es soll, will es keiner Verbockt haben.... kennich gut....

Hä? Dient nicht gerade eine Verhaltensthera der Aufarbeitung bestimmter Sachen? ... *totalverwirrtbin*

Klingt doch gut dein Untersuchungsergebnis... Ich muss mir erst noch nen Termin geben lassen.... Dann geht die Diskutiererei mit den komischen Ärzten los, dass die mir erklären wollen, dass man ja auf das Kontrastmittel nicht reagieren kann.... Die Betonung liegt da auf kann... denn ich tu es ...Ich bin ja auch erst so ungefähr 5 oder 6 mal seit meiner OP in der Röhre gewesen...  ::)

Sicher gehts uns besser als den anderen, mir viel das nur grad ein was der Therapeut vorletztes Jahr gesagt hat...

 



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