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Selbsthilfegruppen

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ennasus:
Hallo, ich hätte gerne eure Meinungen und Erfahrungen zum Thema SHG gewußt. ???
Wird man dort verrückt gemacht , oder auch aufgefangen wenn man mal wieder in ein tiefes Loch fällt?
mir hat man gesagt in solchen Gruppen wird nur gejammert, das brauche ich natürlich nicht, aber stimmt das auch?
Habe Astro II
Gruß Susanne

Ulrich:

--- Zitat von: susanne am 23. Juli 2007, 16:56:39 ---Wird man dort verrückt gemacht , oder auch aufgefangen wenn man mal wieder in ein tiefes Loch fällt?
--- Ende Zitat ---

Das wird von Fall zu Fall verschieden sein. Ich persönlich kenne nur die zweiten Fall ("aufgefangen") in der SHG, bei der ich mich "physisch" [nicht nur, wie hier, "virtuell"] engagiere.

Probier's einmal aus, wenn's Dir nicht gefällt, dann geh' nicht mehr hin.

fips2:
Hi susanne
Ich muss hier Ulrich recht geben.

Versuchs einfach.

Was dafür spricht.
1.Du kannst dich mal von Auge zu Auge mit andren Betoffenen austauschen.Das ist einfach anders als beim Internet.

2.Man kann direkter nachfragen.

3.Man fühlt sich auch physisch nicht mehr so alleine in seiner Erkrankung.

4.Positiv eingestellte SHG-Gruppenbesucher ziehen Andre aus ihren Tiefs raus und motivieren.

5.Ein kurzes leichtes umarmen eines selbst Betroffenen motiviert und tröstet einen mehr als 100 Sitzungen beim Psychologen.

6. Man kann sich in Notsituationen gegenseitig helfen.Sei es materiell mit Verbrauchsmaterial übers Wochenende oder an Feiertage oder Transporthilfen usw.

7.Hier sprichst du mit Menschen die ganz nah an der Problematik dran sind und gerne ihre Erfahrungen weitergeben.Egal wo.In der Pflege eines Angehörigen oder bei der Arzt oder Klinikwahl in der Umgebung.

8. Konkrete Hilfe bei Behördenkram.Ausfüllen von Anträgen.Zumindest bei uns in der SHG unterliegen die ehrenamtlichen Ansprechpartner oder Gruppenleiter der Schweigepflicht.

Was dagegen spricht.

1 Wenn man labil ist und es sind Patienten anwesend die körperliche Schäden durch die Erkrankung haben kann es verschiedene Patienten noch mehr nach unten ziehen.Wer also ein Problem mit solchen Patienten hat bleibt evtl. besser weg.
Es kann aber natürlich auch ins positive ausschlagen,da man Jemandden sieht der trotz seines Leidens kämpft und motiviert ist.

2.Wenn man in einen Gruppe gerät in der nur Negatives im Vordergrund steht wird der Frust noch größer.

Du siehst die positiven Punkte überragen die Negativen eigentlich bei Weitem.

Es ist also ratsam sich erst mal mit den SHG-Leiter in Verbindung zu setzten und mal so zu fragen was eigentlich ab geht und welche Leute da sind.

Also wir waren  selbst auch skeptisch das 1.mal zur SHG gegangen (Clusterkopfschmerzgruppe) und waren aber sofort begeistert.
Man muss auch dazu sagen dass die Gruppenleiterin,bei allem Leid und Schmerz, versucht immer das Thema sachlich aber doch locker mit einem Lachen zu halten.
Ein gemütlicher Plausch ist immer drin.Nicht nur über die Erkrankung.
Bei uns stehen viele der Mitglieder auch zwischen den Treffen in engem telefonischen Kontakt.

Ich rate dir: Schaus dir an entscheide dann ob dir die Menschen dort gefallen und der Funke überspringt.Wenn nicht, wars halt nix und du bleibst dann halt,wie Ulrich schon riet ,einfach weg.
Es wir niemand gezwungen zu etwas.
Das 1. mal in der Gruppe wird schon etwas stressig sein da jeder dich natürlich kennen lernen will.Aber bei den Gesprächen merkst du schnell ob du mit Jemand warm wirst oder nicht.

Auch kannst du relativ anonym bleiben.Meist wird sich in den Gruppen nur mit Vornahmen angesprochen.Egal ob Betroffener oder Angehöriger.Die Namen tauchen eigentlich erst im Laufe der Zugehörigkeit auf, falls man es zulässt.

Gruß fips2


Ciconia:
Leider gibt es in ländlichen Gebieten nur selten Hirntumorselbsthilfegruppen. Das resultiert aus der relativen Seltenheit der Krankheit.
Bei mir ist die nächste SHG etwa 100 km entfernt - zu weit für mich, um hin zu fahren. Hier am Ort habe ich keine Interessenten gefunden, um eine neue Gruppe zu gründen. Das bedauere ich sehr.
Ich denke mal, da spreche ich vielen Betroffenen aus dem Herzen. Jeder, der die Möglichkeit hat, eine solche Gruppe zu besuchen, sollte es unbedingt tun und ausprobieren. Man merkt schnell, ob es gut tut oder nicht.

Bluebird:

Hallo,

ich würde sofort eine Selbsthilfegruppe ausprobieren, wenn es eine in meiner näheren Umgebung gäbe. Die nächste für mich erreichbare Gruppe trifft sich zwar nur ca. 35 km von meinem Wohnort entfernt, ist aber trotzdem für mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schlecht zu erreichen, zumal die Treffen abends stattfinden und es doch spät werden kann.

Für mich ist es wichtig, mich mit Betroffenen auszutauschen; manche Menschen mögen das anders empfinden und eher alles, was mit Krankheit zu tun hat, meiden.

Grüße
Bluebird

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