Hallo,
dann will ich auch mal von meiner Cyberknife-Erfahrung berichten.
Ich war vom 14.1.-16.1. in München. Habe dort in einem kleinen Hotel nahe dem Klinikum Großhadern übernachtet. Am 15.1. hatte ich zur Voruntersuchung ein MRT im Radiologiezentrum Pasing - etwa 20 Minuten mit dem Bus vom Cyberknife-Zentrum entfernt. Kurzer Eindruck: sehr professionell, modernste Technik.
Danach sind wir zum Cyberknife-Zentrum gefahren, wo ein CT gemacht werden sollte. Dabei wird auch die Maske für die eigentliche Bestrahlung angepasst. Ich persönlich fand das anpassen sehr unangenehm und hatte danach Sorge, wie ich die Bestrahlung damit durchleben sollte. Aber dies sollte sich dann als unbegründet erweisen. Das Anpassen der Maske dauerte ca. 2 Minuten - das CT bei mir ebenfalls.
Am 16.1. war dann die Bestrahlung. Mein Tumor sitzt oberhalb des foramen magnum und drückt auf das Rückenmark. Es handelt sich um ein Rezidiv meines Tumors, der im Jahr 2003 im INI erfolgreich operiert wurde. Der Ablauf war recht einfach: ich lag auf dem Bestrahlungstisch und wurde leicht mit der Maske fixiert. Wie sich herausstellte war die Maske nicht unangenehm und ich konnte gut darunter liegen. Wenn man eine Pause wünscht, sollte man mit der Hand winken und die Behandlung könnte kurz unterbrochen werden. Wie ich dann nach einigen Minuten feststellte, lag ich nicht gut mit dem Kopf und hatte Druckschmerzen. Als echter Mann wollte ich diese natürlich aushalten, habe aber nach ca. 45 Minuten gewunken, die Behandlung wurde unterbrochen, ich neu ausgerichtet und der Rest der Behandlung war deutlich angenehmer. Mal wieder was gelernt! Da mein Tumor an einer so empfindlichen Stelle liegt, wurde der Strahl mit der höchsten Präzision gewählt. Der Tumor selbst wurde mit Rund 17 Gray bestrahlt. Das umliegende Gewebe kann davon ca. 20% also 2,8 Gray abbekommen. Dies soll allerdings gut toleriert werden und keine Probleme machen.
Nach der Behandlung war ich trotzdem recht fertig. Der Kopf tat leicht weh, der Rücken vom angespannten Liegen und irgendwie war mein Kreislauf im Keller. Nach einigen Minuten war ich aber wieder einigermassen fit. Der Doktor hat mir dann noch Kortison-Tablette mitgegeben, die ich sofort (nach einer Mahlzeit) und am nächsten Morgen nehmen soll. Da wir sofort zum Flughafen gefahren sind, hat sich das mit der Mahlzeit noch rausgezögert und ich habe erst eine ganze Weile später die Tabletten genommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich sehr starke Kopfschmerzen und ich würde das beschreiben als wären diese "in meinem Tumor". Laienhaft gesagt: vermutlich ist der Tumor durch die Bestrahlung angeschwollen und hat Druckschmerzen verursacht. Nach ca. 1h waren diese Schmerzen verschwunden und sind bisher auch nicht wieder aufgetaucht. So knapp 22h nach der Bestrahlung fühle ich mich jedenfalls deutlich besser wie 22h nach der OP
Allerdings hatte man meinen damaligen Tumor aufgrund der Größe ja auch nicht bestrahlen können.
Wie es weiter geht: nach 6 Monaten ist die 1. Nachkontrolle und nach 12 die 2.. Was dabei rauskommt, muss man sehen, dann schreibe ich auf jeden Fall wieder was dazu.
Finanzieller Aspekt: meine Krankenkasse hat sich bisher noch nicht über eine Kostenübernahme geäußert. Ich werde das ganze also selbst vorfinanzieren. Die Voruntersuchung, das MRT und das CT gehen über die Kasse abzurechnen. Nur die Bestrahlung selbst nicht. Bei mir sind das ca. 7.500 EUR!
Bisher wird das Verfahren von der BKK und der AOK Bayern übernommen.
Bisheriges Fazit: ein paar anstrengende Tage in München, das komische Gefühl, dass was in meinem Kopf passiert, was man nicht mehr beeinflussen kann und die Hoffnung, dass ich meinen Tumor vielleicht endgültig los bin.