Zuerst mal dies: Seit der letzten OP deiner Frau vor 16 Jahren hat sich auf dem Gebiet der Neurochirurgie sehr viel getan. Die Instrumente sind feiner geworden, die Möglichkeiten der Überwachung während der OP sind viel besser geworden. So können jetzt auch weitaus schwieriger gelegene Tumore mit gutem Ergebnis operiert werden. Zwei oder auch drei Meinungen sind in so einem Fall sicher zu empfehlen. Meist weiß man nach den Gesprächen recht schnell, wo man sich am besten aufgehoben fühlt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den äußeren Knochendefekt zu verschließen. Am häufigsten, weil auch am billigsten, wird Knochenzement (Palacosplastik) verwendet. Bei mir wurde beide Male so verfahren.
Soweit ich weiß wurde bei mir innen im OP-Bereich die Dura am Felsenbein entfernt und der Zustand auch so belassen. Also wurde innen nichts verdichtet, obwohl das Felsenbein weitestgehend abgeschliffen wurde und der innere Gehörgang verbreitert wurde. Anscheinend kann man damit auch gut leben
. Aber auch da wird je nach Klinik unterschiedlich verfahren.
Sicher bestehen während und nach einer solch schweren OP verschiedene Risiken, bei mir kam es z.B. zu einer Embolie. Davon habe ich aber nichts bemerkt und es blieben auch keine Einschränkungen danach. Da man ja die ganze Zeit auf Intensiv und auch danach hervorragend betreut und ständig beobachtet wird, werden Zwischenfälle meist schnell bemerkt und behandelt. Ein gewisses Restrisiko bleibt jedoch immer
- die Ärzte tun halt ihr Bestes, sind aber nicht allmächtig. Als Patient und auch als Angehöriger sollte man aber auch wachsam sein und bleiben und jegliche Veränderung gleich dem Klinikpersonal mitteilen. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
LG
Ciconia