HirnTumor-Forum

Autor Thema: Reha: Wohin, wie-wo-was?  (Gelesen 19906 mal)

Christa

  • Gast
Reha: Wohin, wie-wo-was?
« am: 01. Oktober 2007, 16:27:05 »
Moin,
ich habe ein paar Fragen, rund um eine geplante Reha.
Der Gedanke ist für mich noch ganz neu. Bisher hatte ich meinen alten Hund zu betreuen, so daß ich nicht weg konnte. Meine Süße lebt nun nicht mehr, und nun möchte ich etwas für mich tun und denke, eine Reha wäre gut für mich.

Glioblastom IV, OP 8/2006, anschließend Stahlenbehandlung und Chemo.
Seit Januar 07 aber keine Therapien mehr.

Versichert bei Beihilfe und privater Kasse.

Da ich noch gang an Anfang mit Nachdenken über eine Reha bin, hier meine Fragen:

1. Welcher meiner Ärzte soll sich um die Befundberichte und Anträge kümmern?: Neurologe (liegt nahe ist aber recht chaotisch), Neurochirurg (wäre mir am liebsten), Hausarzt (würde mir nicht gefallen).

2. Wer entscheidet, in welcher Reha-Klinik ich lande?
Ich möchte unbedingt an die Nordsee! Bloß nicht in den Süden ins Gebirge.

3. Welche Kliniken haben einen guten Ruf und kennen sich mit Hirntumorpatienten und Epilepsie aus?

4. Wie lange dauert i.d.R. die Bewilligung, bis es vom ersten Antrag an losgeht?

5. Was passiert, wenn ich während der Reha neurologische Ausfälle bekomme, die sich als Rezidiv herausstellen? Muß ich dann in eine Klinik dort vor Ort?

6. Habt Ihr noch Ratschläge, was ich beachten sollte?

Ich danke Euch, wenn Ihr in mein Fragenwirrwarr ein bißchen Klarheit bringt.



fips2

  • Gast
Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #1 am: 01. Oktober 2007, 19:32:14 »
Hallo christa
Muss es unbedingt die Nordsee sein?
Ostseeheilbad Damp soll ganz gut sein.
http://www.damp.de/content/view/48/60/lang,de/
Ein Bekannter von uns (Rollifahrer Unfallquerschnitt) ist dort oft zur Kur und begeistert.
Den Antrag stellt am besten ein Facharzt.
Optimal für die Überweisung ist eine Klinik da es hier am schnellsten geht.

Kliniken geben ihre Patienten gern in Kurkliniken in ihrer Nähe damit die Patienten bei Komplikationen schnell wieder in der  ursprünglich behandelnden Klinik sind,da sie den Patienten am besten kennen.Notversorgung wird wohl vorort sein.Eine Umlagerung in die Klinik deiner Wahl dürfte aber kein so großes Problem sein,solange du transportfähig bist.Davon kann man ja aber ausgehen falls ein Rezidiv entdeckt wird und keine extremen Ausfälle akut sind.

Gruß Fips2

Christa

  • Gast
Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #2 am: 01. Oktober 2007, 23:45:42 »
Hallo Fips2,
Danke für deine Antwort.  :)

Damp finde ich extrem langweilig.  :(
Ich denke aber, die Nordsee wird möglich sein, weil ich hier vor Ort in einer Asklepios-Klinik Patientin bin und dort auch meinen Neurochirurgen habe. Mein Wunsch wäre Asklepios auf Sylt.
Da ich stationär schon seit längerem nicht im Krankenhaus bin, kommt allerdings eine Überweisung direkt aus dem Krankenhaus nicht in Frage.
Asklepios Sylt ist bloß leider keine klinik speziell für Hirntumorpatienten.
Ich mache mir deshalb Gedanken, ob sie sich dort mit der speziellen Problematik (Neigung zu Epilepsie usw.) auskennen.

Gibts noch Antworten auf meine Fragen 3. und 4.?

fips2

  • Gast
Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #3 am: 02. Oktober 2007, 07:25:50 »
Zitat: Damp finde ich extrem langweilig.  

Willst du Party oder fachliche  Hilfe? ;D

Westerland kannst du für deine Beschwerden vergessen.Keine neurologisache Abteilung.
Siehe: http://www.asklepios.com/Sylt/SyltKompetenzen/index.html
Wird in deinem Fall vorraussichtlich abgelehnt von der KK oder RVB.
Die Inselklinik auf Sylt ist da wohl eher angebracht.
Siehe: http://www.sh-lotse.de/erholung/reha/sylt.htm

Von der Klinik aus geht es schneller,wie ich schon schrieb.
Du kannst den Weg über die Klinik so gehen,dass du dich einweisen lässt bei einem Epianfall und dann ein paar Tage im Kh bleibst.Die Sozialabteilung der Klinik stellt in dieser Zeit den Reha Antrag.Dann geht es normalerweise innerhalb von 8 Tagen.
Über einen praktizierenden Facharzt kann die Bewilligung 12 Wochen dauern und wird schnell abgelehnt.
Hausarzt kannst du normalerweise schon mal ganz vergessen.

Was noch schnell geht ist Kururlaub den du bei der KK beantragst.Du sorgst für die Unterkunft,die Kasse zahlt die Anwendungen in einer Klinik und einen Zuschuss zu deinen Unterkunftskosten.Geht schnell und du kannst deinen Standart selbst wählen.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 02. Oktober 2007, 07:35:54 von fips2 »

Christa

  • Gast
Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #4 am: 02. Oktober 2007, 07:57:55 »

Willst du Party oder fachliche  Hilfe? ;D



Das habe ich wohl mißverständlich ausgedrückt. Ich will gewiß nicht "Party". Ich wohne aber so in der Nähe von Damp, daß es für mich wie eine Reha zu Hause wäre.  Die Ostsee bietet zudem nunmal nicht die Klimareize, die von der Nordseeluft ausgehen.

Auch was mein Therapieziel angeht, so ist etwas mißverstanden.
Ich habe seit 13 Monaten das riesengroße Glück, trotz Glio IV bezogen auf neurologische Ausfälle fit zu sein, habe unter entspr. Medikation auch keine epileptischen Anfälle. Somit käme eine Einweisung gar nicht in Frage.
Ich bin aber nicht fit in Bezug auf meinen Körper. Kraft nicht vergleichbar mit der Zeit vor OP und Therapien, Schlafstörungen, Folgeerkrankungen der Strahlentherapie (2 Augen-OPs), Zahn-OPs usw.
Ich verspreche mir von einer Reha ein Auftanken meiner körperlichen Kräfte und Hilfe bei psychischen Sorgen sowie bei den Schlafstörungen.

Offline Bluebird

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Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #5 am: 02. Oktober 2007, 21:05:59 »
Hallo Christa,

auf Sylt finden sich tatsächlich hauptsächlich Mutter-Kind-Kuren.

Falls noch nicht ergooglet. vielleicht findest du hier was

http://www.maodes.de/erikasten/Neue_Dateien/infosreha.html
http://www.rehakliniken.de/index.php?nodeId=301&rehaId=11492
(neurologische Reha)

Gut täte dir evtl. auch eine Reha auf ganzheitlicher Basis?

http://www.anthro-kliniken.de/

Wünsche Dir, dass deine Befunde weiter im grünen Bereich bleiben.

LG
Bluebird

« Letzte Änderung: 02. Oktober 2007, 21:10:42 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Christa

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Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #6 am: 03. Oktober 2007, 01:56:38 »
Hallo Bluebird,

Danke für die guten Wünsche und die Links. Besonders der erste ist interessant, und da hab ich einiges zu tun (macht Spaß), mich durchzusuchen, um eine geeignete Rehaklinik zu finden.

Offline DasAndi

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Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #7 am: 03. Oktober 2007, 12:05:32 »
Hi Christa. Am besten fragst du diesbezüglich mal deinen zuständigen Neurologen, Neurochirurgen. Meine OP (Medulloblastom IV) war auch im August 06. Bin auch erst vor kurzem von meiner Reha wiedergekommen. War allerdings unten in Thüringen.
Den Antrag hat bei mir auch mein Neurologe übernommen da es ja ne Anschlussheilbehandlung an die OP/Bestrahlung war. So hat ich den ganzen Papierkrieg nich. Klinik such dir die aus die dir am ehesten zusagt, die anderen haben dir ja bereits die entsprechenden Links gegeben. Da ich selber aus McPom komme hab ich auch gesehen das bei nem entsprechendem Antrag auch Rehas in anderen Bundesländern möglich sind. Weil normalerweise die Rentenversicherungsanstalten nur im eigenem Bundesland genehmigen. Aber wenn man gute Gründe vorlegen kann (bei mir wars so das meine Schwiegereltern, Tante und n paar Freunde direkt nebenan wohnten "halbe Autostunde weg" ) genehmigen die meißtens auch woanders ne Reha. Einfach ma anfragen. Oder geh in deiner Klinik zum sozialmedizinischen Dienst. Die konnten mir dort sehr weiterhelfen.
Wünsch dir Glück das alles so klappt wie du es möchtest.
Erhol dich gut.
« Letzte Änderung: 03. Oktober 2007, 12:06:33 von DasAndi »
Alles *blubb*

Christa

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Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #8 am: 03. Oktober 2007, 23:47:32 »
Hallo DasAndi,

da ich privat versichert bin, muß ich diesen lästigen Papierkram selbst machen. Besonders die Beihilfe ist da sehr eigen, und ich denke nicht, daß mir das mein Arzt abnehmen kann. Aber ich kann es ja (noch), und so will ich darüber nicht jammern.
Ich sehe es auch so, daß ich mir lieber die Klinik selbst aussuche. Es soll ja mir gut tun und gefallen,und die Ärzte kennen mich nicht besser als ich selbst.
Dir wünsche ich weiter alles Gute und viel, viel Zeit ohne neue Probleme.

fips2

  • Gast
Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #9 am: 04. Oktober 2007, 07:33:37 »
da ich privat versichert bin, muß ich diesen lästigen Papierkram selbst machen.

Wiso musst du das selbst machen?
Du hast als Privatversicherter genau so Anspruch auf die Hilfe des Sozialen Dienstes wie jeder Kassenpatient auch.
Wenn es dir zu undurchsichtig oder du Probleme mit dem Ausfüllen hast kannst du dich auch an einen Versichertenältesten in deiner Nähe wenden.



Einfach deine Postleitzahl in der Maske eingeben und dann aus der Liste auswählen.
Diese Personen, die der Schweigepflicht unterliegen, sind Versicherungsfachangestellte verschiedener Krankenkassen und arbeiten ehrenamtlich,unentgeltlich.
Je nach Zustand des Patienten kommen sie zu Hause vorbei oder man soll mit den Unterlagen bei ihnen zu Hause oder im Büro der Gemeindeverwaltung vorbeikommen.

Oftmals blickt man bei dem Papierkram nicht durch,oder füllt was versehentlich falsch aus und schon ist die ganze Mühe dahin.

Adressen findest du hier:
http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/lang_de/nn_6242/SharedDocs/de/Navigation/Beratung/beratungsstellen/Yellowmap__node,templateId=renderPlain.html__nnn=true
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2007, 07:41:14 von fips2 »

Christa

  • Gast
Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #10 am: 04. Oktober 2007, 08:02:29 »
Hallo Fips2,
Danke für deine lieben Tipps.
Da ich, wie ich ja schrieb, so etwas selbst machen kann, mache ich es auch selbst. Es ist lästig, ja! Aber das Vertrauen in richtige Beratung durch Versicherungsmenschen, egal ob ehrenamtlich, habe ich längst verloren. Und besonders was die Beihilfe betrifft, da kennen sie sich meiner Erfahrung nach wenig aus.
Meine Erfahrung ist: selber rausfinden und selber machen, was irgend man kann. Du glaubst nicht, wie viele Falschauskünfte ich im Laufe der Zeit schon bekommen habe.
Und es geht, - was z.B. den Ort der Reha betrifft, - um mich. Um meinen Körper und meine Seele. Die Verantwortung habe ich, und die lasse ich mir von niemanden nehmen, der dann abends ruhig schlafen geht, während ich die Folgen auszubaden habe.
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2007, 08:05:56 von Christa »

Offline Bea

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Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #11 am: 04. Oktober 2007, 09:05:00 »
Hallo Christa,

telefoniere doch mal mit deinen Wunschkliniken und lass dir sagen was für deine Diagnose dort angeboten wird. Dann lass dir Infomaterial zuschicken und druck es vom PC aus.
Das, was mit deinen Leiden übereinstimmt schreibst du in den Antrag und markerst es auch an. So hast du Übereinstimmungen mit deinem Antrag und dem Klinikangebot.

Ich habe meinem Antrag auch die nach meiner Meinung für mich in Frage kommenden Kliniken beigefügt. (Sie waren nicht Regionenabhängig) Heute weiß ich, dass ich besser darauf bestanden hätte, in eine dieser Kliniken zu gehen!

Viel Erfolg wünscht dir
Bea

Christa

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Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #12 am: 05. Oktober 2007, 00:03:16 »
Hallo Bea,
das ist eine gute Idee, telefonisch abzuschecken, was wer bietet und dann per Liste zu vergleichen.

Hast du denn keine deiner Wunschkliniken bekommen?

Offline Bea

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Re:Reha: Wohin, wie-wo-was?
« Antwort #13 am: 05. Oktober 2007, 09:15:18 »
Hallo Christa,

nein, habe ich damals nicht.
Da ich aber davon ausgegangen bin, dass die Leute, die sich meine Krankenunterlagen anschauen auch beurteilen können wo ich am Besten aufgehoben bin, war das für mich ok.
Heute würde ich dagegen Einspruch erheben.

Aber das sind Erfahrungen die man macht, wenn man das gesammte Paket betrachtet. Und zwar im Nachhinein  ;) Es hätte ja auch anders sein können.
Meine gute Idee hatte ich vorher auch.....

LG und dir viel mehr Glück,
Bea


 



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