HirnTumor-Forum

Autor Thema: Zustand nach OP  (Gelesen 5796 mal)

Susanne24

  • Gast
Zustand nach OP
« am: 05. November 2007, 11:26:53 »
Hat jemand dieselben Erfahrungen und kann mich beruhigen?
Meinem Vater wurde vor 2 Wochen rechts frontal ein ca. 5 cm großes Meningeom entfernt. 2 Tage nach der OP hatte er eine Hirnblutung und er bekam erneut eine Narkose. Er ist eine ganze Woche in der Intensivstation gelegen und hat jetzt körperlich ziemlich abgebaut. Was mich aber am meisten beunruhigt: Er scheint sich seine eigene Welt aufgebaut zu haben. Man vertseht kaum, was er sagt. Er spricht irrsinnig viel, aber alles ist in meinen Augen nur wirres Zeug. Er war früher imManagement tätig. Er spricht jetzt nur von irgendwelchen Projekten, Geld, Steuern... Er will z.B. von mir immer die "ausgearbeitete Präsentation" haben, er will sich "die Zahlen anschauen", von mir wissen "wie das Audit ausgegangen ist". Ich soll mir auch überlegen, wie ich das viele Geld, das aus den Projekten kommt anlegen werde... Es ist schwer zu erklären. Wenn man ihn aber konkrete Dinge fragt, bekommt man schon normale Antworten. Er weiß auch noch alles. Nur ist er dann wieder in seiner Welt und keiner weiß, was er will oder meint. Er hatte vorgestern auch einen Krampfanfall. Ist da bei der OP etwas schiefgelaufen, oder ist das normal?
« Letzte Änderung: 05. November 2007, 11:33:31 von Malac »

Ina Katzer

  • Gast
Re:Zustand nach OP
« Antwort #1 am: 05. November 2007, 13:14:53 »
Hallo,
ich hatte ein Meningeom von 5 cm zwischen Großhirn und Kleinhirn rechts. Mein OP Feld lag hinter dem rechten Ohr. Mein Mann sagte mir, dass ich nach dem Aufwachen etwas wirres Zeug gesprochen habe. Ich hätte ständig die Hände hoch gehoben und gesagt,: "Ich kann alles bewegen." Da ich immer zwischendurch wieder einschlief, wusste ich anschließend nicht mehr wirklich etwas davon. Allerdings hatte mein Mann vor der OP zu mir gesagt, Hauptsache du kannst nach der OP auch noch alles bewegen. Ich denke, dass mein Unterbewusstsein mir sagte ich müsse ihm zeigen, dass alles ok sei. Am nächsten Morgen nach der OP war ich allerdings richtig fit. War sehr überraschend für mich. Hast du mal mit den Ärzten gesprochen, an was es liegen kann, dass dein Vater "in seiner eigenen Welt" ist? Vielleicht liegt es auch an den Medikamenten. Ich kenne das von meinem Onkel, der an Rheuma erkrankt ist und nach einer langen Einnahme von Cortison niemanden erkannt hat und überhaupt nicht ansprechbar war. Als das Cortison runtergefahren wurde, war alles wieder ganz normal. Vielleicht liegt es ja daran.  ???

Susanne24

  • Gast
Re:Zustand nach OP
« Antwort #2 am: 05. November 2007, 13:33:29 »
Danke für die schnelle Antwort! Von den Ärzten hört man nicht viel, außer dass man ihm etwas Zeit geben muss. Die Ärzte sind die meiste Zeit nicht erreichbar. Der Zustand dauert schon 1 Woche an. Jetzt ist geplant, dass er nach der Neurochirurgie, wo er jetzt liegt, auch noch in die Neurologie kommt und dann erst zur Reha! Ich hoffe wirklich, dass es vielleicht auch an den Medikamenten liegen könnte. LG

Offline Bluebird

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Re:Zustand nach OP
« Antwort #3 am: 06. November 2007, 09:51:33 »
Hallo Malac,

willkommen im Forum. Dein Vater erzählt ja kein "unintelligentes Zeug", er hat offenbar die reale Situation, in der er sich befindet, noch nicht erkannt. Meine Schwester dachte nach ihrer Hirnoperation, sie sei in Boston/USA, und es hat etwas gedauert, bis sie wußte, wer sie ist und wo sie ist. Sie sagte mal, sie habe sich zunächst an den Geburtstag ihrer Tochter erinnert, was allerdings für sie sehr anstrengend war.
Ich glaube nicht, dass schon ein Grund zur Beunruhigung in Eurem Fall besteht; es sollte jedoch mittelfristig besser werden.

LG und weiterhin alles Gute
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

 



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