Hallo, Verena,
herzlich willkommen in diesem Forum, hier fühlen sich sehr viele (alle?) gut aufgehoben.
Zu den von Dir erwarteten Schmerzen:
Vor der OP erhältst Du über Nacht etwas Beruhigendes, um die Sorge vor der OP zu verringern.
Wenn Du abends auch schon / noch Schmerzen hast, bittest Du um ein Schmerzmittel.
Von der OP merkst Du während der Narkose nichts.
Nach der OP, wenn Du aus der Narkose aufwachst, werden die Ärtze testen, wie es Dir geht und ob alle Bewegungen möglich sind.
Durch die OP an sich sind Wunden entstanden, die natürlich schmerzen können, das ist normal und deswegen wird man Dir ungefragt Schmerzmittel geben. Es kann durchaus sein, dass Du vor der OP, aber bereits während der Narkose, einen ZVK (Zentralen Venenkatheter) erhältst, durch den Schmerzmittel gegeben werden, die schneller wirken. Du solltest in den Tagen nach der OP es immer sagen, wenn Du Schmerzen hast, und die Schmerzmittel auch nehmen. Schmerzen belasten den gesamten Körper und Deine Psyche. Du sollst aber in Ruhe und schmerzfrei von der OP genesen.
Du wirst, wie es Jells schrieb, rasch gebeten werden, aufzustehen und vielleicht auch bereits erste Schritte zu gehen. Das hängt einerseits von Deinem Kreislauf ab, ob Dir schwindlig wird, und andererseits können die ersten Steh- und Gehversuche noch Schmerzen bereiten. Sag es und nimm die Schmerzmittel. Spiel nicht "den Helden, der das schon aushält". Die Schmerzmittel machen nicht abhängig, sie sind nach einer OP wichtig für den Erfolg der OP.
Ich selbst wurde erstmalig mit 37 Jahren am Kopf operiert und "spielte den Helden", bis mir die Mitpatientinnen die Leviten lasen. Vor einem Jahr war ich mit einer 27-jährigen im Zimmer, die nach der OP auch immer die Schmerzmittel lieber liegen ließ. Diesmal war ich die "Mütterliche", die ihr sagte, sie solle die Mittel nehmen.
Wie viele Menschen bin ich ansonsten auch ein "Schmerzmittelfeind", aber wenn es eine OP als Schmerzursache gibt, sind diese Mittel im Interesse einer Genesung ohne spätere Folgen notwendig.
Der Mensch hat ein Schmerzgedächtnis. Dein Körper hat sich bereits Schmerzen tief eingeprägt. Diese wirst Du vermutlich auch nach der OP noch spüren, obwohl die oder eine Ursache gar nicht mehr besteht. Lass es nicht zu. dass sich OP-Schmerzen nun auch noch manifestieren. Du wirst unbedingt eine Reha benötigen, um die Bewegungen neu und schmerzfrei zu erlernen. Denn bei Dir haben sich vermutlich auch "Schonhaltungen" ausgeprägt, die ihrerseits durch eine ungleichmäßige Belastung Schmerzen entstehen lassen, die unnötig sind. Dafür muss geübt werden.
Ich spreche hier nicht aus direkter Erfahrung, habe aber in der Neurochirurgie (6 x stationär) viele Bandscheibenpatienten erlebt, denen es genau so ging. Sie glaubten, die OP hätte nichts gebracht, aber das Schmerzgedächtnis hatte sie die Schmerzen weiterhin spüren lassen.
Wichtig ist ein regelmäßiger Kraftsport insbesondere für den Wirbelsäulenbereich, denn starke Muskeln halten die Wirbelsäule besser, auch Deine, nehme ich an. Und gleichzeitig werden die Arm-, Bein- und Bauchmuskeln gestärkt, die Du nutzen solltest, wenn Deine Wirbelsäule es durch ihre Fehlstellung nicht kann.
Du hast also klare Ziele für das DANACH.
Konzentriere Dich darauf! Überlege immer wieder, was Du tust, wenn die OP hinter Dir liegt und Du aus dem Krankenhaus darfst. Ob in der Reha oder in einer ambulanten Physiotherapie im Anschluss - Du musst Dir die Zeit nehmen - und wenn es Wochen sind -, richtig zu genesen.
Du willst ja danach nicht nur Haus, Hof, Kuh und Feld bewältigen, sondern auch ein Baby in Dir tragen und das Wunder später stolz und liebevoll durch die Welt tragen! Das ist das allerbeste Ziel!
Ich wünsche Dir einen sehr guten Verlauf!
Streiche die Schmerzen aus Deinem Bewusstsein!
Stell Dir immer wieder vor, dass Du jetzt die Chance bekommst, ein schmerzärmeres Leben zu führen und etwas später Kinder bekommen zu können.
KaSy