Sonstiges zum Thema Hirntumor > Kummerecke

Normal?

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kaaroo:
Bin 26, Astro I oder II und frage mal in die Runde ob sich eine Veränderung der Persönlichkeit bzw des allg. Verhaltens, Erlebens und der Gefühlswelt als normal bezeichnen lässt. Das ist für mich belastender als die Sache an sich. Bin noch aggressiver, depressiver als sonst.
Würde mich über Kontakt zu anderen "Abkapslern" sehr freuen!

LG, Karo

Klaramarie:
Guten Morgen Kaaroo,
gebe dir ein klares, eindeutiges JA! - Doch weiß ich nicht, ob das bei mir von diesem Epileptikum kommt oder von was anderem. Ich kann gereizter als zuvor sein, aber auch depressiver, wobei Erstes häufiger zutrifft. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich im KH meinen Vater anschrie, weil er mich inhaltlich nicht verstand, dabei war ich die, die das Problem hatte, eine Telefonnummer zu notieren. Meine direkte Umwelt hat Verständnis für mein Verhalten- noch. Ich bin derzeit dabei Aufgaben, die mir zu viel sind, abzudelegieren, das hilft mir. Weil, ich bin launisch aus einer Überforderung oder Hilflosigkeit heraus.
Denke mir aber auch, wir sollten auch immer mal lachen über uns, schließlich haben wir auch einiges durch.
Hoffe, konnte dir ein wenig helfen.

Liebe Grüße
Klaramarie

Bea:
Hallo Karo,

mein Astro II liegt frontal basal, also u.a. im Persönlichkeitsfeld. Ja, auch ich habe eine Veränderung gemerkt. Allerdings bemerken sehr viele Hirntumorpatienten diese Veränderungen. Das könnte also auch mit der Krankheit bzw. mit der Psyche zusammen hängen.

Schließlich muss man erst einmal lernen mit der Krankheit umzugehen.
Überforderungen, wie Klaramarie auch schreibt, müssen bewußt werden. All diese Dinge sind neu.
Ich selbst helfe mit z.B. in dem ich mit fast täglich einen Zettel mache mit den zu erledigenden Sachen. Wird dann abgearbeitet. Vergesse ich sonst.
In Gesprächen muss ich manchmal inne halten. Bitte um kurze Pausen. Musste ich auch erst lernen. Rückzugsmöglichkeit - zur Not - die Toilette. So sorry, aller Anfang ist schwer!
Manchmal halte ich mich aber auch ein wenig mehr zurück.

LG,
Bea

Bluebird:
Hallo Kaaroo,

ich meine schon, dass dem so ist. Mein Meningeom sitzt fronto-basal links.
Eine Gutachterin/Neurologin hat formuliert, dass ich nicht mehr frustrationsfähig sei. Zwar hat sie dies nicht in direktem Zusammenhang mit dem Tumor erwähnt, der noch klein ist, aber ich denke schon, dass allein die Diagnose ein traumatisches Erlebnis war.
Ich habe oft das Gefühl, Dinge tun zu müssen, die meine bisherigen Grenzen überschreiten - so nach dem Motto - "ich hab einen Hirntumor, was kann mir Schlimmeres passieren" - so ein bißchen Narrenfreiheit. Ich habe  mich auch von einigen Freunden und Bekannten getrennt, von denen ich mich  nur noch genervt fühlte. Eine "Freundin" wollte mich wegen meiner Angst vor der MRT mit den Worten aufmuntern "Vielleicht kommst du als Brathähnchen aus der Röhre!" Das war es für mich, ich kann über solche Art von Humor  nicht mehr lachen.
Auch wenn es "nur" ein gutartiger Tumor ist: mir ist meine Zeit kostbar geworden.
Du bist also in vertrauter Gesellschaft.

LG
Bluebird

regilu:
Hallo, Ihr Lieben, kann mich als Angehörige meinen Vorschreibern nur an schliessen:
Ich war nach der OP 05 der Hoffnung, dass dann die Beschwerden langsam aufhören oder zurückgehen würden.
Aber bis jetzt muss auch ich feststellen, dass dem nicht so ist.
Da ich aber hier aus dem Forum weiss, dass es anderen auch so geht, kann ich damit viel besser umgehen, d.h. ich nehme es nicht mehr persönlich und ernst.
Mein Mann hat immer noch Konzentrationsstörungen und kann sich nur auf eins konzentrieren.
Fühlt sich aber oft (unverständlich) angegriffen, hat ein erhöhtes Schlafbedürfnis.
Was mir aber in letzter Zeit wieder Sorgen macht ist, dass er sich öfter auf (oben) den Kopf fasst, obwohl die OP vorn an der Stirn war. Seit dem ist ihm auch oft schwindelig.
Obwohl er überhaupt nicht mehr zur Vorsorge gehen wollte, hat er sich nun, Gott sei Dank, doch überwunden und für den 16. Jan-08 einen MRT Termin vereinbart.
Hoffe das Beste für Euch regilu

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