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Konflikte in der Familie nach der Diagnose Hirntumor

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Ciconia:
Das ist richtig, man muß auch einmal Verständnis einfordern.
Was mich erschreckt sind solche Sätze: Nur weil du krank bist, können wir nicht den Rest des Lebens im Schongang fahren. Ich denke, das ist eine Folge der langen Zeit (7 Jahre) und immer wieder Ungewißheit (neue Beschwerden, Tumor ev. gewachsen, nimmt wieder Kontrastmittel, 2 neue Tumore entdeckt...). Irgendwann will man einfach eine Pause von der Krankheit haben - auch wenn der Tumor gutartig ist.
Wobei ich das ja auch meine Familie verstehe, das ist ja das Schlimme.
Ich kann halt keine längeren Spaziergänge machen etc. Auch wenn ich das gerne wollte.
Dabei bin ich gerne allein, weiß mich auch zu beschäftigen (Internet, lesen, Handarbeiten). Das ist nicht das Problem. Es fehlen nur die Gemeinsamkeiten. Denn schon ein Weihnachtskonzert kann zur Folter werden, wenn man starken Tinnitus und Hypakusis hat. Und immer sagen zu müssen, das ist nichts für mich - mein vereinsamt halt enorm.

Bluebird:
Weißt Du Ciconia, ich habe ja nun keine eigene Familie in diesem Sinne und stehe mit meinem beobachteten Meningeom immer in der Warteschleife. Ich erkenne aber bei meiner Schwester, die 2005 wegen Hirnblutung (Aneurysma) operiert wurde, wie sehr sich ihr Alltag mit Mann und Kindern (7 J/20 Monate) verändert hat. Sie ist halt in allem "gesetzter" geworden. Da sie alle 2 Jahre zur Angio muß, bestimmt die Krankheit ihr Leben, was oft vergessen wird, weil es doch schon sooo lange her ist...
Mir ist bewußt. dass mein Leben von nun an immer von der Tumorerkrankung bestimmt sein wird, ganz gleich, wie sich der Verlauf entwickelt  Ich bin ja sowieso aufgrund der angeborenen WS-Krankheit eingeschränkt, aber daran hatte ich mich gewöhnt, weil ich es nicht anders kenne.  Dieser Tumor  aber hat mir erst einmal den Rest gegeben und ist - auch wenn ich es nicht will - mein ständiger Begleiter in Gedanken.  Er ist eine absolute Spaßbremse, auch wenn er sich derzeit (noch) friedlich verhält. Vergessen würde ich auch gern meine Augenerkrankung, die mir noch vielmehr zu schaffen macht.
Es ist gut, dass wir uns hier aussprechen können.

LG
Bluebird

DasAndi:
Siehst du Bluebird und das ist der Grund warum ich über meine Erkrankung Witze reiße (vor allem jetzt zum Thema Rentner  ::)

Ich sehe ja gar nich ein das dieser Mist mir den Spaß am Leben nimmt. Ich bin früher für mein Leben gerne Achterbahn gefahren und so... kann ich jetzt nicht mehr. Würde es auch nicht ausprobieren was geht. Aber hey dann such ich mir meinen Spaß eben woanders. Und wenn er darin besteht in Internetforen platte Witze zu reissen. Hauptsache man genießt sein Leben. Und genau das habe ich vor, trotz aller Steine (eher schon Felsen) die der da oben mir in den Weg wirft.

*Verzeihung an die dieser Stelle an die Gläubigen unter euch, bitte nicht all zu ernst nehmen diese Aussage. Geht nicht gegen euch bzw. euren Glauben*

fips2:

--- Zitat von: DasAndi am 13. Dezember 2007, 23:39:04 --- Und genau das habe ich vor, trotz aller Steine (eher schon Felsen) die der da oben mir in den Weg wirft.

*Verzeihung an die dieser Stelle an die Gläubigen unter euch, bitte nicht all zu ernst nehmen diese Aussage. Geht nicht gegen euch bzw. euren Glauben*

--- Ende Zitat ---
Wiso sollen wir darüber sauer sein?

Genau der ,der dir die Prüfungen auferlegt schickt dir auch deinen Humor damit du damit umgehen kannst.

Siehs mal von der Seite.

Klingt jetzt ein bissel nach Priestergesülze,aber was Wahres ist daran.
Gruß Fips2

Bea:
Zitat von fips:
--- Zitat ---Genau der ,der dir die Prüfungen auferlegt schickt dir auch deinen Humor damit du damit umgehen kannst.
--- Ende Zitat ---
dazu kann ich jetzt nur Beifall klatschen.
Ich denke nämlich wirklich, dass es unser Weg ist, den wir gehen müssen. Und ob mit oder ohne Glauben (bei mir ist es schon die 1. Version) bleibt jedem selbst überlassen.

Andi, ich nehme auch sehr viel mit Humor. Manchmal sogar mit Ironie. Auch das führte hier zu Konflikten. Auch mir wurde eine Lebenserwartung genannt, die das ausgelöst hat. Ob es daran lag?

Der Tumor kann eine Spaßbremse sein, weil er einen einschränkt. Aber man kann seine Freude auch umlenken. Ich fahre heute keinen Meter mehr mit dem Motorrad - und es fehlt mir nicht einmal. Aber es ist nicht nur der Tumor der das ausgelöst hat, sondern auch ein relativ heftiger Unfall meines Partners. Egal, ich laufe halt lieber mit meinem Hund am Rhein. Hier könnten noch mehr Beispiele bez. der Umlenkung stehen.

Und aus den Steinen, die man uns in den Weg legt, können wir auch nette Sachen bauen.

LG,
Bea

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