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Konflikte in der Familie nach der Diagnose Hirntumor

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Zuozine:
Hallo, ich habe euch ja schon von den Veränderungen von meinem Bruder erzählt. Meine Mutter ist jetzt momentan in Kurzzeitpflege, wenn sie rauskommt, ist eine polnische pflegerin da. Mein Bruder hat ein rezidiv seines astrozytoms. Er hatte op im dez.05, danach bestrahlung und 20 Zyklen mit temodal tabletten, jetzt rezidiv. Laut aussage der ärzte soll jetzt intravenöse Chemo gemacht werden. Er war auch schon einmal dort. Er ist total schwach, kann fast garnichts mehr machen, liegt fast den ganzen tag im bett herum.Wie gesagt, er lebt allein mit meiner schwer pflegebedürftigen alten Mutter. Mein Bruder hat mit Sicherheit sehr starke persönlichkeitsveränderungen. Er weigert sich jedoch, diese behandeln zu lassen oder Hilfe deswegen anzunehmen. Ich habemit dem Hausarzt gesprochen, der meinte, er solle in die Psychiatrie gehen. Das lehnte er ab. Er wandelt für mich nur nioch rum, hat keinen normalen tagesablauf mehr. Er denkt, seine Mutter könnte ihm helfen. Dies ist ja außerfrage. Er sieht keine
Realitäten mehr. Leider bin ich selbst mit meinen Nerven total am ende, wie ich schon beschrieben habe. Neuerdings redet er immer wieder davon, was er auf seinem Grabstein haben möchte und 10 Minuten später, das er wieder ganz gesund wird und er mutter keine polin brauchen. Dann wird er aggressiv und schreit, er braucht nichts. Meine Kinder und mein Mann haben sich weitestgehend von ihm abgewandt. Kennt jemand solches verhalten?

Bea:
Hallo Zuozine,

nein, ich kenne dieses Verhalten persönlich nicht - aber ich weiß von Persönlichkeitsveränderungen wenn der Tumor frontal basal liegt. Als Laie würde ich mich hier auch überfordert fühlen und eine Gefahr sehen. Mir stellt sich die Frage ob man die Chemo stationär in Verbindung mit einer psychiatrischen Therapie machen kann. Anscheinend bleibt der Gute besser nicht alleine.

Dein Mann und deine Kinder schützen sich selbst. Das ist ihr gutes recht und das mußt du auch tun. Nimm die Ärzte, Pflegedienste (hatten wir ja schon) etc. in die Pflicht und vergiß dich und deine Familie nicht. Es ist sicherlich sehr schwer - aber du bist auch wichtig!

LG,
Bea

chr-m:
Hallo,
hm, wie soll ich anfangen! Als ich erfahren habe, daß meine Tochter einen Gehirntumor hat und der sobald wie möglich operiert werden muß, bin ich erstmal in ein tiefes Loch gefallen. Dann kam die OP, Gottseidank gut verlaufen, momentan hast du keine Zeit zum Überlegen, Besuchszeiten und Fahrtstrecken beherrschen deine Tage. Endlich wird Sie entlassen und darf nach Hause. Dann gehts du ins Net und informierst du dich, ich finde einen Beitrag wo die Rede von 5 Jahren Überlegungschange steht und seitdem beschäftigt mich das Thema Tumor und hoffe, dass die Medizin weiter forscht, was das Zeug hält, dass Sie jeden helfen können !

mfg chr-m :D

heifen:
hallo lebe seit 24 jahren mit einem gliom(2xoperiert)...die statistik ist ein durchschnittswert...mach dich nicht verrueckt
bacio
heifen

Ciconia:
Ja, Statistiken sind Schall und Rauch, auf den Einzelfall kommt es an - siehe Heifen.

Allerdings kann ich schon gut nachvollziehen, dass man erstmal geschockt ist, wenn man eine solche Prognose liest. Das muß man erstmal wegschieben können. Sich abzulenken ist sicher gut erstmal...

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