Hallo Ihr Lieben,
jetzt bin ich wieder klar im Kopf, bin noch wütender als gestern und ärgere mich, dass ich gestern nicht in der Lage war, diesem Arzt ein paar Takte zu erzählen.
das Vertrauen in diese Klinik ist nun definitiv völlig im Eimer. Ich hole mir die Unterlagen ab und dann sehen die mich nicht wieder.
@fips2:
Ich bin aus Berlin und war im Virchow, wo ja eigentlich gute Erfahrungen gemacht wurden. Aber na gut, möglicherweise habe ich einfach die falschen Leute erwischt.
Meine Schwiegermutter meinte auch, sie hat den Eindruck, als würden sie sich da nicht rantrauen.
Als ich zum ersten Gespräch dort war, zeigte mir der Arzt am Monitor, dass der Tumor verflucht dicht am Gesichtsnerv liegt. Er sagt, man könne nicht sehen, ob er da auch schon "dran" ist. Er erklärte mir, wie empfindlich der Nerv ist, und deshalb könnte es halt zu einer vorübergehenden halbseitigen Gesichtslähmung kommen, selbst wenn der Nerv halt nicht vom Tumor betroffen ist. Das hab ich eigentlich für eine klare Ansage gehalten. Natürlich ist so eine OP nicht mit dem Beinbruch zu vergleichen, das ist auch klar.
Der Arzt, der mir gestern die "Absage" erteilt hat, ist der Meinung, mein Gesichtsnerv sei wohl noch nicht betroffen, weil ich kein taubes Gefühl in der Zunge habe. Meine Beschwerden könnten auch von einem "überspannten Muskel" (oder so ähnlich) am Hinterkopf kommen. Ich soll Ibuprofen schlucken und wenn das nicht hilft, mir ein anderes Kopfkissen besorgen....Hä??? Hilft das auch nicht, sehen wir weiter. Toll, und in der Zwischenzeit wächst da fröhlich was in meinem Schädel, aber alles ist Tutti oder wie? Prima, dass mir ein überspannter Muskel am Hinterkopf aufs Auge geht, ich zwar nen Tumor habe, der aber seiner Meinung nach keinen Ärger zu machen scheint.
Die Begründung, mir aufgrund meines Alters diese OP nicht zumuten zu wollen, verstehe ich auch nicht so ganz. Ich meine, da ist doch die Wahrscheinlichkeit vielleicht grösser, dass ich mich zügig erhole und dann soweit wieder fit bin.
Wie gesagt, was die neuen MRT-Bilder gestern genau gezeigt haben, weiss ich nicht, weil niemand sich die Mühe gemacht hat, sie mir zu zeigen.
Ich meine, ich habe ja gestern einiges an Ärzten und Co. zu sehen bekommen. Was mich wunderte war eigentlich, dass irgendwie niemand von denen so genau wusste, warum ich eigentlich da bin und mich fragte, welche Beschwerden ich habe oder eben nicht. Ist das so üblich? Ich finde, die haben mich gar nicht ernst genommen. Ich war irgendwann so weit, dass ich sagen wollte: "Ich hab mir den absichtlich da reinwachsen lassen, weil ich mal ausprobieren wollte, wie es ist, sich am Kopf operieren zu lassen!"
Ich meine, wenn man das auch alternativ, ohne eine Operation behandeln kann, bin ich ja dankbar. Aber wie gesagt, hatte mir der erste Arzt davon abgeraten. Er sagte, ein Ergebnis einer Bestrahlung würde man erst nach einer ganzen Weile sehen (ich bin nicht mehr sicher ob er Wochen oder Monate meinte), ausserdem wäre da die Gefahr, dass der Tumor durch Bestrahlung schneller wachsen würde. Ich weiss jetzt überhaupt nichts mehr und bin völlig unsicher.
Eine andere Meinung muss nun unbedingt her. Ich muss nur zusehen, dass ich die Unterlagen alle bekomme. Mal sehen, wie hartnäckig ich dafür sein muss.
Vielleicht kann mir mein Hausarzt dabei helfen, denn ich bin im Moment echt ratlos, wo ich mir die einholen soll. Ausserdem bin ich jetzt auch total verunsichert. Ich fühle mich ein bisschen wie eine "eigebildete Kranke".
Ich hoffe, dass ich die Energie habe, dass endlich geklärt zu bekommen.
lieben Dank für Eure Ratschläge
viele Grüsse
Susi