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Autor Thema: Behandlungsfehler- falsch operiert?  (Gelesen 18505 mal)

Offline MarionO

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Re:Behandlungsfehler- falsch operiert?
« Antwort #15 am: 29. März 2008, 20:16:20 »
Hallo an alle, da bin ich wieder, mein Mann wurde am 07.03. in der Uniklinik Mainz an seinemFelsenbein- Meningeom operiert.
Da es die zweite OP innerhalb eines Jahres an der gleichen Stelle war, machte das vorhandene Narbengewebe die Sache schwierig. Die OP dauerte 12 Stunden, es wurde bis auf zwei kleine Reste- einmal am Sinus cavernosus und ein Teil am Clivus- alles entfernt. Das Meningeom war sehr groß und bedrängte bereits den Hirnstamm.
Jetzt hat mein Mann eine Facialis-Parese und eine Oculomotorius-Parese !
Auch nach drei Wochen öffnet sich das rechte Auge nicht, das Gesicht ist natürlich schief.
Hat jemand zufällig Erfahrung mit dieser doppelten Parese?
Vielleicht beeinflußt die Gesichtslähmung auch das Augenlid, denn nach der ersten OP gab es ebenfalls eine Oculomotorius-Parese, die sich noch nicht wieder komplett zurückgebildet hatte.
Bin für jeden Rat dankbar!!!
Viele Grüße
MarionO

Offline Ciconia

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Re:Behandlungsfehler- falsch operiert?
« Antwort #16 am: 30. März 2008, 15:50:17 »
Hallo Marion,
auch meine 2. Op am Felsenbeinmeningeom hat 11 Stunden gedauert infolge der Lage und der Vernarbungen der 1. Op. Man muß dazu sagen, den Operateuren wird besonders bei einer 2. OP an dieser Stelle eine Menge abverlangt. Eine vollständige Entfernung ist aufgrund der Nerven und der Blutgefäße an dieser Stelle leider nie möglich, wohl aber eine möglichst aggressive weistestgehende Entfernung, worum ich ausdrücklich gebeten hatte. Ich nehme an, die Ärzte deines Mannes haben das ähnlich gesehen und so kam es leider zu den Lähmungen, die zu den normalen OP-Folgen bei einer Felsenbein-OP zählen.
Ich hatte auch eine Gesichtslähmung und mein Auge schloß sich nicht mehr. Das war nachts sehr unangenehm, da ich ständig mit geöffnetem Auge aufwachte. Ich mußte deshalb dich eine Salbe auftragen, wodurch ich aber auf dem Auge fast nichts sehen konnte. Bei den anschließenden Reha hat man die Lähmung mit Logopädie behandelt und langsam bildete sich alles zurück. Die Logopädie war sehr anstrengend, da auch bei mir häufig dadurch Trigeminusattacken ausgelöst wurden (hatte aber schon vor der OP diese Schmerzen). Wichtig ist der frühzeitige Beginn der Behandlung und die anfänglich tägliche Logopädie. Geht dein Mann zur Reha? Er sollte darum ersuchen in der Klinik. Als AHB geht es am schnellsten und problemlosesten durch. Ich war dann nur ein paar Tage zuhause und 6 Wochen in der Reha-Klinik. Eine weitere Verlängerung hatte ich abgelehnt, da meine 3 Kinder mich brauchten.

LG
Ciconia
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Offline MarionO

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Re:Behandlungsfehler- falsch operiert?
« Antwort #17 am: 30. März 2008, 21:23:17 »
Hallo Ciconia, vielen Dank für Deine Anwort.
Bei meinem Mann ist das Auge nicht ständig offen, sondern immer geschlossen.Das Gesicht ist rechts gelähmt und beim Essen läuft das meiste daneben, Trinken geht nur mit Strohhalm. Er ist jetzt seit 14 Tagen zu Hause und fährt am 03.04. zur Reha nach Bad Oeynhausen. Inzwischen bekommt er hier Krankengymnastik nach PNF- Methode, bis jetzt ist es aber mit der Besserung noch nicht so doll.
Wie lange hat es bei Dir mit der Besserung der Parese gedauert?

Viele Grüße
MarionO

Offline Ciconia

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Re:Behandlungsfehler- falsch operiert?
« Antwort #18 am: 31. März 2008, 13:19:58 »
Hallo Marion,
die Parese hat sich bei der Reha schon soweit gebessert, dass sie bei der Entlassung fast nicht mehr zu sehen war. Das war dann 10 Wochen nach der OP. Allerdings ist das sehr unterschiedlich. Meine Parese hing auch mit einem Ödem zusammen, welches sich gleichzeitig langsam zurückbildete. Wahrscheinlich hat das die Heilung etwas beschleunigt. Bis heute geblieben sind Gefühlsstörungen in der betroffenen Gesichtshälfte (Taubheit) und die Neuralgie. Deshalb nehme ich Gabapentin (ein Epilepsiemittel) zur Schmerzvorbeugung. Das wird häufig bei solchen Schmerzen verordnet.
Ich hoffe sehr, dass man deinem Mann in der Reha helfen kann. Er soll den Mut nicht verlieren. Leider ist die Parese sehr belastend. Falls es sich überhaupt nicht bessert, sind noch kometische Op´s möglich. Aber soweit wollen wir nicht denken, sondern hoffen, das es sich so bessert.
Sehr oft sind auch Patienten mit einem Akustikusneurinom von der Parese betroffen, da diese Tumore ja eine ähnliche Lage haben.
Schreib doch deine Frage noch einmal kurz in den AN-Bereich. Sicher werden sich noch mehr Betroffene dazu melden.

Viele Grüße
Ciconia
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