Spinales Meningeom oder Neurinom

[ralf28]

Hallo Zusammen,

seit dem 21.12. steht es fest. Ein kleines Weihnachtsgeschenk vorab. Ein Zufallsbefund:
Extramedulläre, intradual spinales Meningeom oder Neurinom am BWK 11 rechts! Lt. Arzt kann man nicht 100%ig feststellen, ob der Tumor sich genau abgrenzt. Er könnte auch verwachsen sein.

Tja. Was soll ich sgaen. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Die Stunden nach der Bekanntgabe waren mit Verzweiflung gefüllt. Ich machte mich sofort nach Hause uns googelte. ich bin ein Zahlenmensch. Wahrscheinlichkeiten und Chancen. Bisalng konnte über diese Arten von Tumoren eher positives lesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er bösartig ist, liegt wohl bei ca.85%. Die Lage des Tumors ist eher als schlecht zu bewerten. Der Klinikarzt (Neurochirurg) legte die Wahrscheinlichkeit auf eine Lähmung nach einer OP auf ca. 10%. Naja.  Meine Gesundheit liegt wohl quasi vom Zustand des operierenden Arztes ab (hoffentlich hat er ne ruhige Hand ;-)).
Es gibt scheinbar zwei OP-Methoden für meinen Tumor. Einmal von vorne durch die Brust (mit Wirbel-Teilentfernung und anschließender Versteifung) mit dem Problem des langen Weges (Hebelwirkung des OP-Bestecks) und von Hinten (mit dem Problem, den Tumor nur seitlich angehen zu können). Beide Methoden scheinen für mich sehr risokoreich zu sein.  Ich habe echt schiss dabei. Hmmm?  Was soll ich tun? Vor allem wenn der Tumor verwachsen ist?

Wie finde ich den geeignetesten Neurochirurgen im Raum Stuttgart?
Für welche OP-Methode soll ich mich entscheiden?

Kann mir jemand dabei helefen. Ich steh jetzt im Wald und seh keine Bäume mehr. Hab rießige Angst vor einer Querschnittslähmung.

Danke!  

[Ciconia]

Die Wahrscheinlichkeit, dass er bösartig ist, liegt wohl bei ca.85%.

Erst mal herzlich willkommen im Forum. Zu deiner Beruhigung, Meningeome und auch Neurinome sind fast immer gutartig, die obige Zahl ist wohl eine Verwechslung.

Im Raum Stuttgart würde ich nach Tübingen gehen oder auch nach Heidelberg. In Stuttgart selbst kannst du dich auch im Katharinenhospital vorstellen. Vergleiche erst mal, ehe du dich endgültig entscheidest. Du hast ein Recht auf mehrere Meinungen. Und dann entscheide aus dem Bauch heraus, wo du dich gut beraten und aufgehoben fühlst. Risikoreich sind diese OP´s immer (egal ob im Kopf oder an der Wirbelsäule), aber ein guter Operateur weiß, was er tut.
Wir alle hier kennen diese Panik nach der Diagnose. Das ist ganz normal. Geh nicht allein zu den Gesprächen, nimm dir einen Vertrauten mit und schreib dir vorher einen Zettel mit deinen Fragen. Du wirst schnell merken, wo man sich Zeit für deine Ängste nimmt. Oft wird auch ein Teil der Angst durch einige Antworten auf deine Fragen genommen.

Lieben Gruß
Ciconia

[Jo]

Hallo,
wenn du ein wenig weiter weg auch eine Meinung einholen kannst, solltest du das in Plau am See machen , die Klinik hat viel Erfahrung mit Wirbelsäulen -Ops.
(Prof. Donauer)
Lieben Gruß, Jo

[ralf28]

Danke für die Beiträge. Ja, Ciconia, bei der Prozentzahl habe ich wohl im Eifer des Gefechts etwas verwechselt. Meine ersten Termine habe ich nächste Woche  in Tübingen und Ludwigsburg.

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit in Erfahrung zu bringen, wieviel solcher OP´s ein Arzt schon gemacht hat?

[Ciconia]

Nur eine, du mußt ihn fragen, wie oft er das schon gemacht hat. Ein guter Arzt, der dein Vertrauen möchte, wird dir ehrlich antworten.
Da diese Tumore und damit auch die OP´s jedoch eher selten sind, erwarte keine sehr hohe Zahl. Meine OP (Meningeom im Kleinhirnbrückenwinkel)  wird z.B. in einer großen Uniklinik ca. 5-6 mal im Jahr durchgeführt. Keine Ahnung, ob die Wirbelsäulentumore viel öfter zur OP kommen.

[hafi001]

Hallo Ralf,

mit Tübingen hast Du eine gute Adresse. Dort werden solche Operationen in der Neurochirurgie, Chefarzt Prof. Tatagiba, sehr häufig durchgeführt.  Mein Neurinom war zwar im Kopf, aber ich habe auf der Station mitbekommen, dass dort auch sehr viele Tumore im Wirbelsäulenbereich operiert werden. Eine Bettnachbarin konnte bereits am nächsten Tag aufstehen und hat sich sehr gut gefühlt. Sie hat heute keine Probleme. Frage direkt welcher Arzt operiert und wie oft dieser das gemacht hat. Ich war die 3. Neurinom-OP des Arztes in der Woche und diese war Mittwochs. Die Ärzte haben die Spezialgebiete aufgeteilt. Ich habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt und konnte bereits nach einer Woche nach Hause. Heute bin ich wieder voll berufstätig und habe nur ganz geringe Einschränkungen die der Tumor bereits vorher verursacht hat, mit denen man aber sehr gut leben kann.

Alles GUTE und viel KRAFT wünscht Dir

Purzel

[Ginger]

Hallo ralf, wie ist es dir bei deiner Op ergangen??? Bei mir ist ebenfalls ein Neurinom im Lendenwirbelbereich 3-4 festgestellt worden und mir ist zu einer Op geraten worden (bisher noch ohne eine vernünfitge Aufklärung). Jetzt habe ich eine Heidenangst vor der Op. Morgen habe ich einen Termin  in der Neurochirugie von Bremen. Ich hoffe ich erfahre dort mehr??? Bitte antworte mir, vielleicht kannst du mir ja etwas von meinen Sorgen nehmen! vielen Dank. Vielleicht gibt es ja noch andere die mir berichten können??? Freue mich über jede Mitteilung. Ginger

[hayabusa]

Hallo!
Ich hoffe das du alles gut überstanden hast!

Ich hatte auch so ein Ding (BWS 3/4). War nicht sehr angenehm nach der OP und beim ersten Aufstehen.
Aber alles in allem gibt es schlimmeres.

Keine Angst/Panik. Alles wird gut.