Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung

Psychologische Unterstützung nach Diagnose eines Hirntumors?

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Birgit2008:
Hallo Godiva,

das mit der psychologischen Betreuung ist
wirklich ein großes Problem.

Ich habe die Erfahrung gemacht, trotz
entsprechender Überweisung und Kosten-
übernahme durch die Kk. ist es kaum möglich
einen Termin zu bekommen.

Die Wartezeiten sind so lang, die fangen bei
8 Monaten an bis hin zu einem Jahr.

Ein Anrecht auf einen schnelleren Termin
kann man sich mit einem "Bittbrief" erkämpfen.

Das habe ich persönlich als ganz schlimm
empfunden und habe aufgegeben.

Vielleicht haben andere mehr Glück.
Ich drücke die Daumen.

Birgit2008

Bluebird:
Hallo Birgit!

Es ist tatsächlich so, wie Du es beschreibst - die Wartezeiten sind viel zu lang. Und dann muss man ggf. nehmen, was gerade frei ist.
Bei mir haben verzweifelte Botschaften auf den Anrufbeantwortern der umliegenden Praxen dazu geführt, dass manche überhaupt nicht zurückgerufen haben, einige sich wenigstens die Mühe machten, abzusagen aufgrund der Terminflut - und eine einzige Therapeutin mir einen "Nottermin" geben konnte. Bei ihr war ich dann zu 50 Sitzungen, zwischendurch Tagesklinik. Inzwischen ist die Therapie abgeschlossen. Trotz einiger Mißtöne und Mißverständnisse während dieser Zeit stelle ich fest, dass ich wesentlich gelassener mit meiner Diagnose umgehe und es inzwischen auch im 1. Anlauf schaffe, mich in die verhasste MRT-Röhre zu legen und auszuhalten.
Telefoniere weiter, mach es eilig, gib deiner Verzweiflung und Angst Ausdruck. Hast Du einmal bei der Ärztekammer eine Liste der frei werdenden Psychologen/Psychotherapeuten angefordert?
Da erhöhen sich die Chancen auf einen baldigen Termin.

Viel Glück
Bluebird

Ciconia:
Ich habe rel. schnell eine psych. Therapie erhalten. Hatte 3 Psychologen auf den AB gesprochen und dabei meine Diagnose erwähnt und die dringende Empehlung der Reha für eine Therapie zur Krankheitsbewältigung. Bei 2 Psych. habe ich schnell Probetermin gehabt, der 3. dauerte einige Wochen. Dann bin ich als Notfall eingeschoben worden bei der Psychologin meiner Wahl. Man muß es schon als sehr dringlich hinstellen (Verzweiflung, Angst, ev. Selbstmordgedanken o.ä.). Natürlich nicht schwindeln, aber schon den Zustand eindringlich schildern. Bluebird hat es auch ähnlich beschrieben.

godiva:
hallo,
schön, mal wieder was von hier zu hören/lesen - wenn auch zu einem für mich nahezu erniedrigend anmutendem thema. wie kann man menschen in einer solchen situation so lange warten lassen? aber genau so hatte ich mir das schon gedacht und meine freundin würde sicher nie so lange warten und betteln wollen, sie ist eine ziemlich zurückhaltende person. aber vielleicht könnte sie diese ungerechtigkeit überall in unserem system auch mobilisieren, auf ihr recht zu pochen. daß man selbst auf wartelisten für hospize dahinstirbt, sagt ja genug über die situation an sich aus...
aber manchmal geht es eben auch ganz schnell, daß man eine therapie bekommt. hängt ja auch immer von der ganz lokalen situation ab. ich werde meiner freundin weiterhin dazu raten, sich ein bisschen unterstützung von außen zu holen und kann sie durch Eure erfahrungen von zu großen erwartungen fernzuhalten versuchen.
vielste grüße,
godiva.

ps: was mir immer wieder in die gedanken springt, war die erklärung ihrer ärzte, man wolle sie nicht operieren, weil dann ein so großer hohlraum im schädel übrigbleibt. hat davon hier schonmal einer was gehört? was kann man denn mit diesen löchern machen? mir leuchtete dieser grund sehr wohl ein, aber als ich hier las, daß sie sich unbedingt nochmal wegen OP rat suchen solle, kam ich doch wieder ins überlegen...

Bluebird:
Hallo,

leider ist es so, dass viele Menschen psychotherapeutische Hilfe brauchen. Und ich empfinde es nicht als Bitteln und Betteln, sich mit einer schlimmen Diagnose und all den Ängsten und Verzweiflungen an diese Berufsgruppe wendet. Wenn jemand angesichts des Befundes stark ist und keine seelische Unterstützung braucht, wird er dies eben nicht tun - okay.

Dass nach der Entfernung eines großen Tumors ein Hohlraum entstehen kann, der sich wiederum schädigend durch Ausfälle auswirkt, habe ich schon gehört.  Aus meiner laienhaften Sicht ist es aber doch so, dass sich normalerweise dieses Loch mit Nervenwasser füllt bzw, sich Narbengewebe bildet (was irrtümlicherweise manchmals als vermeintliches Rezidiv identifiziert wird). Man möge mich bitte korrigieren, wenn diese Auffassung nicht korrekt ist.

LG
Bluebird

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