Genau diese Frage, ob ich eine OP machen soll oder nicht, stellt sich mir gerade.
Ich hatte am 26.10.2007 einen epileptischen Anfall. Der Verdacht eines Hirneiegenen Tumors hat sich bestaetigt. Eine Biopsie hat den Grad und die Art des Tumors gesichert. Es ist ein Diffuses Astrozytom (WHO Grad II).
Die ErstmeinungMein Arzt in der Uniklinik Giessen raet dazu, abzuwarten. Wenn der Tumor irgendwann einmal waechst oder Kontrastmittel aufnimmt, kann man immernoch operieren.
Die ZweitmeinungIn der Uniklinik Heidelberg habe ich mir eine weitere Meinung eingeholt. Dort raet man zur relativ schnellen OP, bei welcher man grosse Teile des Tumors entfernt um Druck im Gehirn zu mildern, und anfolgend Strahlentherapie.
Die DrittmeinungUeber den Postweg habe ich mir eine 3te Meinung eingeholt. In Bielefeld raet man mir zur Strahlentherapie.
Sie werden sehen: 3 Aerzte, 4 MeinungenWas auch interessant ist, sind die sehr unterschiedlichen Meinungen bezueglich der zu erwartenden
Nebenwirkungen einer OP. In Heidleberg wurde eine moegliche Wesensaenderung (agressiver, oder ruhiger) angedeutet. In Giessen geht man zusaetzlich von einer moeglichen Halbseitenschwaeche aus. Hier nochmal die Antworten von meinem Arzt aus Giessen:
- Welche Risiken sehen Sie bei dieser Aktion (die OP)?
Wesensänderung, Halbseitenschwäche.
- Was spricht alles dagegen (gegen die OP)?
Die Risiken. Wir sind momentan noch nicht "gezwungen", etwas zu tun. Ich
habe schlechte Erfahrungen mit "Halb-Dreiviertel-Resektionen" bei Gliomen
II° gemacht.
- Was spricht, Ihrer Meinung nach, dafuer?
Eine spätere Bestrahlung und/oder Chemo spricht bei kleinerem Tumorrest
besser an. Bei Hirndruck: Besserung der Symptome ist zu erhoffen. Größere
Diagnosesicherheit in der Histologie bei mehr Material.
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Es ist sicherlich eine sehr schwere Entscheidung, ob man sich operieren laesst oder nicht. Wie mein Arzt aus Giessen mir einst sagte: "Sie werden sehen: 3 Aerzte, 4 Meinungen". Er hat Recht behalten.
FazitWenn ich die Berichte hier lese, bin ich ehrlich gesagt, sehr zum warten geneigt, obwohl eine Druckmilderung im Gehirn zu weniger Tabletten/Tag (H15, Weihrauch, evtl. weniger oder vielleicht kein Keppra mehr!) fuehren wuerde.
Meine Frau und ich werden uns noch einige Zeit mit diesem Thema beschaeftigen. Sofern es etwas neues gibt, und ich noch in der Lage bin es zu posten, werde ich bestimmt einen Artikel dazu verfassen.
LinksEinen weiteren Erfahrungsbericht gibt es uebrigens hier:
http://www.thomaskoch.net