HirnTumor-Forum

Autor Thema: Und es geht weiter (AN)  (Gelesen 12440 mal)

supreme

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Und es geht weiter (AN)
« am: 31. Juli 2007, 01:37:36 »
Hallo,

Bin durch Zufall oder besser gesagt neugier auf das Forum gestoßen und hab mich auch schon umgesehen. Bin erschrocken, wie viele Arten Tumore es doch gibt.

Ich eröffne hier mal ein Thema um euch von meiner Krankheitsgeschichte zu erzählen.

Im alter von 12 Jahren wurde herausgefunden, dass ich an Neurofibromatose  erkrankt bin. Typ 1 macht sich nicht stark sichtbar, ein paar Knubbel (Stirn, Kopf und eines am Hals), die mich zwar stören, aber nicht meine größte sorge Typ 2 ist da viel schlimmer. Ich wurde schon öfters operiert. Meine erste Op hatte ich 1995, die auch lebensbedrohlich war. aber es lief gut und ich erholte mich dann wieder. Es folgten dann noch einige Op's.
Meine letzte Op hatte ich 1998. damals versicherte man mir, die Tumore würden nicht mehr wachsen, wenn auch ich nicht mehr wachse. nun ich hab es geglaubt. ich hatte lange zeit ruhe.

Bei einer Op im Jahre 1998 wurde mir ein Akustikusneurinom auf der linken Seite entfernt. Als ich wach wurde hörte ich auf diesen Ohr nichts mehr. Der Arzt (der mich damals operierte) hatte mir dann noch versichert, dass ich nach einiger zeit wieder dort hören würde. ich hab ihm geglaubt und höre bis jetzt nichts  drauf.

Sicher man soll froh sein, dass man wenigstens noch auf einem Ohr hören kann. Gezeichnet von der Krankheit bin ich sowieso schon. Gleichgewichtsprobleme, Gesichtslähmung, meine rechte Schulter hängt zum Teil runter, meine Stimme klingt auch sehr heiser und das Schlucken fällt mir zum Teil schwer.
Aber ich hab damit gelernt zu leben. Was mich einschüchtert sind halt die blicke anderer Menschen. Mir fehlt einfach das Selbstbewusstsein.

Seit über einem Jahr höre ich auch auf den rechten Ohr nichts mehr. Der Grund ist, ein Akustikusneurinom auf der rechten Seite. das leider, wie sich erst heute herausstellte, gewachsen ist.
Ich bin immer zum CT gegangen (ins MRT kann ich nicht mehr, da ich eine Hws Stabilisierung habe) und man hatte mir versichert, dass die Tumore nicht gewachsen sind. Und am Montag war ich wieder beim CT und der Arzt meinte, dass das wachsen der Tumore ja auch der Grund sei kann, weshalb ich auf einmal nichts mehr höre.

Ich trage jetzt schon seit über einen Jahr Hörgeräte, aber leider habe ich damit noch keine Besserung erreicht. Ich würde gerne wieder Musik hören, denn ich liebe die Musik. Meine CDs sind schon völlig eingestaubt. Ich hab eine Nichte, die jetzt richtig anfängt zu sprechen und ich versteh es nicht.
Ich würde gerne wieder mit meiner Ma reden, denn sie hilft mir immer so lieb und ist immer für mich da.

Ich weiß, man soll sich nicht hängen lassen, das tu ich auch nicht, aber jeder sollte mal über seine ängste reden.

Meine ängste. angst vor der Zukunft. wenn ich sehe wie ich jetzt mit 25 Jahren schon gezeichnet von der Krankheit bin, wie sieht es aus, wenn ich erst mal 50 bin? Ich hab einfach angst, dass es noch schlimmer kommt. dass ich nie wieder hören werde.

Meine ma und ich wollen jetzt zu meinen HNO, der meine Krankengeschichte jetzt auch schon einige Jahre kennt und mit ihm darüber reden und dann werden wir uns noch die Meinungen von 2 Chirurgen anhören.
Ich weiß nicht, ob es sich all die Jahre medizinisch entwickelt hat  Wenn man mir versichert, dass ich nach so einer Op wieder auf dem Ohr hören kann, so werde ich diese sofort zustimmen. Es ist wirklich schlimm ländlich zu wohnen und einen Frühling/Sommer ohne Vogelgesang zu erleben.

Mein vertrauen zu den Ärzten schwindet etwas, weil man mir damals so viel versichert hat und es dann doch anders kam. Aber es bleibt mir nichts übrig, da dies die einzigen Menschen sind, die mir helfen können.

Es gibt Menschen denen geht es viel schlechter und ich werde natürlich weiterkämpfen.
Ich warte jetzt gespannt auf die Aussagen der Ärzte. ;)


Ich wünsche mir schon so einen Dr. House, denn er findet wohl alles. ^^


Im diesem Sinne,
lieben Gruß und danke dass ich mir hier was von der Seele "reden" durfte. ;)

Offline Bluebird

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Re:Und es geht weiter
« Antwort #1 am: 31. Juli 2007, 08:37:08 »
Hallo Supreme,

willkommen im Forum - hier kann jeder seine Ängste und seinen Frust loslassen, weil hier jeder jeden versteht. Ich bin zwar Meningeom-Betroffene, kenne aber einige AN-Erkrankte.
Es ist tatsächlich leider so, dass die Chance, auf der erkrankten Seite das Gehör zu erhalten, nur bei 30 % liegt. Umso wichtiger finde ich es in Deinem Fall, die besten Spezialisten aufzusuchen, damit Deine Chance, nach Entfernung des noch verbliebenen AN wenigstens auf der Seite wieder hören zu können, steigt.  Was Deine sonstigen körperlichen Einschränkungen angeht, frage ich mich, ob alle Möglichkeiten der Physiotherapie  und Stabilisierung des Bewegungsapparates ausgeschöpft sind? Bist Du wegen der Neurofibromatose in Spezialbehandlung? Ich kann mir vorstellen, dass man mit 25 Jahren lieber anderen Beschäftigungen nachgehen würde als ständig Ärzte und Therapeuten aufzusuchen, das ist sicher oft bitter für Dich.
Was Dein angeknacktes Selbstwertgefühl angeht, so wird Dir sicher zur Psychotherapie geraten. Es wird allerdings - so meine eigene Erfahrung - nicht leicht sein, einen Therapeuten zu finden, der mit derart komplexen Problemen umgehen kann, Dich unterstützt und wieder aufbaut.  Eine längere Reha-/Kurmaßnahme, die sich sowohl auf die körperlichen als auch auf die seelischen Einschränkungen konzentriert, wäre da sicher hilfreicher. Und ansonsten haben hier im Forum alle viel Verständnis und geben gern moralische Unterstützung und auch nützliche praktische Tipps. Vor herablassenden Blicken neugieriger oder gehässiger Menschen kann Dich aber niemand schützen, ich denke, das kennen einige hier. Das sollte für Dich aber kein Grund sein, sich hinter verschlossenen Gardinen zu verkriechen. Sicher gibt es in Deinem Umfeld auch viele Menschen, die Dich sehr gern haben und dies immer tun werden, was immer auch geschieht.

Für eine Zweitmeinung bezüglich Deines AN empfehle ich Dir das INI, Hannover. Prof. Dr. Samii und sein Team haben unzählige OPs solcher Tumore vorgenommen mit einer sehr hohen Erfolgsquote. In dem Institut arbeitet man -soweit mir bekannt - auch mit erfahrenen HNO-Spezialisten zusammen. Eine persönliche Beratung kostet bis 100 Euro, Operationen /Aufenthalt werden evtl. nach vorheriger Vereinbarung und Fallsituation auch von der Krankenkasse übernommen.

Hier der Link:

http://www.ini-hannover.de/

Ansonsten gibt es sehr viele gute Neurochirugien in Uni-Kliniken vielleicht auch in Nähe Deines Wohnorts?

Liebe Grüße
Bluebird
« Letzte Änderung: 31. Juli 2007, 08:50:34 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline Ciconia

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #2 am: 31. Juli 2007, 09:46:17 »
Hallo Supreme,
herzlich willkommen hier im Forum! Ich habe mit dem Thema der Neurofibromatose auch einmal beschäftigen müssen, da ich eine solche Verdachtsdiagnose hatte. Nachdem ich 2mal an einem Meningeom im Kleinhirnbrückenwinkel (ähnliche Lage wie ein AN) operiert wurde und einige gutartige Tumore am Körper habe, stellte man diese Diagnose bei der Reha. Allerdings konnte der Verdacht bei der NF-Sprechstunde der Uni Ulm ausgeräumt werden. Gehst du auch in eine spezielle NF-Sprechstunde?
Hier ein Link, der dich interessieren könnte:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=479

Mein M. war 2mal in den inneren Gehörgang eingewachsen und man versicherte mir, die Wahrscheinlichkeit, dass ich mein Gehör auf der li. Seite verliere, sei annähernd 100 %. Also habe ich mich schon innerlich davon verabschiedet. Aber es geschah doch eine Art von Wunder, denn ich höre immer noch recht gut auf dem Ohr.

Ich kann gut verstehen, dass du von Ängsten geplagt bist und ein wenig das Vertrauen in die Ärzte verloren hast. Ging mir auch ähnlich, nach verschiedenen kleinen und größeren Kathastrophen bei meinen beiden OP´s. Hier im Forum kannst du deinen Frust einmal loswerden und dich mit anderen Betroffenen mit AN austauschen. Allerdings hatten wir bisher nur eine Patientin mit NF, die aber ein Astrozytom hatte.
Ich finde es aber sehr gut, dass du dir verschiedene Arztmeinungen einholst, bevor du dich zur OP entscheidest. Gerade an dieser Stelle ist doch das Können der Neurochirurgen gefragt und es ist wichtig, den richtigen Arzt zu finden. Der Tipp von Bluebird mit dem INI ist gut, aber es gibt natürlich auch sehr gute Operateure in div. Unikliniken. Kommt natürlich auch darauf an, wo du wohnst und wieweit du fahren kannst bzw. möchtest. Tübingen, München Großhadern haben da auch einen sehr guten Ruf.

LG
Ciconia
« Letzte Änderung: 31. Juli 2007, 09:50:16 von Ciconia »
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Offline jura

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #3 am: 15. Februar 2008, 08:49:05 »
Hallo zusammen,

unser behandelnder Arzt äußerte nun auch den Verdacht, dass mein Sohn NF 2 haben könnte.
Der Grund ist das junge Alter meines Sohnes. Er ist 17 Jahre alt.

Ich habe mir alle Beiträge dazu im Forum durchgelesen, außerdem habe ich mir einige Seiten im Internet angeschaut. Ich bin fassungslos! So eine fürchterliche  Krankheit soll mein Sohn haben?
Sein Akustikusneurinom wäre dann ja erst der Anfang.... :(

Weder in der Familie meines Mannes, noch in meiner Familie hat es je solche Fälle gegeben.
Wenn ich mir die NF 2-Checkliste anschaue, trifft nur das einseitige AN zu, sonst gar nichts.

Liebe Ciconia, Du warst doch mal in der NF-Sprechstunde.
Wie läuft das denn da ab, was wird gemacht?
Mein Sohn wird wenig begeistert sein, dass er schon wieder zu den Ärzten soll.
Seine nächste Kontrolluntersuchung findet erst in einem Jahr statt.
Er hat sein Akustikusneurinom abgehakt.  


Viele Grüße
Julia

fips2

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #4 am: 15. Februar 2008, 09:28:57 »
Hallo jura
Kennst du diese Seite? : http://home.arcor.de/nf-Bremen/nfinfo.html

Lies die dir bitte erst mal durch.GANZ BESONDERS DEN LETZTEN ABSCHNITT.

Ich kommentiers nicht weiter,da hier alles gesagt ist.

Nur so viel.Bevor noch kein gentechnischer Befund vorliegt würde ich versuchen mich nicht verrückt zu machen.Abwarten.
Evtl.hat sich der Arzt etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Bei der Biopsie des Tumors wurde bestimmt ein Gentest gemacht.Notfalls in der Pathologie anrufen oder nachfragen.

Ich weis.Leichter gesagt als getan.
Ich drück euch die Daumen.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 09:43:09 von fips2 »

Offline jura

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #5 am: 15. Februar 2008, 09:44:46 »
Hallo Fips,

danke für Deine schnelle Antwort.
Ich habe mir die Seite durchgelesen. Der letzte Abschnitt macht wirklich Mut!

Ein Gentest konnte nicht gemacht werden, weil mein Sohn mit dem Cyberknife bestrahlt worden ist. Tja, das ist der Nachteil einer Bestrahlung.

Ansonsten versuche ich so gut es geht, mich nicht verrückt zu machen.
Diese Krankheit wäre ja wie ein Sechser im Lotto! (Ein Lottogewinn wäre mir natürlich lieber  ;D)

Als mein Sohn 9 Jahre alt war, hatte er das Pfeiffersche Drüsenfieber. Seine Lymphknoten unter den Ohren waren so dick wie Taubeneier. Ich kann mir vorstellen, dass vielleicht der Tumor daher kommt. Auf jeden Fall werde ich mal den Arzt darauf ansprechen.
Als kleines Kind hatte er außerdem immer wieder ganz schlimme Mittelohrentzündungen.
Seine Ohren mussten also schon ziemlich viel aushalten.

Also, danke nochmals für Deine tröstende Antwort,

viele Grüße
Julia

 
 


Offline Ciconia

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #6 am: 15. Februar 2008, 11:33:34 »
Hallo Julia,
die Untersuchungen in der NF-Sprechstunde waren nicht schlimm. Eigentlich nur die Aufnahme der Krankengeschichte meiner Familie (alle Tumor- oder Hautkrankheiten). Und eine Begutachtung durch einen Hautarzt (einmal ganz ausziehen). Allein dadurch konnte die NF ausgeschlossen werden. Der Augenarzt und der HNO haben dann nur noch kurz draufgeschaut und die NF auch gleich ausgeschlossen. Ein Gentest wurde nicht gemacht, aber die Ärzte waren auch so sicher und ich habe ein Attest bekommen, das eine NF ausgeschlossen ist. War wichtig für meine Kinder, die sonst ihre Beamtenlaufbahn hätten nicht weiter machen können. Der Staat möchte keine Leute mit Erbkrankheiten.
Also alles halb so schlimm und danach Gewißheit. Da hat sich die weite Fahrt gelohnt.

Wenn dein Sohn keine hellen Muttermale hat (ich habe eines), die mind. 1 cm groß sind und davon mehr als 5, kannst du die NF selbst schon fast sicher ausschließen. Wenn du noch Fragen hast, antworte ich gerne.

Alles Gute dir und deinem Sohn
Ciconia
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Offline jura

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #7 am: 15. Februar 2008, 11:55:50 »
Hallo Ciconia,

da fällt mir jetzt ein riesen Stein vom Herzen!

Mein Sohn hat solche hellen Muttermale nicht, nur ganz normale Muttermale, die jeder hat.
Ich hatte es aber so verstanden, dass bei der Neurofibromatose 2 diese Café-au-lait-Flecken keine Rolle spielen, oder habe ich das falsch verstanden?
Ich habe wahrscheinlich schon zu viel gelesen. ::)

Wir werden jetzt erst einmal abwarten und dabei aufmerksam sein.

Viele liebe Grüße
Julia  

Flummi

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #8 am: 15. Februar 2008, 22:05:34 »
Liebe Jura,

vielleicht kann ich dir von Seiten einer NF 2-Betroffenen ein bisschen helfen.;)

Bei mir wurde 2003 mit 19 Jahren 2 Hirntumore festgestellt (ein AN und ein Meningeom), dabei auch die Verdachtsdiagnose gestellt einer Neurofibromatose Typ 2, die sich mittlerweile bestätigt hat.

Wenn du wirklich sicher gehen willst mit deinem Sohn kann ich dir Prof. Mautner in Hamburg empfehlen. Er ist die Koryphäe auf diesem Gebiet Er kann bei jedem mit ziemlicher Sicherheit nach kurzer Zeit herausfinden, ob es sich um NF handelt oder nicht.

 NF 2 hat viele Gesichter: Tumore im ZNS (v.a. bilaterale AN), wenige Milchkaffeeflecken, Linsentrübung, Hautumore (Schwannome). Aber jede NF ist anders,weil es unterschiedloche Entstehungsformen gibt; es kann erblich bedingt sein, aber auch durch eine Neumutation...
NF ist im Gentest nicht immer nachweisbar und ist lediglich durch die Symptomatik diagnostizierbar.

Generell gilt,und das wird dich vielleicht beruhigen, ein AN macht noch lange keine NF! Lediglich ein Spezialist kann die Diagnose stellen, da helfen keine Spekulationen von Leuten mit Halbwissen (haben leider auch viele Ärzte)

Soviel erstmal, ich wünsche euch weiterhin alles gute,für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung,

Lieben Gruß,
Tini


 

fips2

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #9 am: 15. Februar 2008, 22:14:58 »
Ich hab grad mal nachgesehen.
Dieser Prof. Dr Mautner ist auch in dem o.g.Link von mir in deren Ärzteliste auch angegeben mit Anschrift und allem.

Hi Tini.
Ich versteh eins nur nicht.

Neurofibromatose ist ein Gendefekt.Zumindest ist es auf den meisten Pages so angegeben.Man kennt sogar das Chromosom das geschädigt ist.NF1 Chromosom17- NF2 Chromosom 22

Wiso kann man NF nicht gentechnisch einwandfrei nachweisen? Wo ist das Problem?

Lass uns bitte nicht dumm sterben.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 22:20:04 von fips2 »

Offline Ciconia

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #10 am: 16. Februar 2008, 12:45:16 »
Zitat
NF 2 hat viele Gesichter: Tumore im ZNS (v.a. bilaterale AN), wenige Milchkaffeeflecken, Linsentrübung, Hautumore (Schwannome). Aber jede NF ist anders,weil es unterschiedloche Entstehungsformen gibt; es kann erblich bedingt sein, aber auch durch eine Neumutation...
NF ist im Gentest nicht immer nachweisbar und ist lediglich durch die Symptomatik diagnostizierbar.

Generell gilt,und das wird dich vielleicht beruhigen, ein AN macht noch lange keine NF! Lediglich ein Spezialist kann die Diagnose stellen, da helfen keine Spekulationen von Leuten mit Halbwissen (haben leider auch viele Ärzte)

Ja, genau das wurde mir auch so erklärt. Man erkennt es anhand der Symptome und das kann halt nur ein Spezialist sicher. Im süddeutschen Raum ist das die Uni Ulm und eine Fachärztin in München. Ich war in Ulm damals. Übrigens hatte ich tatsächlich einige kleine Tumore am Arm, Finger. Aber es waren andere Tumore, als die NF hervorbringt.
Es gibt halt einfach Leute, die eine Neigung zu gutartigen Tumoren haben (wie ich) und es steckt keine Erbkrankheit dahinter. Beruhigend auch das zu wissen.

Auch viele Meningeome weisen einen Gendefekt auf. Der ist aber anscheinend nur im Tumor vorhanden.
Ein schwieriges Gebiet. Ich maße mir nicht an, da genau Bescheid zu wissen. Habe einmal eine dahingehende Doktorarbeit gelesen und nur Bahnhof verstanden vor lauter Kürzeln und Fachausdrücken...
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Offline jura

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #11 am: 16. Februar 2008, 13:06:37 »
Hallo Tini,

vielen herzlichen Dank für Deine Antwort.

Einige Fragen habe ich: Hattest Du vor Deinem 19 Lebensjahr keine Symptome?
Hast Du Milchkaffeeflecken? Wenn ja: Hattest Du diese Flecken schon immer oder tauchten sie erst nach und nach auf?
Kam der Verdacht auf Neurofibromatose für Dich aus heiterem Himmel oder gab es in Deiner Familie bereits Erkrankungen?

Es würde mich auch interessieren, warum man NF nicht genetisch nachweisen kann.
Bei meinem Sohn würde man gar nichts finden. Er hat "nur" ein AN, sonst nichts.
Beruhigend ist, dass bei ihm regelmäßig ein Kontroll-MRT gemacht wird.
So können wir dann rechtzeitig Veränderungen erkennen.
Meine größte Sorge ist, dass er auch noch auf der linken Seite ein AN bekommen könnte.
Dann wäre er ja völlig taub.....

Ich hoffe aber das Beste.

Liebe Grüße
Julia

Flummi

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #12 am: 16. Februar 2008, 19:09:27 »
hallo Jura,

ich hoffe ich kann die fragen zu deiner Zufriedenheit erklären.

1. ich hatte eigentlich kaum Symptome auser einem Hauttumor am Fuß und einem Knubbel im Gesicht, welchen ich immer für einen Pickel hielt...ansonsten nichts. Mittlerweile sind es aber etwas mehr geworden.

2. Cafe au lait-Flecken habe ich einen, sowie Leberflecken in der Leiste, sie sind bei der NF 2 aber kein Mittel zur Diagnostik, weil auch gesunde Menschen mal einen oder zwei haben können

3. Der Verdacht NF kam mit der Tumordiagnose. In meiner Familie war das vorher nicht bekannt, dh. ich bin eine Neumutation...meine NF ist genetisch auch nicht nachgewiesen, da es Formen gibt, die auf einem anderen bisher noch unbekannten Areal des betroffenen Chromosoms liegen und bisher noch nicht entschlüsselt sind (die Genetik ist ja noch nicht soo alt)Diese so genannten Mosaikformen betreffen nur bestimmte Körperzellen (welche genau weiss aber keiner...)und haben in der regel schwächere Verlaufsformen.

Wenn du dir sicher sein willst hilft nur der gang zum spezialisten.Ein hundert % Ergebnis bringt aber leider nur die Zeit.

Ganz liebe Grüße,
Tini


Offline jura

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #13 am: 17. Februar 2008, 09:38:58 »
Liebe Tini,

ich danke Dir für Deine geduldige, ehrliche Antwort. Du hast mir sehr weitergeholfen.

Weiterhin wünsche ich Dir alles, alles Gute!!!!
Berichte uns doch bitte weiterhin, wie es Dir so geht.

Viele liebe Grüße
Julia  

Offline jura

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Re:Und es geht weiter (AN)
« Antwort #14 am: 17. Februar 2008, 09:51:15 »
Hallo an Alle,

in einer NF Selbsthilfegruppe-Internetseite habe ich gelesen, dass es einen Gentest gibt.
Dieser wird nur gemacht, wenn mehr als sechs Café-au-lait Flecken vorhanden sind.
Außerdem ist dieser Test nicht besonders genau. Die Genauigkeit liebt bei 70%-80%.
Es bleibt also noch ein Restrisiko. Warum das so ist, weiß ich auch nicht.

Mein Mann und ich haben uns nun dazu entschlossen, erst einmal abzuwarten.
Wenn wir unseren Sohn in einer NF-Sprechstunde vorstellen würden, würde mit Sichreheit nichts dabei herauskommen. Dank Eurer Antworten und  einigen guten Internetseiten sehe ich nun sehr viel klarer.  Es fehlen die typischen Symptome.
Ich möchte meinen Sohn nicht belasten. Er macht gerade seinen Führerschein, außerdem fängt er im Herbst an, sein Abitur zu machen. Dazu braucht er einen freien Kopf.
Ich werde meinen Sohn gut beobachten. Sollten neue Symptome auftauchen, werde ich natürlich sofort handeln.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag, 8)

viele Grüße,
Julia
« Letzte Änderung: 17. Februar 2008, 10:13:52 von jura »

 



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