HirnTumor-Forum

Autor Thema: Psychologische und physische Therapieunterstützung mittels Haustieren  (Gelesen 21108 mal)

Offline Bluebird

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Hallo zusammen,

ich habe nun alle Beiträge hier gelesen und schwanke bei meiner Meinungsbildung hin und her. Akya, deine sehr eindringlichen Pladoyers aus der Sicht eines Tieres haben mich sehr beeindruckt. Ich hatte zwar nie einen Hund, besuche ab und an einen Bourdeauxdoggen-/Staffordshiremix im Tierheim, aber ich hatte jahrelang einen Hauskater. Dieses Tier hatte ich aus dritter Hand und wir waren ein tolles Team. Vor fast vier Jahren ist er gestorben. Ich bin sicher, dass es mir gut täte, wieder einen Vierbeiner um mich zu haben, aber ich gebe zu, dass ich seit meinen Erkrankungen meinen Tagesablauf der jeweiligen Verfassung anpasse, und da kämen Hund oder Katze vielleicht oft zu kurz. Dieses sich Aufraffen, weil man sich ja kümmern " muss ", obwohl es einem gerade schlecht geht, will ich mir und dem Tier nicht antun. Ich bin froh, dass meine beiden Nymphensittiche mit ihren 16 Jahren (solange habe ich sie schon) inzwischen ruhig und melodisch pfeifen.
 
Ich habe auch Schwierigkeiten, Verständnis für eine Bekannte aufzubringen, die durch einen Schlaganfall sehr eingeschränkt ist und sich trotzdem inzwischen die dritte oder vierte Katze nacheinander aus dem Tierheim geholt hat mit nachfolgendem Hilferuf an mich  "wenn es bei mir gar nicht mehr geht, kriegst Du sie!"
Ich neige also doch eher dazu, mich Akyas Meinung anzuschließen.

Die Tierheime suchen aber ständig Gassi-Geher - ich denke, das ist eine schöne Alternative.
Der Hund freut sich und durch Rotation ist gewährleistet, dass keine zu enge Bindung und spätere Enttäuschung entsteht.

LG
Bluebird

P.S.:  ::) Ciconia: Meerschweinchen - ist ja niedlich!
« Letzte Änderung: 03. Juni 2008, 21:15:43 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline rosalie

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Hallo Ihr Lieben,

daß Tiere gute Therapeuten sein können, kann ich nur bestätigen..

Als ich vor elf Jahren eine Erkrankung bekam, die mich erstmal psychisch sehr heruntergerissen hatte, ergab es sich zu diesem Zeitpunkt, daß ich von meinem Sohn zwei Katzen übernommen hatte, da er aus beruflichen Gründen nicht mehr viel Zeit für sie aufbringen konnte.

Im Nachhinein muß ich sagen, daß dies der richtige Zeitpunkt für mich war...

Ich bin als Kind mit einer Katze aufgewachsen und mein späterer Wunsch war es, eine Katze zu haben, aber es scheiterte zunächst an meinem Mann, da er Katzen nicht so sehr mochte, sondern eher Hunde.  

Als wir die lieben Kleinen dann bei uns hatten, merkte ich, wie es mir psychisch nach und nach immer besser ging. Sie waren für mich eine positive Herausforderung, zumal u. a. eine der Katzen zu Anfang etwas kränklich war. Es gelang mir, sie wieder aufzupäppeln, was ein großes Erfolgserlebnis für mich war. Es gab immer etwas zu tun und die Tiere lenkten mich völlig von meiner Erkrankung ab. Die beruhigende Wirkung der Katzen übertrug sich immer mehr auf mich und das friedliche Schnurren ließ mich alles Negative drumherum vergessen... Alles in allem haben mir die Tiere gerade in dieser schwierigen Phase sehr geholfen. Wenn es mir mal nicht gut geht, haben sie ein sehr feines Gespür dafür und sind dann noch mehr an meiner Seite  -  Katzen haben irgendwie etwas Mystisches an sich...  

Ja, und mittlerweile sind die beiden Katzen ein fester Bestandteil der Familie geworden - mein Sohn freut sich, daß sie weiterhin trotz Abgabe in unserem Clan geblieben sind - ich freue mich, daß ich auf diesem Umweg, doch noch meine Katze (n) bekommen habe - und zu guter letzt liebt mein Mann inzwischen Katzen sehr, indirekt haben ihn die Beiden also mittherapiert  ;)

Liebe Grüße
rosalie

Akya

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Hallo Bluebird, hallo Annete, hallo alle anderen

Ich lehne, einen Hund zu haben, nicht grundsätzlich ab. Ich verurteile nur die Einstellung: "das Wohlbefinden des Patienten steht an allererster Stelle"!
Annete, ich sehe auch nicht alles negativ. Im Gegenteil, ich habe ja von mir selbst geschrieben, wie positiv mein Hund für mich ist. Aber ich habe ihn nicht wegen meiner Krankheit angeschafft. Hier ist der grosse Unterschied!
Wenn mich meine "Kleine" mal verlässt, werde ich, sofern es meine Krankheit erlaubt, wieder einen Hund aufnehmen, vorher aber genaustens abwägen, ob ich das einem Tier antun darf. Sollte dies nicht der Fall sein, werde ich dem Tier zuliebe verzichten.

Wir alle hier wissen, wie tückisch unsere Krankheit ist, wie schnell alles ganz anders aussehen kann. Mein Plädoyer für die Hunde ist nur deswegen, weil der Hund von vielen wie "eine Medizin" betrachtet wird. Wenn der Hund gut tut, nehme ich ihn, wenn er im Weg ist, schiebe ich ihn ab. Ich will einzig und alleine die Menschen wachrütteln, die meinen, ein Hund sei DIE Lösung, von Hunden aber keine Ahnung haben. Menschen, die nämlich eine Ahnung haben, würden niemals die Seite des Hundes unberücksichtigt lassen und nur für die Vorteile des Menschen schauen.


Ich will noch einen Vergleich anbringen:
Wenn ein Hund (oder sonst ein Tier) todkrank ist und Schmerzen leidet, können wir es Gott sei Dank erlösen. Wie viele Menschen  - sog. Tierliebhaber! -  lassen das Tier weiterleben und -leiden, nur weil sie sich nicht von ihm trennen können? Welch ein Egoismus!! Menschen, die ihre Tiere lieben, würden ein Tier niemals leiden lassen. Sie würden es erlösen, so hart der Verlust für den Menschen auch ist.


Danke Bluebird, ich glaube, du hast meine Botschaft verstanden.

Gruss Akya

Offline heifen

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hallo allesamt
bin ein absoluter tierliebhaber und hab 3 katzen und einen hund gehabt, jetzt sind ein kater und der hund noch bei mir (2 kater sind leider gestorben einer tumor, der andere nierenversagen)
beide helfen mir, jeder auf seine art
damals(vor fast 14 jahren) hab ich den hund fuer meine tochter geholt, sie war 11...ich hab immer davon getraeumt, mit einem hund aufzuwachsen und toby ist eine herzallerliebste promenadenmischung
er wurde zur maskotte der schule
ich holte meine tochter immer mit toby ab
er wurde von allen geknuddelt und claudia wurde sehr beneidet
bald darauf hatten mehrere klassenkameraden von claudia auch einen hund
die katze kam ein halbes jahr spaeter ,die naechste den monat drauf und die letze nach ein paar monaten
dann musste ich ein schlusswort sprechen, saemtliche ausgesetzten tiere landeten bei mir
ich habe sie alle geliebt und liebe sie noch
sie sind ein teil meines lebens
ich bin fuer sie da und sie fuer mich
es ist ein geben und erhalten
man ist nie allein
der hund bringt einen zu anderen menschen
hundebesitzer kennen sich alle
da ich nicht mehr arbeite, besteht mein freundeskreis meist aus tierbesitzern
ich habe meine tiere nicht aufgenommen um hilfe von ihnen zu erhalten, aber sie helfen mir ungemein
sollte mein hund frueher als ich sterben, werde ich mir einen aus dem tierheim holen, einen aelteren, den niemand mehr will, vielleicht bringe ich ein wenig freude in sein hundeleben
sicher ist es sehr traurig ein tier zu verlieren, man leidet entsetzlich, aber wenn man angst hat zu leiden, darf man nicht lieben und darauf verzichte ich nicht
ich weiss, dass meine tiere bei meiner tochter landen wuerden, sollte mir etwas passieren, das ist mir wichtig
nicht jeder hat diese moeglichkeit
aber man kann schon vorausplanen, meine freundin wird ihren tieren ihr geld vererben, bzw derjenige, der ihre tiere uebernimmt, wird das geld bekommen
es handelt sich dabei natuerlich um freunde, die schon tiere besitzen und dazu bereit sind
tiere sind keine ware, das stimmt...auch freunde sind keine ware...tiere sind freunde
bacio
heifen


fips2

  • Gast
Hallo heifen hallo Akya und alle Andren

Die Diskussion entwickelt sich wirklich sehr interessant.Es werden beide Seiten betrachtet.Danke dafür erst mal an Akya für die Denkanstöße die sich potenzielle Hundeanschaffer machen sollten.Sie sind sehr hilfreich.
 
zu heifen
Danke für dein Statement.Es zeigt mal wieder beide Seiten in extremen Maßen.
Du als Tierliebhaber mit dem positive Seiten die du durch dein Zusammenleben mit den Tieren erhälst,sowie die Gedankenlosigkeit von Ex-Tierbesitzern, die Tiere ohne zu denken anschafften und nun bei dir landeten.
Aber unterm Strich gesehen ist das Ergebnis an sich doch positiv zu bewerten.
Auch bei uns wäre es keine Frage,dass unser Henry zu meiner Tochter käme wenn es die Umstände erzwängen.Das sind Gedanken die man sich vor der Anschaffung machen sollte und die ich eigentlich voraussetzte.

Zu Akya
Mich stört ein wenig an deinen Statements,dass du Menschen die schon jahrelange Hundehalter sind bzw.bestimmt Gedanken über die Haltung und für den Fall des Falles Gedanken gemacht haben, so als Tierlaien herunterputzt.Woher nimmst du dir das Recht?

Auch kannst du mir/uns, mit über 20 jähriger Hundehaltung, bestimmt nicht unterstellen,dass ich/wir keine Ahnung von Hunden,deren Wesen und artgerechte Haltung hätten.Wir haben die Anschaffung unsres jetzigen Hundes sehr gut überlegt.

Auch Caro hat sich Gedanken darüber gemacht.Ich weis nicht von welchem Züchter sie den Welpen hatte.Verantwortungsbewusste Züchter halten sich quasi vertraglich ein "Vorkaufsrecht" vor,sollte das Tier nicht mehr beim Halter verbleiben können.D.h wenn das Tier nicht mehr zu halten ist,sollte man den Züchter verständigen und der versucht das Tier zu vermitteln bzw.nimmt es zurück.Bei unsrem Henry(ein reinrassiger Basset-Hound), lief es auch so,dass sich die Halterin bei der Züchterin meldete und die über den Züchterverband,bei dem wir uns als Sucher angemeldet hatten, den Hund an uns vermittelte.

Wenn du aufmerksam gelesen hättest,müsstest du festgestellt haben, dass ich immer auf eine Test/Probephase hingewiesen habe bevor das Tier ganz übernommen wird.Auch wurde auf Möglichkeiten hingewiesen wie man Verpflichtungen Tieren gegenüber zum Wohle des Tieres und des Patienten übernehmen kann ohne gleich ein Tier anzuschaffen.Die fallen ganz unter den Tisch.

Bei Zitaten bitte nicht nur das raussuchen,was dir grad in den Kram passt sondern auch die Zusammenhänge mit zitieren.
Dann erscheinen deine negativen Zitate plötzlich in einem ganz andren Licht.
Es ist so mittlerweile die Mode geworden bei Zitaten.Gerade in Funk und Fernsehen werden Sätze abgehackt  und den Zitierten nicht ausreden gelassen,dass es möglichst medienwirksam rüberkommt.So was stört mich ungemein.Das ist im Prinzip das Wort im Munde umgedreht.

Bitte versteh jetzt mein Posting nicht als Herunterputzen sondern als konstruktive Kritik.
Ich wollte dir deinen Abschitt erst als PN schicken,hab mir das dann aber doch anders überlegt,da es der Zitierkultur evtl. im Forum generell positiv dienen könnte.

Deine Argumente sind schon in Ordnung und gehören hier unbedingt in die Gedankengänge dazu.Deshalb habe ich ja die Diskussion angestoßen dass beide/alle Seiten gesehen werden.Nur bitte sachlich bleiben und niemanden angreifen,sowie Unterstellungen machen,sonst schläft die Diskussion ein oder läuft aus dem Ruder wegen Meinungsverschiedenheiten und das wollen wir alle nicht.
Nur du musst mir irgendwo auch erlauben mich zu wehren,sowie Tatsachen richtigzustellen,wenn ich persönlich offensichtlich zu Unrecht angegriffen fühle.

Gruß igB und weiterhin gute Zusammenarbeit
Fips2
« Letzte Änderung: 04. Juni 2008, 09:52:23 von fips2 »

Ulrich

  • Gast
Nur bitte sachlich bleiben [...] sonst schläft die Diskussion ein oder läuft aus dem Ruder wegen Meinungsverschiedenheiten und das wollen wir alle nicht.

Könnten wir dieses Thema nicht für ein paar Tage "still legen"? Die wesentlichen Argumente sind ausgetauscht, die "Risiken und Nebenwirkungen" der "Therapie" wurden besprochen.

Es wurde eine Anregung gegeben, das ist schön, was jede(r) daraus macht ist seine/ihre Sache. Wir sind alle erwachsen.

Akya

  • Gast
Ulrich, du hast Recht, wir sind alles erwachsenen Menschen. Trotzdem habe ich das Gefühl, ich sei plötzlich in einem Kindergarten gelandet. Es geht nicht darum wer Recht hat, aber man muss sich auch nicht Sachen unterschieben lassen, die man nie geschrieben hat. Nimm's mir deshalb bitte nicht übel, dass ich noch einmal zu diesem Thema was schreiben muss.


Fips2, deine Kritik kann man objektiv nicht als konstruktiv betrachten, da sie nicht sachlich ist!
Ich habe aus deinem 1. Beitrag zitiert (auch positives), d.h. du hast es geschrieben. Du machst mir in deinem letzten Beitrag aber Vorwürfe, jemandem was zu unterstellen, Euch habe ich gar nichts unterstellt! Ich habe niemanden, der Erfahrung mit Hunden hat, als Tierlaien herunterputzt!
Ich habe nur zu den verschiedensten Argumenten Stellung genommen, die Seite des Hundes dargelegt, lediglich in der Absicht dass die Menschen, die sich über die Anschaffung eines Hundes Gedanken machen, die Seite des Hundes genau so gewichten wie die des Menschen.
Ich wehre mich nur gegen die Einstellung, den Hund als Mittel zum Zweck zu betrachten (was in diversen Beiträgen zum Ausdruck kam), auch wenn es dem Menschen in dem Moment gut tut. Das ist alles. Und wenn sich jemand persönlich angegriffen fühlt?  - das spricht für sich!

Für mich ist es das letzte Mal, dass ich was schreibe, egal wie's weiter geht!

Gruss Akya


 



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