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scheiß glio, scheiß diagnose, scheiß zeitpunkt

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hirschmuschl:
hallo liebe leser,
ich möcht einfach mal meine gedanken von der seele schreiben.

ich weiß gar nicht wo ich da anfangen soll, aber ich weiß hier werde ich verstanden, was ich durschgemacht habe klingt und ist pervers.

als bei meiner mutter im januar 2006 einen glioblastom grad 4 festgestellt wurde brach für mich und meiner familie (papü und bruder) eine welt zusammen.
sie wurde dann in ein KH gebracht, gegen ihren willen wohlgemerkt, ich weiß auch nicht, ich denke mal sie wusste es denn sie hat nicht die voranzeichen bedacht hat einfach weiter gemacht. sie ist 2 mal auf arbeit zusammen gebrochen (sie war krankenschwester) und ich denke mir sie wusste das was mit ihr nicht io war.
wie gesagt sie wurde gegen ihren willen ins kh gebracht da wurde dann der tumor diagnostiziert, 3 tage später dann die op, ERFOLG sie war danach wie neu, aber wir wussten das der kampf erst losgeht.
chemo (temodal) und bestrahlung aber die chemo war zu hart sie mussten abbrechen,nebenbei hat sie noch mistel gespritz was ihr sehr geholfen hat.

mai 2006 dann der neue TRITT rezidiv unoperabel, sie hat gekämpft, wir haben gehofft, MRT danach war super er war WEG, einfach WEG.
die nächsten MRT´s waren auch super.

aber dann april 2007 wieder der TRITT rezidiv, zum glück operabel, ab ins KH und raus damit mit ERFOLG.
wir hatten ruhe wirklich ruhe vor dem scheiß ding.

ich wurde schwanger im juli 2007
wir haben uns gefreut meine mutter hat sich gefreut.

aber dann zu weihnachten gingen die ersten anzeichen wieder los, sie hat weniger gesehen, hat sich eine neue brille machen lassen es ging dann auch aber es wurde schlimmer...
sie hat aber auch nix gesagt, hat es für sich behalten lassen.
dann der nächste schock...Hörsturz beidseitig (wieder ein anzeichen)
ab ins KH, ärztin war es zu heikel wegen ihrer vorgeschichte.
haben wir gedacht Hörsturz das wir das geglaubt haben als wäre das alles gewesen...es waren 2 tumore die gewummert haben.

aber diesmal wurde alles anders NIX mehr mit KÄMPFEN nix mehr mit HOFFEN!!!

am 26 Februar 2008 blieb meine mutter im bett den ganzen tag, die nächsten tage.

sie hat sich entschlossen den KAMPF zu beenden.

1 woche später war sie schon in einem Hospiz (sie wollte dort sterben, das wussten wir)

ich hochschwanger in das hospiz, ich weiß auch nicht was mich da geritten hat aber ich habe mich schon jetzt von meiner mutter verabschiedet, hab sie gestreichelt habe ihr zugesprochen.

das musste ich machen ich weiß nicht warum aber mein bauchgefühl meinte es ist soweit.

ich mein sie hat ja zum schluss nix mehr gehört und auch nix mehr gesehen, was mir (uns) sehr sehr weh getan hat.

dann am 10. märz mein bauch sagste mir du musst jetzt zuhause anrufen und fragen wie es meinem papü geht, der anruf war richtig, mein vater sagte mir das das Hospiz angerufen hätte und meinte unserer mutter geht es schlechter und das er sofort los müsse um bei ihr zu sein.

fragt mich bitte nicht wie ich die nacht verbracht habe, einerseits erleichtert anderer seits mit einem gefühl der traurigkeit das es jetzt vorbei ist.

dann am 11. märz das weis ich noch genau 8 uhr rief mein vater an und meinte das sie es geschafft hat und inruhe eingeschlafen ist.

ich habe grade wieder TRÄNEN im gesicht.

ich habe mich dann langsam fertig gemacht und bin mit einem taxi dort hin gefahren weil es gleich bei mir um die ecke ist, ich aber nicht mehr fahren konnte weil wie gesagt ich da hochschwanger gewesen bin.

es kam gleich eine betreuerin zu mir und meinte das sie es leise eingeschlafen sei und ob ich mir sicher bin sie sehen zu wollen, ich meinte dann nur ich möcht sie sehen damit ich das begreifen kann das das leiden und die qualen die wir mit ihr durschgemacht haben vorbei sind.

es war ein friedliches abschiednehmen, sie sah so naja wollen wir mal sagen befreit aus.

1 woche später dann die beerdigung.

ich immer noch schwanger.

was ich sagen möchte ist, das es mich zerreist zu wissen das sie ihren enkel nicht mehr sehen kann obwohl sie sich so drauf gefreut hat und schon pläne gemacht hat...

sie hat ihrem enkel den name geben dürfen, was sie sehr stolz gemacht hat.

ich weiß nicht ob ich ihr böse sein soll weil sie sich aufgegeben hat oder erleichtert das sie nicht mehr leiden muss und endlich ihre ruhe gefunden hat, keine angst mehr haben muss wie das nächste MRT ausschaut.

ich hoffe ihr könnt mich ein wenig verstehen was ich zur zeit durchmache.

ihr enkel kam am 5.4.2008 zur welt, schnief

danke fürs zuhöhren bzw. fürs durchlesen

biene


heifen:
liebe biene
es tut mir entsetzlich leid, ich bin ueberzeugt, dass deine mutter nie aufgegeben hat, sie hat lange gekaempft, du hast sie leiden sehen, das muss schrecklich sein, du hast recht, ein glio ist eine fiese krankheit, aber leider nicht die einzige...deine mutter war nicht allein, sie hat ihre familie gehabt, sie hat ihr leben gelebt...denke jetzt an das baby, das dich braucht, es wird es schaffen, dich wieder zum laecheln zu bringen... du wirst deine mutter nie vergessen und all das, was sie dir beigebracht hat, an dein baby weitergeben
un bacio grande
heifen

hirschmuschl:
danke heifen
auch wenn es noch sehr weh tut, aber die situation ist und war einfach scheiße, woran man manschmal selber zweifelt.
klar der kleine lenkt ein wenig ab aber der gedanke ist trotzdem da und die trauer kann man nicht wirklich überspielen.
ich muss mir imma sagen lassen das ich nicht vergessen soll zu trauern, weil ich es imma überspiele nach außen hin aber wie es in mir drinne ausschaut wissen nicht wirklich viele...

jura:
Liebe Biene,

mir tut das alles sehr leid!
Vor elf Jahren war ich in der gleichen Situation.
Meine Mutter starb kurz nach der Geburt meines zweiten Sohnes. Auch sie hatte es nicht mehr geschafft, ihr Enkelkind kennenzulernen.  (Sie starb nicht an einem Glio, sondern an einer anderen Krankheit.) Meine Gefühle fuhren damals Achterbahn. Auf der einen Seite war die Freude über das Baby, auf der anderen Seite der Tod der geliebten Mutter.

In dieser schwierigen Zeit tat es mir sehr gut, viel über meine Gefühle und über meine Mutter zu reden.
Trauer ist ganz wichtig, überspiele Deine Trauer bitte nicht.
Hast Du jemanden, mit dem Du reden kannst? Vielleicht gibt es in Deiner Nähe eine Trauergruppe?
Wie Heifen schon geschrieben hat: Dein Kind braucht Dich.
Deiner Mutter tut jetzt nichts mehr weh, sie muss nicht mehr leiden.

Liebe Biene, ich wünsche Dir für die kommende Zeit alles, alles Gute. Lass Deinen Kummer raus und weine viel, das hilft! Mit der Zeit wird es besser. Glaube mir!

Liebe Grüße,
Julia  

 

hirschmuschl:
so an sich ist der tod für mich nix neues, dursch meinen beruf aber wenn es dann selber in der falilie so ist dann kacke.

ich bin sehr froh das sie nicht mehr leiden muss und der tod meiner mutter kam ja nicht von heute auf morgen, als wir die diagnose bekommen haben war es uns schon klar...haben uns auch viel mit unserer mutter unterhalten wie sie sterben möchte und wie sie beerdigt werden wolle...all das hat uns gut getan ihr die wünsche noch zu erfüllen.


wie gesagt sie schaut von oben herab.

sie wird ja nicht vergessen, um gottes willen.

ich sage mir imma das sie nicht weg ist sondern nur vorrausgegangen ist und auf uns (klingt zwar jetzt blöd) wartet bis wir ihr folgen!

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