Sonstiges zum Thema Hirntumor > Kummerecke

Plötzlich alles anders... :-(

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Bea:
Hallo Medea,

ich finde es bewundernswert  und toll wie du dich kümmerst. So sollte es in einer guten Partnerschaft sicher sein. Aber das alles ist eine Einbahnstrasse.
Auch ich wußte einige Dinge nach meiner OP nicht. So fuhr ich halt selbst zur Kontrolluntersuchung und wunderte mich warum man mir nach 3 Monaten das Fahren wieder erlaubte. Egal, ihr Angehörigen seit nicht alleine für uns verantwortlich.

Wir Betroffenen müssen uns auch um euch kümmern und sorgen - so lange das geht. Auch eure Seele will gepflegt werden. Und bitte, Information kann eine Holschuld sein. Dann muß ich mich als Patient (notfalls mit Spickzettel) bei meinem Arzt informieren - ihn mit Fragen löchern. Auch hier gibt es einen Fragekatalog. Infos im Netz etc. Die Deutsche Hirntumorhilfe. Es liegen Broschüren aus in den Praxen oder ich spreche auch darauf den Arzt an. Medea, wir sind doch jung, wir haben doch gelernt zu sprechen.

Sorry, jetzt wird es zu lang. Aber noch ein Satz zum Abschluß: Du darfst nicht nur an dich denken, du mußt es auch.

LG und alles Gute,
Bea

Medea:
Danke für deine Antwort, Bea  :-* Du hast ja Recht...

Die Situation ist wirklich überfordernd. Auf der einen Seite ist da der erkrankte Liebste, der gerne alles von sich wegschieben möchte (verständlich). Ich denke, viele bauen in dieser Situation vielleicht eine Mauer um sich herum und haben einfach Angst, noch mehr Dinge zu erfahren, die nicht angenehm sind.

Auf der anderen Seite sind da die Familie und die Freunde, die einfach alles erdenkliche tun möchten, um es dem Erkrankten so einfach und angenehm wie möglich zu machen.

In diesem Zusammenhang hat mir ein gemeinsamer Freund gesagt, dass in dieser Situation der "Welpenschutz" auch seine Grenzen haben muß. Man kann nicht immer nur geben, geben und geben. Ich muß durchaus auch mal nehmen....sei es Zeit für mich selbst oder das recht, ihm meine Meinung zu geigen. Man muß sich arrangieren und zwar so, dass beide möglichst gut dabei wegkommen.

Ich für meinen Teil lasse ihn jetzt so machen, wie er meint. Er muß seine Grenzen selber kennenlernen, ich kann ihn nicht in Watte packen und zuhause einsperren, was ich ja auch gar nicht will. Nächstes Wochenende geht er wieder Musik auflegen....die ganze Nacht. Ich versuche, mir da keine Gedanken mehr drum zu machen. Er ist ja nicht alleine da. Sein Freund, der immer mit ihm zusammen auflegt, weiß, was notfalls zu tun ist und Sanitäter sind eh immer dort. Diese Tätigkeit macht ihn glücklich und das will ich ihm ja nicht verwehren, auch wenn ich mir dennoch Sorgen über das mache, was theoretisch alles passieren könnte.

Ich muß lernen, dass ich nicht für alles verantwortlich sein kann, dass ich viele Dinge nicht beeinflussen kann. Ich tue mein Bestes und wünsche allen Menschen in so einer Situation, dass sie gut aufgehoben sind.

heifen:
hallo medea
was kann schon passieren? dass er einen anfall hat?...das ist auch nicht ausgeschlossen, wenn er auf dem sofa sitzt...und er muss eben merken wie und ob sich sein leben veraendert hat...es wuerde ihm guttun mal durch ein forum wie dieses zu spazieren...da lernt man mal beide gesichtspunkte kennen: die der betroffenen, die der angehoerigen...und ehrlich gesagt, ich weiss nicht, welche situation schlimmer zu bewaeltigen ist...medea, du musst ein wenig bremsen, es ist ja richtig, dass du dich informieren willst, aber bitte in massen...ausserdem bedenke immer, jeder mensch ist einmalig und reagiert auf seine art, haelt sich meistens nicht an statistiken...bei uns sagt man: wenn man  den kopf im ofen und den po im kuehlschrank hat, geht es einem,  statistisch gesehen, gut...
un bacio
heifen

Medea:

--- Zitat von: heifen am 22. April 2008, 13:38:47 ---wenn man  den kopf im ofen und den po im kuehlschrank hat, geht es einem,  statistisch gesehen, gut...
un bacio
heifen

--- Ende Zitat ---

Das hast du aber schön gesagt, kannt ich gar nicht...sehr gut *Daumenhoch*  ;)

Bremsen ist gut. Dummerweise hab ich von Natur aus keine Bremse...sprich, wenn ich mir einmal was in den Kopf gesetzt habe (ähm...klingt in diesem Forum wohl eher merkwürdig)...dann bin ich nicht zu halten. Naja, da es zu dem Thema nicht so zahlreiche Info-Quellen gibt, wie zu anderen Erkrankungen, bin ich auch schon ziemlich am Ende angelangt. Hab irgendwie schon alles gelesen, wobei mir der Satz "...gibt es keine eindeutigen Therapieansätze" immer noch am Meisten umhaut.

Mit Foren kann mein Freund (im Gegensatz zu mir) generell nichts anfangen. Und ich dachte, eben ein Forum dieser Art wäre vielleicht interessant für ihn. Aber er könnte ja Dinge erfahren, die er nicht wissen möchte...von daher *Schulterzuck* Immerhin habe ich ihn dazu bewegen können, sich einen Blog eines junges Mannes mal anzusehen, der exakt dieselbe Diagnose hat (auch Oligo III, nur andere Lage) und der auch ca. in seinem Alter ist. Die Art und Weise wie dieser Mann schreibt ist einfach...naja, er trifft genau den Punkt.

Mein Freund liest es jetzt und vielleicht setzt er sich ja sogar mal mit dem Mann in Verbindung, um sich direkt auszutauschen. Ich fände das sehr gut.

Es ist in der Tat ein Unterschied, ob man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann oder "nur" mit Aussenstehenden, egal wie Nahe die einem sind.

Medea:
PS: Sicher, Anfälle kann er auch Zuhause aufm Sofa bekommen. Insofern werd ich nichts mehr dazu sagen und ihn machen lassen. Er muß seine Grenzen wirklich selber erfahren, dass kann keiner für ihn tun. Es macht ihn einfach glücklich für diesen einen Abend und für diesen Moment bin ich dann auch glücklich wenn ich sehe, wie glücklich er damit ist.

Hach....ja, Statistiken...man weiß, dass sie letzten Endes nichts über den Einzelfall aussagen aber man muß sie sich trotzdem immer wieder ansehen, ich zumindest. Warum eigentlich, wenn man doch nur Dinge liest, die man eigentlich nicht wissen will....

Mein Schwester meinte, ich würde mich auf etwas vorbereiten wollen, nur worauf ich mich vorbereiten will, weiß ich gar nicht???? Ich bin so verwirrt  ???

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