Liebe Moni,
mein herzliches Beileid. Es ist so furchtbar. Alles was du schreibst ist so verständlich für mich, glaube mir....Irgendeiner in diesem Forum hat geschrieben...die Diagnose ist ein Überfall auf das Leben...und genauso ist es. Es ist Ohnmacht und die Verzweiflung darüber, dass man nicht helfen kann. Ich würde alles für meine Mutter tun, wenn ich nur könnte....
Meiner Mutter geht es gut. Sie ist sehr stark und plant als würde sie geheilt aus dem Krankenhaus morgen entlassen werden. Sie möchte meinen Bruder und seine Familie bald besuchen, die wohnen in der Schweiz und sie möchte kochen und backen etc. Sie spricht nur selten darüber, dass sie weiss, dass sie sterben muss, dann ist sie sehr aggressiv und möchte das wir gehen. Ich würde sie sehr gerne drücken und küssen usw. aber sie wehrt oft ab und tut so als sei alles in Ordnung. Man sieht ihr auch kaum an, dass sie sterbenskrank ist, wenn man es nicht wüßte wirkt sie teilweise ganz normal.
Am 26. Mai fängt die Bestrahlung mit Chemotherpie Temodal an. Wurde das bei deiner Ma nicht gemacht? Wie groß war ihr Tumor, als er entdeckt wurde?
Die Ärzte haben mir gesagt, es kann noch einige Wochen gut gehen und dann wird es schnell gehen, je nachdem welchen Teil das Monster gerade durchfrisst....Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass sie gehen muss. Es geht nicht in meinen Kopf rein...Mein Vater verdrängt alles total, er möcht mit ihr im Juni eine Schiffstour machen. Wenn ich ihn -so brutal es auch ist- in die Realität zurückhole, dann ist er kurz vor einem Zusammenbruch. Er ist 71 und ich machen mir Sorgen, dass er es nicht verkraftet.
Hast du eine Familie die dich auffängt? Jeder sagt mir, gib niemals auf- ich gebe nicht auf, aber die Kraft dafür zu haben ist imens.....
Alles Liebe aus Köln.
Claudia