Liebe Jota,
ich verstehe die Reihenfolge der Therapien (erst Klinik, dann Psychotherapie), die Du Dir vorgenommen hast. Ich bewundere Dich auch sehr, dass Du das beinah locker sagst, dass Du in eine Psychosomatische Klinik gehen würdest. (Ich musste ziemlich schlecht drauf sein, ehe ich einen solchen Gedanken für mich überhaupt annahm.)
Ich würde Dir empfehlen, eine Psychotherapie sofort anzusprechen. Sollten die Therapeuten in der Klinik die Psychotherapie ambulant nicht fortsetzen können, solltest Du Dich schon mal bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten anmelden, da Du sonst womöglich monatelang auf den Beginn der ambulanten Therapie warten müsstest. Für Deine Tochter auch! Sie muss sich auch mal bei jemandem Neutralen aussprechen, ausheulen dürfen.
Wie wirst Du Deine Kinder betreuen lassen, wenn Du in die Psychosomatische Klinik gehst?
Du arbeitest doch sicher? Klappt das mit den erforderlichen Freistellungen?
So problematisch Euer Familienleben durch den Weggang Deines Mannes auch geworden ist, Du darfst die Erziehung der Kinder jetzt nicht schleifen lassen. Dafür brauchst Du Kraft - und die Familienhilfe, die Du hoffentlich bekommst. Aber den Kindern muss klar sein, dass sie mehr Aufgaben übernehmen müssen als bisher. Nicht als Hilfe für Dich, sondern weil Ihr EINE Familie seid, in der jeder seinen Beitrag zum Zusammenleben und Sich-wohlfühlen leisten muss. Nimm Dir vor allem möglichst gerecht Zeit für jedes Deiner drei Kinder. Sie müssen wissen, dass sie nicht nur ihre Aufgabe erfüllen sollen, sondern auch Deine ganz persönliche Zuwendung haben.
Du kannst sehr stolz darauf sein, wie Du bisher mit all diesem Chaos fertig geworden bist und Du gehst im Interesse Deiner Krafteinteilung einen richtigen Weg. So wirst Du es auch weiterhin bewältigen. Melde Dich ruhig immer mal wieder. Die medizinische Seite ist bei den Ärzten am besten aufgehoben. Dort kann Dir hier nur eingeschränkt geholfen werden, weil sich Deine Tochter etwas so Besonderes ausgesucht hat.
Gemeinsam seid Ihr stark!
KaSy