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Autor Thema: Glioblastom IV Rezidiv  (Gelesen 6291 mal)

Bemaho39

  • Gast
Glioblastom IV Rezidiv
« am: 05. Mai 2008, 22:32:56 »
Mein Vater (69Jahre) ist an einem Glioblastom IV erkrankt.

Aber der Reihe nach. Ich erzähle seine Krankengeschichte in Kurzform, obwohl ich einen Roman schreiben könnte über unzumutbare Zustände in Krankenhäusern und Fehlinformationen von arroganten und gefühllosen Ärzten.

06.01.2008 erste Ausfallserscheinungen: Sehstörungen, Gleichgewichtsprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwäche
 erst Notfallaufnahme, dort „Raumforderung“ festgestellt
Durch mein Drängen sofort in eine Klinik mit Neurologischer Fachabteilung überwiesen.
Diagnose: Tumor rechter Hinterkopf, sofortige OP für den nächsten Tag angesetzt

07.01.2008 OP gut gelaufen, nur 1 Tag Intensivstation, danach wieder voll ansprechbar

Er erholt sich gut, es gab nur Probleme mit einem Liquorkissen an der OP-Wunde.

Der Neurochirurg sagte auf meine Frage ob der Tumor bösartig gewesen ist man unterscheide bei Gehirntumoren nicht ob gut- oder bösartig. Ich dumme Nuss glaube ihm.

Es folgen 33 Bestrahlungen, dazu gleichzeitig 4 Wochen Reha.

Am 18. März wird mein Vater aus der Reha entlassen und zieht sofort in seine neue Wohnung ein, die wir für ihn eingerichtet haben (Parterre, ohne Stolperfallen).

Am 31. März fahre ich zu ihm, nach dem er nicht an´s Telefon ging und finde ihn krampfend auf dem Boden liegen.

Der Notarzt weist in die Fachklinik ein. Diagnose generalisierter Krampfanfall, er kommt auf die Intensivstation, hat linksseitig Lähmungen.

Am nächsten Tag erkrankt er an einer Lungenentzündung und wird künstlich beatmet.

Der Arzt teilt mir mit das sie keine Reanimation machen würden wenn es zum Ernstfall käme, da die Prognose zu schlecht sei. Zum ersten Mal höre ich von dem Glioblastom und erfahre von der geschätzten Lebenserwartung von 10-12 Monaten.

Auf der Suche nach Infos über Glioblastome finde ich dieses Forum.

Entgegen aller Erwartungen erholt sich mein Vater wieder, kommt auf die normale Station. Erst muß er komplett gepflegt werden, doch bessert sich sein Zustand täglich.

Er kommt in die Kurzzeitpflege.

Letzten Montag stellt sein Hausarzt eine Thrombose im linken Fuß fest. Mein Pa kommt wieder ins Krankenhaus, da alles gut verläuft durfte ich ihn Freitag abholen.

Als ich Samstag vormittag kam reagierte er nicht auf mein Kommen, war abwesend. Die Pflegerin im Heim sagte mir,  das er nachts aus dem Bett gefallen sei, mit einem Linksdrall laufen würde und seinen linken Arm/linke Hand nicht unter Kontrolle hätte.
Ich habe ihn gleich wieder in die Fachklinik gefahren.

Jetzt steht fest: der verdammte Tumor ist wieder gewachsen.

Es wird keine OP mehr durchgeführt, keine Chemo- oder Strahlentherapie.

Mein Vater ist zeitweise so hilflos wie ein kleines Kind, liegt nur noch, schläft viel, ist sehr schwach und kann sehr wütend werden wenn etwas nicht so läuft wie es soll.

Vor dieser Erkrankung war mein Vater ein sehr fitter Rentner, der bis auf Bankangelegenheiten alles selber geregelt hat und immer freundlich und hilfsbereit war.

Als er Dezember 2007 wegen eines Dickdarmtumors operiert wurde und dabei 25 cm Dickdarm entfernt wurde waren wir schon geschockt.

Aber jetzt…


Was kann ich noch für ihn tun? Außer für ihn da zu sein natürlich. Ich bin für jeden Rat dankbar.

LG, Bluerose


 



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