HirnTumor-Forum

Autor Thema: NEU und VIELE Fragen  (Gelesen 35945 mal)

fussel

  • Gast
NEU und VIELE Fragen
« am: 07. Mai 2008, 12:50:40 »
Hallo,

auch ich bin indirekt als Sohn von dieser schrecklichen totbringenden Krankheit betroffen.
Mein Vater, 65 Jahre, ist vor wenigen Wochen an einem Hirntumor "Glioblastom multiforma" erkrankt.
Als Sohn ist für mich natürlich nach dieser Diagnose eine Welt zusammengebrochen. Zudem kommt, dass mein Vater und auch meine Mutter mit dieser Diagnose nichts weiter anfangen können und ihnen bis jetzt auch kein Arzt gesagt hat, wie schlimm es um meinen Vater steht!

Aber der Reihe nach:

Am 18.04.08, mein Vater war gerade dabei, das Bad zu sanieren, bekam er plötzlich leichte Sprachstörungen. Er verwechselte Worte und einige fielen ihm nicht sofort ein. Dazu kam ein leichter Druck ( Pochen ) auf der linken Gesichtshälfte, verbunden mit leichten Kopfschmerzen, und ein kurzzeitiges Taubheitsgefühl auf dieser.

Da mein Vater vor rund 2 Jahren an Hautkrebs erkrankt war, der aber komplett geheilt werden konnte, ist er seitdem extrem vorsichtig geworden, also ab ins Krankenhaus.

Nach mehrfachen CTs, erst ohne, später mit Kontrastmittel, entdeckte man einen pflaumengroßen Tumor, den man am 22.04.08 ,laut Chirurg ,komplett entfernte. Aber das sagen die, glaub ich, immer: " Alles raus, machen Sie sich keine Sorgen!"
Als 29.04.08 dann die Diagnose kam, teilte man meinem Vater nur mit, dass man sicherheitshalber eine Strahlen-und Chemotherapie durchführen würde, er aber heute schon aus dem Krankenhaus entlassen werde. Alles sei gut verheilt und so fühlte sich mein Vater ja auch.
Als ich 1,5 Std. später dazu kam, saßen mein Vater und meine Mutter leicht geknickt im Wartesaal vor der Anmeldung zur Strahlen- und Chemotherapie.
Natürlich wollte ich als Erstes die Diagnose wissen, er hatte sie sich aufgeschrieben:
"Glioblastom multiforma Stufe IV "
Der Schock saß tief bei mir, da ich mich im Vorfeld bereits weitgehendst informiert hatte. :'(
Doch mein Vater schien davon nichts zu wissen.
Kurz darauf erschien die behandelne Ärztin und bat uns ins Sprechzimmer.
Sie klärte uns über die nächsten Schritte auf, dass mein Vater eine Strahlentherapie bekommen würde, welche Nebenwirkung sie hat und wie der weitere zeitliche Ablauf sei.

> 19.05.08 Erstellung einer Gesichtsmaske für die Strahlentherapie
> Ende Mai Start mit der Strahlenbehandlung über 6 Wochen a' 5 Tage für ca 3 min.
> Chemo wisse sie noch nicht genau, aber die bringe sowieso nicht so viel.. ???

Am Ende des Gespräches hatte ich die Chance, noch ca eine Minute mit der Ärztin alleine zu sprechen. Sie bestätigte mir die Diagnose mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 10 bis 14 Monaten, wollte aber alles Weitere nur mit meinem Vater zusammen in einer der nächsten Sitzungen besprechen.

Wie sich sicher alle denken können, haben sich bei mir verständlicherweise viele Fragen angesammelt:

1) Soll ich meinen Vater über seinem Gesundheitszustand informieren? Er selbst fühlt sich   top fit, keine Sprachstörungen, Schmerzen oder Sonstiges!
2) Wie sollte die Ernährung während und nach der Strahlenbehandlung aussehen?
3) Ist es richtig, dass Chemo nicht so viel bringt? Ich habe sehr viel Positives über "Temodal" gehört. Wenn Chemo, ist dann "Temodal" das Medikament?
4) Mein Vater wird im Vivantes Klinikum in Berlin Neukölln behandelt. Hat damit jemand Erfahrung gesammelt?
5) Ab wann sollte man eine zweite Meinung einholen?
6) Habt ihr weitere Ratschläge?

Ich danke für jeden noch so kleinen Hinweis und wünsche allen Betroffenen und ihren Angehörigen viel, viel Glück, gute Ärzte und einen unbändigen Willen!!!

fips2

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #1 am: 07. Mai 2008, 13:50:12 »
Hallo Fussel
Willkommen im Forum auch wenn der Grund kein schöner ist.

Helfen kann ich dir  jetzt nur in der Art wie ich die Sache angehen würde.

Nun zu deinem primären Problem mit der Aufklärung deines Vaters oder Eltern.
Ich  persönlich würde versuchen abzuwägten wie dein Vater in der Lage ist die Botschaft in allem Umfang aufzunehmen.Eine gewisse Erfahrung dürfte ja schon vorliegen wegen des Hautkrebses.
Evtl hat er schon vondaher alles greregelt bzw Patientenvollmacht udgl.ausgestellt und hinterlegt.Hier kann man mal,wenns noch nicht geschehen ist sanft hinarbeiten.

Auf Zeitprognosen gib nicht viel.Die gehen meist in die Hose.Positiv wie negativ.Wir haben Welche mit jahrelanger Überziehung der Prognose und Welche die es nur zur Hälfte der Zeit geschafft haben.

Es gilt halt jetzt was bringt mehr?Den Eltern noch einen unbeschwerte Zeit,mit möglichst hoher Lebensqualität zu lassen,in der sich dein Vater,der sich ja jetzt wegen Beschwerdelosigkeit in einer Hochphase befindet,oder gleich voll aufzuklären,mit allen evtl.negativen Folgen?

Zu Umgehen wird die Aufklärung ja wohl nicht ganz möglich sein,da ja Bestrahlungen und die entsprechenden Vorbereitungen getroffen werden müssen(Maske udgl).

Ich seh das alles immer etwas mehr vom psychologischen Gesichtspunkt für den Patienten her.
Andre setzen andre Prioritäten.

Ich würd sagen Aufklärung ja.
Aber Prognose würd ich verschweigen.Das deprimiert und bringt vielleicht  Panik.

Die Vorstellung in welch schwerer Situation du nun bist,kann bestimmt jeder hier nachvollzehen und  wir wünsch dir ,dass du die richtige Entscheidung triffst.

Gruß und eine gute Zeit mit möglichst guten Befunden und anschlagen der Therapie.

Gruß Fips2

« Letzte Änderung: 07. Mai 2008, 19:03:24 von fips2 »

Claudia17

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #2 am: 07. Mai 2008, 14:02:20 »
hallo fussel!

ich/wir wohnen zwar in österreich, doch ist bei uns die behandlung die selbe.

meiner schwiegermutter wurde im märz ein glio V entfernt, mit dem unterschied, dass sie sich eigentlich nie richtig erholt hat

selbe therapie wie bei deinem vater empfohlen: bestrahlung und temodal. bestrahlung 30 mal (6 Wochen)

meine schwiegermutter ist aber anscheinend ein negativbeispiel par excellence: wie gesagt, sie hat sich nie richtig erholt, kann nur mit hilfe (stützen) gehen oder wenn sie sich am rollstuhl anhält, das nur langsam und nicht weit.  im prinzip geht sie nur auf die toilette und ins bad (mit hilfe) und ansonsten ein bisschen "spazieren" mit ihrem mann oder der physiotherapeutin.

meine schwiegermutter wurde entlassen, dann etwa 1 woche zur bestrahlung wieder stationär aufgenommen und dann wieder entlassen, zur bestrahlung kommt sie jeden tag ins krankenhaus.
ging etwa 1 1/2 wochen gut, dann abfall der blutwerte (welche regelmäßig, mind. 2 mal die woche kontrolliert werden): weisse blutkörperchen stark gesunken. stopp der chemo, dh kein temodal mehr. normalwerte (absolutwert) sind 1,9 - 8,0, meine schiegermutter hatte gestern einen wert von 0,3. was bedeutet, sehr schlecht, höchste infektionsgefahr. wir müssen jetzt bei besuchen mundschutz, häubchen für die haare, so einen schutz über dem gewand und auch einweghandschuhe tragen damit sie ja keine infektion bekommt, würde dann sehr sehr ernst werden, lebensbedrohlich eine virusinfektion.

hatte gestern wieder ein langes gespräch mit dem oberarzt: selbe mittlere lebenserwartung wie dir gesagt wurde: etwa 10-12 monate mit temodal, ohne temodal etwa 13-14 monate, also mit temodal nur etwa 2 monate im schnitt länger.

ist nicht viel, aber wenns ihm zwei monate länger gut geht, ist das sehr viel.

meine schwiegermutter weiss definitiv nicht wie lang sie noch hat. sie weiss, dass es unheilbar ist und wiederkommt.

es ist ein für und wieder: sie hat das recht es zu wissen, vielleicht möchte sie noch was klären, andererseits würde sie in ein noch tieferes loch fallen, als jetzt

ernährung während bestrahlung hab ich nicht gehört, dass die speziell sein sollte.

ich wünsche dir  und deiner familie alles alles gute, dass es deinem vater so lang als möglich gut geht und ihr braucht viel kraft, das alles zu verkraften und damit umzugehen.

lg

E. Bellmann

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #3 am: 07. Mai 2008, 14:08:38 »
Hallo Fussel,
hier hast Du was zum Lesen, vielleicht kennst Du das noch nicht, kann man runterladen.

http://tumorzentrum-muenchen.de/aerztebereich/manuale/manual/5.html

Ich habe von Glioblastom wenig Ahnung, aber ich dachte, die Standarttherapie sei mittlerweile eine Kombination von Strahlen- und Chemotherapie, also eine Radiochemotherapie. Vielleicht gibt es die aber nur im Rahmen von Studien. Im Manual steht mehr dazu, ist recht aktuell.
Übrigens: eine komplette Tumorentfernung (die ja nicht wirklich komplett ist, weil invasives Wachstum) ist prognostisch sehr wertvoll und erhöht die Chance auf ein Langzeitüberleben (Jahre), eine möglichst vollständige Entfernung ist keineswegs bei allen Patienten möglich.
Insofern seid Ihr auf einem guten Weg, Euch auf die bessere Seite der üblen Statistik zu schlagen.

Alles Gute
Achim


Ulrich

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #4 am: 07. Mai 2008, 18:22:10 »
die Standardtherapie sei mittlerweile eine Kombination von Strahlen- und Chemotherapie, also eine Radiochemotherapie.

Ja stimmt, entsprechende Berichte habe ich eingestellt. Bestrahlung plus Temodal. Deshalb lieber nachfragen in der Klinik.

silu

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #5 am: 07. Mai 2008, 23:48:28 »
Hallo Fussel,
willkommen im Forum. Ich selbst habe sehr lange nicht mehr geschrieben, lese aber oft noch hier mit. Mein Mann starb vor fast zwei Jahren an dieser Krankheit - mit nur 28 Jahren.
Wollte dir trotzdem kurz zu deinen Punkten schreiben.

zu 1: ich finde es wichtig über den eigenen Gesundheitszustand informiert zu sein, von daher würde ich dir raten deinen Vater aufzuklären. Natürlich ist es bei dieser Diagnose sehr niederschmetternd, weil die Prognosen nicht gut sind, aber man kann das ganze ja behutsam und dosiert angehen und auch trotzdem noch Raum lassen für Hoffnung.

zu 2: besondere Ernährung... mmh... also ich würde sagen: alles was schmeckt und gefällt, denn die Chemo schlaucht ganz schön und da ist man froh, wenn der Patient überhaupt auf irgendwas Lust hat. Außerdem finde ich ist Essen Lebensqualität und wenn die Prognosen schon so schlecht sind, warum dann auch noch die letzte Zeit mit Diäten oder besonderer Kost sich rumschlagen. :)

zu 3: ich habe auch viel gutes über Temodal gehört. Bei meinem Mann hat es leider nicht wirklich angeschlagen, aber immerhin waren unter Temodal die Blutwerte nie wirklich schlecht. Und einige Monate später als eine andere kobinierte Chemo über die Vene gegeben wurde, hätte ihn das fast umgebracht, weil sein Immunsystem absolut im Keller war. Von daher war Temodal schon DAS Medikament.

zu 4: nein, das Vivantes Klinikum kenne ich nicht, dazu kann ich leider nichts sagen. Wir waren damals erst in der Charité und danach im Virchow KLinikum.

zu 5: ich finde eine zweite Meinung nie verkehrt. Wir haben uns damals mehrere Meinungen eingeholt. Ich habe die Unterlagen meines Mannes (MRT Aufnahmen und Befunde) an verschiedene Kliniken geschickt um zu sehen ob er evtl in eine Studie passt (Bsp: Heidelberg, HH-Eppendorf) oder evtl ein Arzt noch eine andere Meinung zu einer möglichen OP (Bsp: INI in Hannover - sehr moderne private Klinik, die besondere OP Techniken hat, wenn andere KLiniken nicht weiter kommen. Waren persönlich vor Ort, aber leider konnte uns der Prof. dort auch nicht mehr helfen) oder so hat. Hat bei uns leider auch nicht hingehauen, aber es ist nie verkehrt. Manchmal hat man Erfolg.

zu 6: Ratschläge... mhh... ich würde sagen: genießt die gemeinsame Zeit, verliert nie die Hoffnung, unternehmt noch viel so weit es möglich ist (wir haben zB noch einige Reisen unternommen), verliert nie euer Lachen, seid füreinander da, macht einfach Dinge, die euch gut tun und aus denen ihr Kraft holen könnt...

Alles Gute und viel Kraft wünscht euch
Sina

fussel

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #6 am: 09. Mai 2008, 18:03:19 »
Hallo Fips 2,

vielen Dank für deine Hilfe und Meinung!
Ich seh das momentan ähnlich wie du und hoffe , dass ich letztendlich die richtige Entscheidung treffe, denn die kann mir keiner abnehmen!
Ich hab halt Angst, dass ich seine Hochphase und die meiner Mutter mit der Wahrheit zerstöre und damit viel Motivation nehme! Andererseits ist es natürlich so, dass er ein Recht hat, alles zu erfahren und somit sein hoffentlich noch langes Restleben so zu gestalten, wie er es will!

Vielen Dank erstmal, Fussel

fussel

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #7 am: 09. Mai 2008, 18:16:33 »
Hallo Claudia 17,

Danke erst einmal für die schnelle Antwort!
Ja, es ist wirklich ein Für und Wider mit der Aufklärung, vor allem deshalb, weil im ganzen Familienkreis so eine positive Stimmung ist.
Dann scheint das das ja mit der Bestrahlung und Temodal augenblicklich das "Standardprogramm" zu sein.
Ich wünsche dir, dass sich deine Schwiegermutter den Umständen entsprechend erholt und ihr noch eine schöne Zeit miteinander verbringen könnt!!!!

Alles Liebe nach Österreich

Fussel


fussel

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #8 am: 09. Mai 2008, 18:25:26 »
Hallo Achim,

vielen Dank für deine Zeilen!
Habe mir deinen Link gleich mal angesehen, sind schon sehr viele Infos dabei, aber auch für mich sehr viel Fachchinesisch :-\
Nein, das mit der Kombi Chemo/Bestrahlung scheint wirklich so zu sein, mich hatte ja nur verwundert, dass die Ärztin meinte, die Chemo bringe nichts ?!?!?!
Deine Meinung zur Entfernung des Tumors baut mich wieder auf, ich dachte, es wäre wirklich die übliche Floskel!
Ich hoffe, du behältst Recht, lieber Achim, und wir schaffen es auf die gute Seite der Statistik!

Liebe Grüße aus Berlin

fussel

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #9 am: 09. Mai 2008, 18:38:55 »
Hallo Silu,

vielen Dank, dass du dir nach so langer Zeit  die Zeit nimmst, uns zu helfen!

zu 1) Ja, ich gebe dir Recht > ich habe einfach nur Angst, die positive Stimmung kaputt zu machen, denn ich glaube einfach, dass der Wille / die Motivation bei so einer Krankheit sehr entscheident sein kann
zu 2) Hatte hier irgendwo einmal gehört, dass in der Bestrahlungsphase angeblich Weisskäse und Leinöl gut wären ??! Sonst gebe ich dir da absolut Recht, bloss nicht zuviel einschrenken!
zu 3) Dann werden wir das mit der Rücksprache vom Arzt mal versuchen.
zu 5) Ich werd mal versuchen, im ersten Step alle Unterlagen zu bekommen, Kopien von Diagnosen, Röntgenbilder usw, um es dann mal in der Charite oder im Bundeswehrkrankenhaus zu versuchen. Die sollen da auch eine spezielle "Nano"-Bestrahlung praktizieren.
zu 6) Ja, das werden wir tun und wir werden , so lange es geht, jeden Tag geniessen!

Vielen dank, liebe Silu und alles Gute für dich!!!

         


silu

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #10 am: 09. Mai 2008, 21:19:07 »
Hallo Fussel,
du hast Recht, eine positive Stimmung, ein starker Wille und Motivation ist unglaublich wichtig. Ich kann deine Angst davor das dadurch zu zerstören total verstehen. Es ist wirklich nicht einfach den Lebenswillen nicht zu verlieren, wenn man ständig schlechte Befunde bekommt.
Wir haben damals zB ein Seminar von Carl Simonton besucht, bei dem es um eine positive Einstellung zum Leben nach einer Krebsdiagnose ging und u.a. auch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch Visualisierungen (bei den Blutwerten hat es auch gut geklappt denke ich). Simonton hat auch Bücher darüber geschrieben, die hab ich meinem Mann vorgelesen (er war ein mieserabler Selbstleser :) ) und sie haben uns wirklich ein bisschen geholfen. Ich kann sie nur empfehlen, gerade auch für Angehörige eines Krebspatienten. ("Wieder gesund werden", "Auf dem Wege der Besserung")
Weißkäse und Leinöl? Hab ich bisher noch nichts von gehört. Mein Mann hat mal eine Zeit lang jeden Tag ein bisschen Aloe Vera Saft getrunken, das soll angeblich auch gute Sachen bewirken. Naja, über die Wirkung kann ich nicht wirklich etwas sagen.
Ja gut, erstmal alle Unterlagen sammeln. Ich habe damals einen extra Ordner angelegt, in dem ich jegliche Original BEfunde abgeheftet habe, die habe ich dann gleich mehrfach kopiert und hatte sie so immer schnell griffbereit, wenn ich eine neue Adresse einer Klinik hatte oder wir zu einem anderen Onkologen gegangen sind. Übrigens: einige Kliniken bieten auch an die MRT Aufnahmen auf CD zu brennen, dann kann man die leichter verschicken.
Vielen Dank für die lieben Wünsche, ich wünsche auch dir alles Gute in dieser schweren Zeit. Hast du denn auch UNterstützung von lieben Menschen? Es ist wichtig, dass auch du dir Auszeiten nimmst um nicht durchzudrehen und Kraft zu tanken und auch eine Schulter hast, an der du dich mal anlehnen kannst.
Lieben Gruß,
Sina

Claudia17

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #11 am: 13. Mai 2008, 08:33:47 »
hallo fussel!

ja, temodal und bestrahlung scheint die "standartbehandlung" zu sein.

wie schon erwähnt, meine schwiegermutter bekommt schon seit 2 wochen keine chemo (temodal) mehr. facto, bei ihr hat das temodal das blut "kaputt gemacht" wenn man das so ausdrücken kann. werte sozusagen im keller, noch keine akute lebensgefahr durch infektionen und inneren blutungen die entstehen können, wenn die weissen blutkörperchen so tief sind wie bei ihr. die werte sind gestern von 0,1 auf 0,2 gestiegen, also ein keimchen hoffnung ist wieder da. sie ist allerdings nun zeitlich und generell "verwirrt", ich glaube sie hat mich auch nicht gleich erkannt, als ich sie gestern besucht habe. wohl auch wegen mundschutz und dem ganzen zeug. gehen ist nur mit hilfe möglich, sie kann keine sekunde alleine stehen, sie ist momentan ein pflegfall .sie wird nie wieder eine chemotherapie mit temodal bekommen.

je besser es deinem vater geht, desto besser wird er das temodal auch wahrscheinlich verkraften. bei uns war es leider nicht so. ich hoffe, dein vater gehört zu den patienten, die sich nach einer op und therapie wieder zeitweise erholen dürfen. es ist sicherlich nicht die regel, dass patienten auf temodal so reagieren wie meine schwiegermutter, gott sei dank.
gebt ihm kraft und unterstützt ihn bei seiner therapie.

lg claudia

fussel

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #12 am: 13. Mai 2008, 18:16:52 »
Hallo Silu ,
das mit der CD ist eine gute Idee, ich  werde  mal prüfen, ob das möglich ist .

Ja , es gibt da schon einige Leute die mich massiv unterstützen, insbesonde meine Partnerin. Aber sie ist im 8 ten Monat schwanger und sollte eigentlich vor so etwas verschont bleiben ! Wir hoffen, wenn der kleine Kerl kommt, dass das nochmal einen positiven Schub bei meinem Vater auslöst und weitere Lebensgeister weckt , ihn das noch mehr motiviert, zu kämpfen!Denn das war imer einer seiner großen Wünsche, endlich Opa zu werden  :D

Liebe Grüße, Fussel

fussel

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #13 am: 14. Mai 2008, 08:04:45 »
Hallo Claudia,

das hört sich ja erst mal nicht so gut an mit deiner Schwiegermutter!
Darf ich fragen, wie alt sie ist?
Ist schon klar, welches Medikament sie jetzt bekommt, wenn sie kein Temodal mehr bekommen darf?
Ich drück euch beiden fest die Daumen, dass es bald wieder bergauf geht!!

Liebe Grüße, Thorsten

Claudia17

  • Gast
Re:NEU und VIELE Fragen
« Antwort #14 am: 14. Mai 2008, 08:25:26 »
Hallo Thorsten!

meine schwiegermutter ist im 69ten lebensjahr.

es ist noch nicht klar, welche medikation sie "danach" bekommt. vorerst bekommt sich nicht mal mehr bestrahlung. temodal wird sie nie wieder bekommen. der oberarzt hat zu mir gesagt, behandlung mit temodal "verlängert" die lebenserwartung um nur etwa 2 monate. ich denke sie wird gar keine mediaktion mehr bekommen, maximal die bestrahlung weiter. bevor das aber geschieht, muss man erst das blut wieder hinbekommen. momentan ist das vordergründig, denn wenn sie jetzt einen infekt bekommt, könnte der sie ohne weiteres umbringen, geschweige denn dass - wenn die werte noch schlechter werden, als sie eh schon sind - innere blutungen drohen.

im jetztigen zustand wird sie so schnell das krankenhaus nicht verlassen, .....wenn überhaupt noch.

sie hat sich wie schon mal erwähnt, nie richtig erholt, sie kann ja jetzt nicht mal alleine stehen, muss auch sagen, sie hat auch nie richtig gekämpft. entweder wollte sie nicht oder konnte nicht, wahrscheinlich ein mix aus beiden. obwohl sie natürlich nicht sterben will, wer will das schon.

tja wenn ich es realistisch beurteile, und ich bin kein arzt, wird meine schwiegermutter wohl kaum annähernd an die lebenserwartung von eh nur 10-12 monaten rankommen, leider. ich hoffe ich irre mich und es geht endlich wieder mal bergauf mit ihr, anstatt jede woche weiter bergab und ein rückschlag nach dem anderen.

für mich ist es sehr schrecklich, ich hatte ein sehr guter verhältnis mit meiner schwiegermutter und sie ein gutes mit mir. wir hatten nie probleme miteinand und ich könnte mir keine andere vorstellen. noch viel schrecklicher ist die vorstellung, dass meine kinder (8 und 10) das alles mitbekommen und teilweise natürlich sehr traurig sind, die kleine in der schule weint (lehrerinnen wissen es) und ich ihnen jetzt mal beigebracht hab, dass die oma nie wieder gesund wird. ich fürchte mich schon davor, wenns dem ende zugeht (und ich hoffe, dass dauert noch ein weilchen und ihr zustand verbessert sich) und ich es ihnen beibringen muss, dass ihre oma stirbt................................
fürchterliche gedanken, die mich jetzt schon belasten



wenns deinem vater aber "relativ gut geht" wird die behandlung sicherlich besser anschlagen. ich wünsche es euch.
bei uns hat der arzt gesagt, man sagt es dem patienten nicht wie lange er noch hat. lediglich, dass es bösartig ist und nachwächst, behandlung blablabla aber halt keine zeitangabe, sofern der patient nicht darauf drängt und nachfragt.

wünsche euch viel glück.

lg claudia

 



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