Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung

Wie Angehörige aus diesem "Loch" befreien???

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rosi4:
Hallo ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier, und hab mich angemeldet, weil ich nicht weiter weiß.

Der Mann meiner besten Freundin hat ein Glioblastom.
Er wird zur Zeit, nach OP, Chemo und Bestrahlung mit Temodal weiter behandelt.
Er fühlt sich eigentlich sehr gut, ist voller Optimismus, und hofft dass er seine Krankheit besiegt.

Nun mein Problem.
Seine Frau ist z. Z. sooooo fertig, dass sie fast nur noch weint, nur NEGATIVES sieht, und sich an NICHTS erfreuen kann.
Ich würde ihr so gern helfen, sie sagt auch, dass sie einsieht, dass sich das ändern muß, und wenn wir darüber sprechen ist es auch etwas besser, aber ich mache mir echt große Sorgen um SIE.
WIE kann ich ihr helfen??????????
Weiß vielleicht jemand einen Rat????
Würd mich wahnsinnig über Tipps und Ratschläge von euch freuen.

Liebe Grüße
rosi4

sonnenlicht:
hallo,

erstmal herzlich willkommen in diesem forum!!

pauschale ratschläge gibt es nicht, jeder reagiert anders auf die krankheit und jeder mensch ist anders empfänglich wenn man damit konfrontiert wird als angehöriger.

aber eines kannst du sicherlich tun und zwar zuhören und trösten, zeige verständnis und belese dich vorher, hole dir informationen aus dem netz.
es gibt über gehirntumore viele berichte im netz, suche nach dem was du wissen willst und mit deinem wissen kannst du schon helfen, so das diverse unsicherheiten oder fragen und ängste direkt klar und sicher beantwortet werden können.

liebe grüsse

Bea:
Liebe Rosi,

auch von mir herzlich Willkommen im Forum.

Du hilfst bereits. Egal ob Angehöriger oder Betroffener - es tut so gut wenn Menschen da sind denen es nicht zu viel wird. Die bereit sind sich mit der Krankheit auseinander zu setzen und nicht nur alles schön reden. Auch eine Hand, stumm und still gehalten, ist etwas wunderbares!

Ich denke auch deine Freundin durchlebt mehrer Phasen; sie lernt die Krankheit kennen, hat Ängste, Sorgen, Nöte, ist verzweifelt und wird auch irgendwann wieder Hoffnung schöpfen. Leider schreitet parallel zu diesen Phasen die Krankheit ihres Mannes und auch er durchlebt.
Das ist alles sehr sehr viel. Wie da jemand reagiert kann man nicht pauschalisieren - so auch nicht die Hilfe. Aber da sein, das ist ein Geschenk.

Deiner Freundin und dir alles erdenklich Gute!
LG,
Bea

rosi4:
Liebe Bea, liebes sonnenlicht,

erstmal Danke für eure lieben Worte.
Allerdings habe ich Sorge, ob ich ihr alleine helfen kann.
Sie ist, genauso wie ich Krankenschwester, und kennt deshalb die prognose ganz genau.
Dadurch kann sie nur alles negativ sehen. Sie kann sich an nichts mehr freuen.
Egal was sie macht, denkt sie, es wird bald das letzte Mal sein. Sie weint häufig, und ihre Kinder
(15, 19, 23,) wissen dann auch nicht was sie machen oder sagen sollen.
Ihr Mann wird natürlich dadurch auch nicht gesünder.Im Gegenteil.......

Ich weiß nicht, ob es nicht doch eine psychologische Beratungsstelle oder ähnliches gibt. Denn vielleicht könnten die doch noch besser helfen.
Ich hoffe, dass jemand vielelicht im Raum Aschaffenburg/ Würzburg irgendeinen Rat hat.
Anfangs dachte sie, sie schafft das Allein, aber mittlerweile merkt sie selbst dass es immer schlimmer wird.
Ich möchte nicht, dass NOCH etwas schlimmes passiert, denn ihr Mann sagte schon mal....."am besten ich fahre gegen die Wand, dann ist alles vorbei".....
Oder gibt es evt. Bücher oder Schriften, die etwas motivieren???

An WEN kann man sich denn mit solchen Problemen wenden??? Und würde das über ihre Krankenkasse gehen???

Ganz liebe Grüße
rosi4
 

Bea:
Liebe Rosi,

den medizinischen Dienst wirst du kennen, je nach Lage gibt es irgendwann auch Ansprechpartner im Hospiz (die vermitteln schon mal ausgezeichnete Therapeuten).
Zuerst würde ich mich an die Hirntumorhilfe wenden http://www.hirntumorhilfe.de/
Hier werdet ihr erfahren wo die nächste Anlaufstelle ist. Auch der Onkologe sollte entsprechende Adressen haben. Deine Freundin wird dann sehen ob sie in eine Selbsthilfegruppe (davon gibt es leider wenige) möchte oder aber lieber in Einzelgespräche zum Psychotherapeuten.

Es gibt auch einiges an Lesematerial. Vom Ratgeber bis hin zum Buch. Mir haben nach Erstellung der Diagnose Bücher von Betroffenen viel Kraft und Mut gegeben.

Noch etwas fällt mir ein; ich würde auch den hausarzt mit einbeziehen - bevor deine Freundin überlastet ist.

LG,
Bea

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