Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Krankheitsverarbeitung
Bluebird:
Hallo jabijoy!
Nun hast Du schon einige Antworten erhalten. Ich möchte aber auch auf Deine Vorstellung von einer psychosomatischen Kur eingehen. Du solltest Dich da vorher wirklich sehr gut informieren, ob die Leute in der Klinik (auch Tagesklinik) Erfahrung mit Tumorerkrankten haben. Ansonsten kann es Dir wie mir passieren, dass Du zwischen lauter Depressiven und Selbstmordkandidaten sitzt, für die jede Fliege an der Wand ein Grund zur Verzweiflung darstellt. Ich will die Krankheit Depression nicht runterspielen, aber oft sind die Auslöser wie bei uns Tumor-Betroffenen bei diesen Leuten nicht erkennbar. Es sollte also eine Reha mit neurologisch-psychotherapeutisch ausgerichtetem Schwerpunkt sein. Vielleicht kann Dir Deine KK oder Dein Neurologe da behilflich sein.
Gruß
Bluebird
schwede:
Hallo alle zusammen!
Krankheitsverarbeitung ist irgendwie immer sehr schwer zu beschreiben da jeder anders ist.
Also ich zumeinem teil möchte dazu sagen es ist jetzt Zwei Jahre her das ich die Op hatte, bei der ganzen Situation hat mir meine eigene Art und weiße geholfen, ich habe halt meinen eigenen Kopf.
Und ich muß alles selber Ausprobieren ich kann es nicht einfach so stehen lassen, wenn mir jemand sag das können sie nicht.
Das ganze kann in die Hose gehen aber dann habe ich es Probiert und dann auch meinen Frieden zu der sache. Aber jeden Tag kommen neue grosse Hürden ,Steine grosse kleine. Man muss einfach versuchen seinen Weg zufinden und voralem nimmals Aufgeben.
Die verarbeitung läuft bei mir sehr gut aus meiner sicht. Ich kenne auch welche die mir sagen ich sei noch lange nicht soweit.
Die frage ist doch dann, soweit ?
Wo muss ic den hin?
Es geht doch darum das jeder seinen eigenen Seelen frieden findet, und der sitzt nunmal bei jedem anders.
Also ich sage es so ich habe es Akzebtiert das ich inn habe, aber nochlange nicht alle seine folgen.
Fecilitas :
ich habe hier zwei Texte die von Angehörigen geschrieben wurden.
So wie die Zeit der Tumor Entdeckung war.
Kleine schwester text.
Große Sorgen vor der Diagnose mein Bruder hatte ständig Kopfschmerzen und war sehr Schwach!
Die Ahnungslosigkeit nicht zu Wissen was er hat,hat mir noch mehr Sorgen bereitet.
Das ging über mehrere Wochen und mein Bruder ist immer wieder zur Arbeit gefahren.
Dafür hatte ich null Verständnis, aber so ist mein Bruder. (-:
Nach der ganzen Ungewissheit bekam ich einen Anruf von meiner Mama das ich mir keine Sorgen machen brauche, wenn ich nach hause komme,da mein Papa mit meinem Bruder ins Krankenhaus gefahren ist.
Dann das Warten bis Papa wieder zu Hause ist und ich endlich weiß was mit meinem Bruder los ist.
Das erste warten hat ein Ende Papa ist nach Hause gekommen. Was ist Los ?
Erste Diagnose Schlaganfall erstmal ein Schock, mein Papa ist fertig, erstmal Papa stützen.
Dann die weitere Erfahrung mein Bruder ist in ein anderes Krankenhaus gekommen um weitere Tests zu machen.
Wieder warten bis wir endlich Informationen vom Krankenhaus bekommen.
Dann endlich ein Anruf aus dem Krankenhaus.
Die Diagnose heißt Gehirntumor und das sofort operiert wird.
Als allererstes riesen Schock. Was?
Und vor allem warum!
Als nächstes große Trauer und gegenseitiger Trost untereinander (Familie&Freunde).
Jetzt wieder warten, Langes Warten.
Einfach nichts tun können, darauf vertrauen was andere (Ärzte) können, und dieses schlimme Warten.
Nicht schlafen, nicht zur Ruhe kommen, weil der Kopf mit tausend Gedanken gefüllt ist:
Wie läuft die OP?
Wass passiert danach?
Und wann hat das Warten ein Ende?
Einige Stunden später wieder ein Anruf aus dem Krankenhaus.
Kleine erleichterung die OP ist gut verlaufen der Tumor so weit Entfernt ohne Komplikationen.
Am nächsten Tag Familie und Freunde fahren ins Krankenhaus,Mama und Papa dürfen zu meinem Bruder.
Sie kommen wieder ins Wartezimmer, alle Weinen vor erleichterung die Ungeduld in einem bis man erfärt ja mein Bruder schafft das alles schon ihm geht’s gut.
Abends darf ich auch zu meinem Bruder mit Papa (Intensivstation).
Viele Emotionen wüten in mir:
Verzweiflung , mein Bruder sieht Tierchen, Blümchenetc. Weiß nicht ob ich Weinen oder Lachen soll.
Mitleid, Oh Gott er ist so schwach.
Hilflos, Ich kann nichts machen.
Wut: Warum?
Aus dem Krankenzimmer raus einfach nur Heulen,Heulen,Heulen
Im laufe der nächsten Wochen es geht Bergauf meinem Bruder geht’s besser.
Mein Bruder ist stark, nein unsere Familie und Freunde sind stark immer mehr Mut.
Große freude ist in unserer Familie das wir das alles so gut überstanden haben.
Wir sind Kämpfer, es muß weiter gehen und ich bin mir sicher es wird weiter gehen(-:
Positiv Denken (-:
Vatertext.
Am schlimmsten war die Zeit bis zur Diagnose.
Immer wieder Kopfweh bis nichts mehr geht, dann wieder alles gut und auf Wolke 7 kein Arzt kann sagen woran das liegt.
Eine nervenaufreibende Zeit die mit einem Tobsuchtsanfall ausgelöst durch die Kopfschmerzen und mit der Diagnose Tumor zu ende ging.
Es war an einem Samstag ca. 16 uhr der Anfall mit Notarzt ins erste Krankenhaus,Schlaganfall dann ins nächste Krankenhaus Diagnose Gehirntumor!
Diese Nachricht kam vom Chirurgen um 20 Uhr mit der Information noch in der Nacht zu Operieren die Kollegen wurden schon zusammengerufen.
Sicherlich kommen da große Ängste auf und auch die schlimmsten befürchtungen.
Insgesamt war es aber eine Erleichterung weil endlich etwas passierte.
Am Sonntag um 2,30 uhr der Anruf des Chirurgen der Tumor ist raus und es ist alles gut verlaufen, nach jetzigem stand der Dinge ist der Tumor sauber entfernt worden und würde nicht streuen.
Das ganze ist jetzt zwei Jahre her und seitdem ging es schnell Aufwärts.
Mein Sohn hat manchmal Probleme mit der Satzbildung und mit dem Denken, es hakt manchmal ein bisschen.
Körperlich ist soweit alles in Ordnung nur mit der Ausdauer und somit mit der Arbeit hakt es mehr als gedacht.
Über dem ganzen hängt für mich natürlich die ganze Zeit über die Angst wie es weitergeht und die Hilflosigkeit nichts richtig machen zu können.
Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen
gruß schwede
rit:
Hallo Schwede,
Krankheitsverarbeitung. Ich denke so anders als mein Mann, da habe ich im Nachhinein einen sehr großen Fehler gemacht.
Mir war nicht klar nach der relativ kurzen Beziehungszeit (3 Jahre) wie empfindlich er ist. Ich habe ihm zum Zeitpunkt des Rezidivs gesagt, dass er sterben wird und nicht mehr sehr viel Zeit haben wird.
Ich habe es gemacht, weil es mich sehr belastet hat, dass ich meinte, dasser vielleicht noch einige Dinge machen möchte. Er hat jedoch immer gesagt, das mache ich, wenn ich wieder gesund bin.
Jetzt hat er die Verantwortung selber, aber er kommt damit nicht klar. Und alles ist kaputt, unsere Beziehung, er steht zwischen mir und seiner Familie.
Für mich wäre es richtig gewesen, ich hätte alles wissen wollen, aber für ihn??? Was kann ich jetzt noch machen? Die Probleme, die ich habe, habe ich mir selbst eingebrockt.
Lieber Schwede, es freut mich, dass du gut aufgehoben bist. Mach dir nicht so viel Gedanken um mich. Ich werde hier weiter berichten.
LG
petra61:
Hallo Alle zusammen, wieder mal merke ich, bei mir ist doch noch alles "normal".
Ich wurde am 27.10. an einem Keilbeinmeningeom operiert, danach ging alles reibungslos weiter, schon 10 Tage später war ich in einer Reha und da hatte ich 6 Wochen ZeiT meine Defizite zu bearbeiten.
Als ich dann wieder zu Hause war, war ich voller Energie und Euphorie betankt, dass ich noch eine Woche Zeit alles zu geniessen und dann ging es den Berg hinunter, Selbstzweifel, ist wirklich "alles" rausgefrässt wurden.
Meine Familie hatte es auch unterschiedlich verarbeitet, es gab bzw. gibt Probleme, Angst und auch noch Sorgen.
Meine Neurologin möchte davon nichts hören, alles ist normal bei mir, soll' auf meinen Arbeitsplatz aufpassen, sonst ist der weg. Kollegen können reden, ich bin ja am Kopf operiert wurden........
Meine Hausärztin wiedersetzt sich ständig, wenn es um eine Verordnung geht, die ich brauche...
meine KK ist besetzt mir überfordernden MA, falsche Krankengeldberechnung, Mißverständnisse etc. .......
Mein AG steht bis jetzt noch hinter mir, zeigte auch Anteilnahme, also ich kann mich nicht beklagen, aber trotzdem, habe ich Ängste..... >:(
Bea:
Hallo Petra,
Ängste sind mMn. völlig normal. Manchmal sollte man sich fragen ob das, was man leistet nicht schon für einen "gesunden" Menschen grenzwertig ist.
Dem Körper und auch der Seele mutet man eine Ausnahmesituation zu. Eine Hirn-OP ist der gravierendste Eingriff. Das will auch erst mal das Unterbewusstsein verarbeiten.
Bei den Komplikationen mit der Neurologin, der Hausärztin und der KK kann ich dir nur raten; sage ihnen ganz klar, dass sie sich deiner annehmen müssen. Andernfalls sollen sie dir jemanden nennen der das kann!
LG,
Bea
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln