Quelle:
http://cancerres.aacrjournals.org/cgi/content/abstract/68/14/5706Titel: Temozolomide Preferentially Depletes Cancer Stem Cells in Glioblastoma
Das ist eine Arbeit einer vorwiegend deutschen Arbeitsgruppe. Es geht um die Wirksamkeit von Temodal (Temozolomide) bei GBM °IV.
Ich erinnere mich auch an einen Hirntumor-Informationstag der Deutschen Hirntumorhilfe, bei der Prof. Weller (damals noch Tübingen) auf die Bedeutung des MGMT aufmerksam machte (da gab's eine große EORTC-Studie). Demnach profitieren Patienten, die das Gen tragen, um das DNA-Reparatur-Enzym MGMT zu bilden / herstellen (MGMT = O6-Methylguanidin-DNA-Methyltransferase), deutlich weniger von einer Chemotherapie mit Temozolomide als Patienten, deren Tumor
negativ für dieses Protein ist.
Quelle: N Engl J Med. 2005 Mar 10;352(10):997-1003.
Titel:
MGMT gene silencing and benefit from temozolomide in glioblastoma.Autoren: Hegi ME, Diserens AC, Gorlia T, Hamou MF, de Tribolet N, Weller M, Kros JM, Hainfellner JA, Mason W, Mariani L, Bromberg JE, Hau P, Mirimanoff RO, Cairncross JG, Janzer RC, Stupp R.
Ich zitiere einen einzigen Satz aus den Schlußfolgerungen:
CONCLUSIONS: Patients with glioblastoma containing a methylated MGMT promoter benefited from temozolomide, whereas those who did not have a methylated MGMT promoter did not have such a benefit.
Ein methylierter MGMT-Promotor bedeutet, daß das Gen für die Produktion von MGMT inaktiviert ist, daß also kein freies MGMT gebildet werden kann bzw. vorhanden ist.
Dieses MGMT kann die Wirkung der Chemotherapie aufheben / reparieren, es kommt zur Chemoresistenz.
Wenn es nicht da ist, dann kann auch nichts repariert werden, der (in diesem Fall) chemosensitive Tumor stirbt durch die Behandlung mit Temodal den programmierten Zelltod.
Die Frage war ja oben, was bedeutet: MGMT negativ. Ich verstehe das so, daß in dem erfragten Fall ein chemosensitiver Tumor vorliegt, also eine positive Nachricht! Sozusagen Glück in allem Unglück.