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Autor Thema: Cetuximab  (Gelesen 9234 mal)

Ulrich

  • Gast
Cetuximab
« am: 07. November 2005, 17:39:37 »
Quelle: Ärzte Zeitung, 07.11.2005

Zitat: Antikörper wirkt bei platinresistenten Kopf-Hals-Tumoren

Zulassungserweiterung für den Antikörper Cetuximab beantragt / Nach Ergebnissen von Studien profitiert jeder zweite Patient

ESSEN (grue). Für Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren gibt es bisher keine wirksame Behandlung, wenn eine platinbasierte Chemotherapie ausgeschöpft ist. Das wird sich mit der erweiterten Zulassung des monoklonalen Antikörpers Cetuximab ändern.

Das Unternehmen Merck KGaA hat für die EU und die Schweiz die Indikationserweiterung für den monoklonalen Antikörper Cetuximab (Erbitux®) zur Behandlung von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses (SCCHN) beantragt. Die Indikation betrifft zwei Anwendungen: Cetuximab zusammen mit Strahlentherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen SCCHN sowie Cetuximab allein bei Patienten mit platinresistenten SCCHN in rezidivierten oder metastasierten Stadien.

Für letztere gibt es nach Angaben von Professor Hansjochen Wilke aus Essen keine akzeptierte Standardtherapie, da mit oder ohne Chemotherapeutika die mittlere Lebenserwartung bei nur noch 3,4 Monaten liege. "Mit dem Antikörper können wir erstmals auch für diese Patienten wirklich etwas tun", sagte Wilke bei einer Veranstaltung des Unternehmens.

Gestützt wird diese Aussage durch die Daten von drei prospektiven Cetuximab-Studien mit Patienten, bei denen sich die Kopf-Hals-Tumoren während einer platinhaltigen Therapie weiter ausgedehnt hatten. Sie wurden entweder mit Cetuximab allein oder in Kombination mit Platin (Cis- oder Carboplatin) behandelt. Durch diese Zweitlinientherapien bildeten sich die Tumoren bei bis zu 13 Prozent der Patienten teilweise oder ganz zurück, verglichen mit einer retrospektiv ermittelten Ansprechrate von drei Prozent bei verschiedenen anderen Therapien.

"Von der Cetuximab-haltigen Therapie profitierte jeder zweite Patient durch Tumorrückbildung oder zumindest Krankheitsstabilisierung", sagte Wilke. Die verbleibende Lebenszeit betrage median fünf bis sechs Monate, das sei etwa so viel, wie mit einer platinhaltigen Erstlinientherapie zu erreichen sei. Dabei war der Antikörper als Monotherapie ebenso wirksam, aber etwas besser verträglich als in Kombination.

Akne-ähnliche Hautreaktionen kommen bei der Antikörper-Therapie nach Angaben des Essener Onkologen bei bis zu 80 Prozent der Patienten vor. Je schwerer sie ausfallen, desto besser ist die Prognose der Patienten. "Cetuximab ist eine vielversprechende neue Option bei therapierefraktären Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren", faßte Wilke zusammen. Der Antikörper könnte vielleicht auch die platinbasierte Erstlinientherapie aufwerten. In einer Phase-III-Studie mit dem Akronym EXTREME wird dieses Therapiekonzept bereits bei Patienten mit rezidivierten oder metastasierten SCCHN geprüft.





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« Letzte Änderung: 11. August 2008, 12:54:32 von Ulrich »

Stefans Frau

  • Gast
Temodal + Erbitux (Cetuximab)?
« Antwort #1 am: 08. Februar 2007, 12:13:11 »
Gibt es jemanden, der Erfahrungen hat mit Erbitux? Mein Mann soll nun nach 5wöchiger Chemo-Zwangspause wegen schlechter Blutwerte das Temodal in reduzierter Dosierung (wieder 75mg/Körperoberfläche statt 150 mg) weiter einnehmen. Er hat es zuvor nur noch schlecht vertragen bei einem 7 Tage on/off Schema. Jetzt soll er es 14 Tage lang reduziert einnehmen und bei besserer Verträglichkeit nach 7 Tagen zusätzlich Erbitux-Infusionen bekommen.

Vielen Dank für eure Infos!

Ihope
« Letzte Änderung: 08. Februar 2007, 13:33:31 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Temodal + Erbitux ?
« Antwort #2 am: 08. Februar 2007, 13:33:04 »
Erbitux ist ein Markenname von Merck. Ein Antikörper, von dem ich bisher nur wußte, daß er gegen Darmkrebs eingesetzt wird.

http://www.medknowledge.de/neu/2005/III-2005-31-cetuximab.htm

http://tumorzentrum-hdma.de/texte/report_01_2006.pdf

Ulrich

  • Gast
Re:Cetuximab
« Antwort #3 am: 28. Februar 2007, 08:50:55 »
Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/02/28/038a1102.asp?cat=/medizin/krebs

Ärzte Zeitung, 28.02.2007
Krebstherapie mit Antikörper - Schutz vor Sonne ist wichtig

Zitat: Unerwünschte Hautreaktionen bei Cetuximab-Therapie

MÜNCHEN (eim). Der Antikörper Cetuximab hemmt das Tumorwachstum und sensibilisiert die Zellen für eine Strahlen- oder Chemotherapie. Die Antikörper-Therapie ist aber mit unerwünschten Hautreaktionen verknüpft. Praktische Tipps helfen Patienten, mit den Wirkungen zurecht zu kommen.

Der Dermatologe Dr. Thomas Dirschka aus Wuppertal rät dazu:

Die typischen unerwünschten akneartigen Hautreaktionen im Gesicht, auf Kopfhaut, Brust und Rücken sollten in Analogie zur Aknetherapie austrocknend behandelt werden. Seiner Erfahrung nach haben sich dabei antibiotikahaltige Gelpräparate bewährt. Orale Tetracycline wirken antientzündlich und können so den Hautausschlag mildern.
Bei Xerosen sind rückfettende Pflegeprodukte günstig.
Mit modernen Antihistaminika lässt sich der Juckreiz während der Therapie eindämmen.
Kollegen sollten darauf achten, dass die Patienten Cetuximab mit Lichtschutzpräparaten verwenden, die einen hohen Schutzfaktor haben, so Dirschau bei der von Merck Pharma unterstützten Veranstaltung.
Cetuximab (Erbitux®) blockiert den Rezeptor für EGF (epidermal growth factor). Seit 2004 ist der Wirkstoff in der EU für die Zweitlinientherapie bei Darmkrebs zugelassen. Im April 2006 hat die EMEA die Zulassung - wie berichtet - erweitert: auf die Therapie beim lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom von Kopf und Hals, und zwar in Kombination mit Bestrahlung.

Bei Tumoren in Mundhöhle, Rachen oder Kehlkopf ist die Operation meist die Methode der Wahl, doch können manche Patienten danach nicht mehr sprechen. Eine Alternative ist die Kombination des Antikörpers Cetuximab mit Bestrahlung. Dies ist mit einer verlängerten Lebenserwartung verbunden. Nach einer Studie lebten Patienten, die bestrahlt wurden, im Median 29 Monate. Patienten jedoch, die eine Kombination von Radiatio und Cetuximab erhielten, lebten noch 49 Monate.

Weitere Infos zu Kolorektal-Ca etwa unter www.krebsgesellschaft.de

STICHWORT

Cetuximab

Cetuximab ist ein chimärer monoklonaler Antikörper vom IgG1-Typ. Er ist gegen den Rezeptor des Wachstumsfaktors EGF (epidermal growth factor) gerichtet. Der EGF-Rezeptor wird von Krebszellen an ihrer Oberfläche besonders stark gebildet. So ist der EGF-Rezeptor bei 80 Prozent der Darmkrebszellen stark überexprimiert.

Der therapeutische Antikörper bindet an den Wachstumsfaktor-Rezeptor und inaktiviert diesen dadurch. So wird das Wachstum der Tumorzellen selektiv gehemmt. Einsatzgebiete sind Darmkrebs und Kopf-Hals-Tumoren. (eb)





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« Letzte Änderung: 11. August 2008, 12:55:21 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Cetuximab
« Antwort #4 am: 11. August 2008, 12:53:56 »

 



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