Hallo Eibl,
ich habe deine Beiträge und Fragen gelesen und möchte dir von meiner sehr positiven Wach-OP-Erfahrung an meinem einst gemistozytisches Astrozytom (WHO II) am Sprachzentrum berichten. Heute bin ich ohne!
Zunächst wurde mir nach Entdeckung des Tumors auch direkt eine OP vorgeschlagen. Tumorart unbekannt, Größe 1,5 x 1,5 cm und davon zwei nebeneinander liegende Teile.
Ich habe auf eine Biopsie bestanden, die mir dann zwar zugesagt wurde, allerdings mit dem Hinweis, man müsse für die Biopsie den Schädelknochen öffnen, da die Lage am Sprachzentrum eine größere Öffnung so oder, oder so erforderlich machen würde. Während der OP würde man mithilfe eines Schnelltestes die Tumorart feststellen und gegebenfalls direkt rausnehmen. So ist es dann auch geschehen.
Nach den diversen Voruntersuchungen und auch schon feststehendem OP-Termin, haben die Ärzte kurzfristig die OP abgesagt, mit der Aussage "zu riskant, da zu nah am Sprachzentrum". Dies wolle man nur mithilfe einer Wach-OP riskieren. Von einer Biopsie war schon gar keine Rede mehr, da ich allerdings tägliche Bewußtseinsstörungen akustischer Art hatte und das machte mir Angst.
Es wurde ein funktionales MRT mithilfe von Sprachtests vorgenommen. Vom Sprachzentrum ein 3D Modell gerechnet und diente als Grundlage für die Neuronavigierte Wach-OP.
Meine OP (7 Stunden) im Oktober 2007 lief erfolgreich, die OP hat mir persönlich nicht zugesetzt - eher die Ungewissheit vorher!!
Ich hatte in der letzten Woche wieder eine der regelmäßigen MRT Untersuchung und ich bin Tumor- und Rezidivfrei.
Für mich hat sich die OP wirklich gelohnt und ich wünschte ich könnte dir mit meiner Schilderung die Ängste ein wenig nehmen. Wenn du weitere Fragen hast, nur zu!
Meine OP wurde an der Berliner Charité (Campus Benjamin Franklin) von Prof. Komboss/ Proj. Valjkozy vorgenommen.
München soll gerade bei Wach OPs sehr gut sein.
Viele Grüße
Ruby