HirnTumor-Forum

Autor Thema: Neurochirurg  (Gelesen 8680 mal)

crape

  • Gast
Neurochirurg
« am: 27. August 2008, 14:20:07 »
Hallo an alle!

Bin neu hier und habe gleich eine dämliche Frage: Wie finde ich einen guten Neurochirurgen?
Irgendwie bin ich zu blöd zum googeln......ich dachte immer, da findet man alles...

Bei mir wurde ein Neurinom an der rechten Halswirbelsäule festgestellt. Symptome: Kribbeln im rechten Arm, rechts fast ständige Verspannung Schulter/Rücken, Schmerzen bei zu langer Belastung, dito bei falscher Liegeposition im Bett plus das Kribbeln immer wieder. Macht sich bei mir besonders gut, da ich im Labor arbeite und als Rechtshänder ständig pipettieren muß. Naja, genug lamentiert, nun suche ich krampfhaft einen guten Neurochirurgen in der Ecke Frankfurt am Main. Mein Hausarzt hat mir einen Prof. F. Leheta empfohlen, die Adresse stimmt aber scheinbar nicht mehr. Im Katharinen-KKH habe ich einen O. Leheta (wohl der Sohn?) gefunden, eine Gemeinschftspraxis.
Hat jemand Erfahrungen gesammelt mit Ärzten in Frankfurt, evtl. mit diesem? Oder gibt es eine Webseite, wo ich mehr finden kann über die Fähigkeiten der Neurochirurgen in meiner Gegend?
Vielen Dank schon mal!
VlG Peggy

Offline Ciconia

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Re:Neurochirurg
« Antwort #1 am: 27. August 2008, 14:30:58 »
Hallo crape,

herzlich willkommen hier im Forum.
Vielleicht helfen dir die Klinikbewertungen hier im Forum weiter?

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=65

Von Frankfurt aus könntest du dich auch ev. nach Hannover orientieren, wenn dir das nicht zu weit ist.

Über die Uni Frankfurt liegt leider nur ein Bericht vor.

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=65;action=display;threadid=3236

Und hier findest du auch Links zur Ärztesuche:

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=65;action=display;threadid=3147

LG
Ciconia
« Letzte Änderung: 27. August 2008, 14:37:28 von Ciconia »
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crape

  • Gast
Re:Neurochirurg
« Antwort #2 am: 27. August 2008, 15:31:39 »
Danke Ciconia!

Werde mein Glück versuchen.
Jetz is aber erst mal Pause. Arm nervt und die Augen sind schon viereckig ;).
VlG
Peggy

E. Bellmann

  • Gast
Re:Neurochirurg
« Antwort #3 am: 28. August 2008, 21:14:18 »
Hallo Peggy,
Ich habe da mal was für Dich:
http://www.aok-klinik-konsil.de/
da kannst Du Kliniken suchen, ausgehend von der Diagnose (ICD), die in den Kliniken behandelt werden oder ausgehend von der Art der Stationären Behandlung (OPS) in den Kliniken.

Wenn Du zum Beispiel dem ICD-Schlüssel folgst bis z.B. D33.4 (Gutartige Neubildung Rückenmark, ohne Gewähr !!!), dann kriegst Du die entsprechenden 107 Klinikfunde. Die kannst Du sortieren lassen nach Entfernung z.B. von der Stadt Frankfurt oder auch nach Häufigkeit der Behandlung der Diagnose in den jeweiligen Kliniken, unter gesuchte Leistung ---> absolut auf  sort. klicken.
Da findet sich zuerst Tübingen, gefolgt von UKE Hamburg, Dresden, Günzburg (Ulm).

Bleibt immer die Frage, ob man den richtigen ICD-Code benutzt.
Die Suchfunktion basiert wohl hauptsächlich auf den Qualitätsberichten der Kliniken, die durchaus fehlerhaft sein können, das Suchergebnis also mit Vorsicht geniessen.

Noch interessanter finde ich die Suche nach OPS-Code, das kommt mir detaillierter vor. Im Schlüssel z.B. zu 5-035.6 ( Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Rückenmarkes und der Rückenmarkhäute: Intraspinale Nervenwurzeln und Ganglien, Tumorgewebe, wieder ohne Gewähr !!!).
Da findet sich, sortiert nach Häufigkeit der Behandlung, Tübingen mit 46 Fällen in 2006, an dritter Stelle bereits Frankfurt Uniklinik mit 27 Fällen.

Überlege Dir mal, ob dieser ICD-Code auf Dich zutrifft. Und probiere die Seite mal genauer aus. Vielleicht arbeitest Du ja zufällig in einem medizinischen Labor und kennst Dich mit den Begriffen etwas aus.

Zumindest ist es so, dass dieser Tumor selten ist, deutlich seltener als ein Akustikusneurinom, mit dem sich hier schon einige auskennen. Weiterhin ist es so, das man das nicht in der nächstbesten Klinik, die eine Neurochirurgie besitzt, operieren lassen sollte. Kann es sein, dass sich das Katharinen-Krankenhaus auf Bandscheibenvorfälle spezialisiert hat ? Du müsstest den Arzt schon fragen, wie oft er genau diese Art von Tumor schon operiert hat. Viele Neurochirurgen lehnen die Durchführung einer OP auch dann nicht ab, wenn sie sie selbst erst selten gemacht haben und eigentlich einen in diesem Krankheitsbild erfahreneren Chirurgen empfehlen könnten. Und Deine OP ist sicher nicht die allerungefährlichste, was die möglichen Folgeschäden betrifft.

Wurde eine Bestrahlung eigentlich ausgeschlossen ?

Schließlich kann ich Dir noch dringend emfehlen, die kurzen Wege zu gehen, soll heissen: gehe doch gleich in die Privatsprechstunde des Chefarztes, auch wenn es jeweils z.B. 100 Euro kostet, das ist meistens deutlich ergiebiger als in der Ambulanz, möglicherweise kann man dann auch den Chef gleich davon überzeugen, Dich selbst zu operieren, obwohl Du vielleicht ein Kassenpatient bist (das soll aber keinesfalls heissen, das die Chefs jedes Krankheitsbild besser operieren als so mancher Oberarzt !).

Konkret meine Empfehlung: die CAs in Tübingen und Frankfurt persönlich in der Privatsprechstunde aufsuchen und Zweitmeinung einholen. Vorher natürlich Termin ausmachen.

Vielleicht kennt jemand anderes noch weitere geeignete Kliniken.

Soweit erstmal, lass mal von Dir hören.

Gruss Achim

« Letzte Änderung: 28. August 2008, 21:17:00 von Achim Nick »

crape

  • Gast
Re:Neurochirurg
« Antwort #4 am: 29. August 2008, 22:15:03 »
Hallo Achim,

danke für deine Mühe! Hab jetzt schon von mehreren Leuten die Uniklinik empfohlen bekommen, da rät mir mein Gefühl auch eher zu, als zum Katharinen-KKH.
Über OP-Komplikationen habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht....wohl Verdrängung. Ob eine Bestrahlung o. ä. möglich ist, weiß ich erst nach einem Besuch beim Neurochirurgen. Der Radiologe sagte nur, bei der Größe wird wohl operiert, mal sehen....
Langsam sollte ich Rabatt für OPs bekommen ;D, insgesamt wäre das meine 5. OP, aber auch die gefährlichste. Das größte Problem war bisher "nur" meine Schilddrüse. Naja, nicht klagen, es könnte noch schlimmer sein, ist wenigstens nicht bösartig laut Radiologe.
Danke nochmal und vlG
Peggy

crape

  • Gast
Re: Neurochirurg
« Antwort #5 am: 11. Oktober 2008, 20:16:50 »
Hallo an alle,

bin wieder zurück von der OP und wollte mal einen kurzen Report abgeben.

Also erst wollte ich zur Uniklinik Frankfurt, allerdings haben mir doch sehr viele davon abgeraten, die ihre Verwandschaft dort liegen hatten. Man wurde nicht ernst genommen und unfreundlich behandelt vom Personal, von Ärzten schlecht aufgeklärt etc.

Daher bin ich im Sankt Katharinenhospital in Frankfurt/Bornheim gelandet, bei Dr. Leheta, was mir mein Hausarzt ursprünglich empfohlen hatte. Er leitet dort die Neuchirurgische Praxis.
Ich muß sagen, mir fällt nix zu meckern ein. Vom "Einchecken", über die Schwestern bis zu den Ärzten alle klasse. Die Schwestern super nett, die Ärzte kann man ausquetschen, die Chirurgen echt spitze. Der Nachtpfleger mischt alles abends nochmal auf, dass man Tränen lacht. Auf Schmerzen wird gut reagiert, keiner muß leiden. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass diese Praxis einen sehr guten Ruf hat und das über Deutschland hinaus.
Bei mir stand vor allem die Frage, ob der motorische Nerv zum Heben meines Armes entnommen werden muß. Meine Op dauerte etwa doppelt so lang, wie veranschlagt, aber mein Arm ist voll funktionsfähig. Natürlich muß jetzt erst mal alles verheilen.

Fazit: Sehr zu empfehlen!

VlG Peggy

E. Bellmann

  • Gast
Re: Neurochirurg
« Antwort #6 am: 12. Oktober 2008, 13:54:10 »
Hallo Peggy,

meinen allerherzlichsten Glückwunsch.

Schön, dass alles ohne Schäden abgelaufen ist und Dein Arm noch voll funktionsfähig ist.
Ich hatte Dir ja eigentlich die Uniklinik in FFM nahegelegt. Aber Du hast Dich nach Deinem Gefühl gerichtet und im Nachhinein richtig gehandelt. Das wird vielleicht auch anderen in Ihrer Entscheidungsfindung weiterhelfen. Und wir haben jetzt ein Beispiel im Forum, wer diesen seltenen Tumor erfolgreich operiert hat.

Weiterhin alles Gute.

Gruss Achim

 



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