Hallo,
meine Schwester (46) ist auch an einem Glioblatom erkrankt. Sie war immer die fitteste von uns allen, nie krank, bis sie eines Tages (sechs Wochen nach einer Augenlaser-OP -keine Ahnung, ob es da einen Zusammenhang gibt) umfiel und ein Herd am Sehnerv entdeckt wurde. Die Ärzte konnten nicht genau erkennen, was es war und baten um einen zeitlichen Aufschub. Innerhalb sechs Wochen wuchs der Tumor von 0,8 auf über 3 cm und meine Schwester war in extremer Lebensgefahr, so dass sofort operiert werden musste. Der pathologische Befund brachte dann die schlimme Diagnose: Ein Glioblastom. Nach meinen ersten Internetrecherchen war mir schlecht. Es macht keinen Spaß, darüber zu lesen. Es ist alles sehr hart, aber wenn sie es ertragen kann oder muss, müssen wir es auch.
Meine Schwester wurde bei Prof. Vogel in Berlin operiert, ein sehr guter Arzt, der den Tumor vollständig entfernen konnte. Dass dieses Ding trotzdem heimtückisch ist, ist ja bekannt. Es folgten Temodalzyklen, die dritte von insgesamt acht angesetzten ist gerade überstanden. Außerdem ist eine Therapie mit Laif 600, einem Johanniskrautprperat geplant. Hat jemand damit Erfahrungen? Ist wohl noch eine neue Geschichte und wird auch noch nicht von allen Ärzten akzeptiert.
Es ist kaum zu begreifen, mit welcher Lebensenergie meine Schwester den Tag gestaltet. Sie werkert im Haus (obwohl sie kaum sehen kann), kocht, bäckt, geht einkaufen. Durch das Cortison schläft sie wenig und ist auch noch nachts aktiv.
Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt, in dem ich mich mit Betroffenen oder deren Angehörigen austauschen kann. Und ich möchte sagen, dass ich zwar um die Bösartigkeit dieser Erkrankung weiß und auch die Statistiken kenne, ich aber die Hoffnung nicht aufgeben möchte. Manchmal geschehen ja auch noch Wunder.
Alles Gute
Doreen