Hallo Shonaya,
bei den Erzählungen über deine Mutter erkenne ich meine Geschichte teilweise wieder und ich kann euch ein bisschen daran teilhaben lassen.
Nach meiner OP 2007 stellten sich bei mir nach 2-3 Wochen auch eine ganz schlimme Übelkeit und inneres Zittern ein. Die Ärzte gaben mir alles Mögliche, ich kam mir schon wie eine Simulantin vor... Bis ich auf eine Psychologin gestoßen bin, die mir erklärt hat, wie man es auch nennen könnte: DIAGNOSE-SCHOCK. Es gibt Menschen (und es könnte sein, dass nicht nur ich dazu gehöre), bei denen sich diese Diagnose und alles was damit zusammen hängt so auswirkt. Und da gibt es alle möglichen Reaktionen. Die Begleitung der Psychologin war sehr wichtig für mich, aber ich hatte diese Übelkeit über ein Jahr. Ganz schrecklich. Dann habe ich aber einen Arzt gefunden, dessen Theorie so ging: der Diagnose-Schock hat die Übelkeit heraufbeschworen, mein Gehirn hat die Übelkeit "gelernt" und wir bringen dem Gehirn jetzt das Verlernen bei, indem wir starke Übelkeitsreize provozieren. So nach dem Motto: hier kann dir schlecht werden, aber im normalen Zustand besteht jetzt kein Grund mehr dazu.
Und wie hat mein Gehirn es gelernt? Der Arzt hat mir eine CD für den PC gebrannt mit Mustern, die ich mir eine bestimmte Zeit anschauen musste. Und es hat total funktioniert! Inzwischen hatte ich leider noch zwei OPs und jedesmal kam die Übelkeit wieder. Ein paar Tage mit der CD geübt und weg war sie. Das klingt vielleicht etwas absonderlich, aber mir leuchtete die Theorie ein und die Praxis gab dem Arzt recht. Wie gesagt: das ist meine Geschichte. Ob das deiner Mama helfen kann weiß ich nicht, aber gebt die Hoffnung nicht auf! Bei Meningeomen wird die psychische Seite (finde ich) oft sehr vernachlässigt, so nach dem Motto: ist doch alles gutartig, machen wir mal den Kopf auf und sie machen weiter wie vorher. Es ist und bleibt (m)ein Trauma. Ich wünsche deiner Mutter gute Begleitung (und du bist ja ein Teil davon).
Herzliche Grüße
Siglinde