Hallo Melanie,
von mir auch ein ganz herzliches Willkommen!
Ich habe einen gutartigen Gehirntumor (Tentorium - Meningeom) mit einem WHO Grad 1. Man operierte mich zweimal, am 16.01.2003 und bereits im selben Jahr (!), am 01.07.2003. Da man durch beide Operationen den Tumor leider nicht vollständig entfernen konnte, bestrahlte man mich noch. Es war eine
stereotaktisch fraktionierte Strahlentherapie. Ich wurde insgesamt 27 x bestahlt. Die Gesamtdosis betrug 54 Gy (Gray) und die Einzeldosis hatte 2 Gy. Größtes Ziel der Strahlenbehandlung wäre gewesen, den Resttumor vollständig "zu vertrocknen". Dies gelang leider auch nicht! Aber man hatte zumindest einen Teilerfolg! Das Wachstum konnte (bis jetzt) gestoppt werden. Also befindet sich noch ein Rest in meinem Kopf. Ich war nach jeder OP zur Reha. Musste sehr viel wieder neu lernen. So zum Beispiel habe ich im Rollstuhl gesessen und musste das Laufen hart erarbeiten und wieder neu lernen. Doch nun komme ich völlig ohne Hilfsmittel (Rollator, Stöcke oder sonstiges) aus und kann sogar wieder völlig problemlos Auto fahren! Da der Tumor auf meinen Sehnerv gedrückt hat, hatte ich längere Zeit Sehschule, wo man den Augenmuskel / Pupille am rechten Auge trainierte. Da der "Schielwinkel" zu groß war und man es auch nicht mit einer Prismenbrille ausgleichen konnte, empfahl man mir ganz dringend zu einer Augenmuskel - Operation. Damit wollte man nicht "nur" den kosmetischen Aspekt erfüllen. Sondern was wesentlich wichtiger war, es sollten die Doppelbilder ausgeglichen werden (ich hielt den Kopf schief nach unten) und die dadurch verursachten Nacken- / Wirbel- und Schulterverspannungen vermieden werden. Durch die Augen - OP korrigierte man den "Schielwinkel", weil das rechte Auge träge war. (Die Sehschärfe ist auf beiden Augen sehr gut, sodass ich auch jetzt - nach den OP's - keine Brille brauche.)
Soviel grob zu meiner "Geschichte".
Nun möchte ich auf meine Bestrahlung eingehen. Denn Du fragtest danach... .
Vor der Bestrahlung zählte man mir die Nebenwirkungen auf: Appetitlosigkeit, Schlafprobleme, vermehrtes Schlafverlangen & Haarausfall. Der
Haarausfall - zu meinem großen Verwundern und sehr großen Freude und zum (sehr) großen Erstaunen der Ärzte -
blieb völlig aus!Nun stehe ich jährlich unter ärztlicher Kontrolle. (MRT, Augenarzt [Gesichtsfeld usw.]) Ich gehe nun nur noch 3 Stunden täglich als Gärtner / Hausmeister arbeiten. Denn es stellt ein sehr großes Problem für mich dar, mit der großen Belastung fertig zu werden! Mich plagen zuweilen Kopfschmerzen, besonders wenn ich mich beuge oder wie Du - längere Zeit vor dem PC / Fernseher - sitze. Es strengt mich sehr an, ich "brauche" des Öfteren Pause, benötige Mittagsschlaf und merke, dass besonders wenn ich aufgeregt bin, viel gesprochen habe oder es Abend wird, wesentlich schlechter spreche. Dazu möchte ich aber sagen, dass das Sprachproblem schon mit der 1. Gehirnoperation auftrat. Es ist also
nicht auf Nachwirkungen
von der Bestrahlung zurückzuführen!
Für mehr Informationen kannst Du ja gerne auf meine Homepage:
www.jens-bade.de schauen!
Sehr gern kannst Du mir hier im Forum schreiben! Oder aber Du findest hier noch andere Infos. Vielleicht konnte ich Dir etwas weiterhelfen!?
Deine Angst / Beunruhigung kann ich natürlich sehr gut nachvollziehen und bestens verstehen! Aber diese möchte ich Dir gerne nehmen. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung und durch Gesprächen mit Ärzten / Neurologen, dass eine
Belastung nach der
Bestrahlung für
längere Zeit enorm eingeschränkt ist
!!! Meine Bestrahlung war bereits Ende 2003 und ich habe jetzt auch noch Beeinträchtigungen. Meine Ärzte meinen allerdings, dass dies Folgen von der Gehirnoperation ansich sind und nicht mehr selbst auf die Bestrahlung zurückzuführen sind!
Trotzdem rate ich Dir,
unbedingt dies durch Ärzte / Neurologen ausgiebig
abklären zu lassen!
PS: Was hattest Du für eine Bestrahlung?
Viele Gesundheitswünsche, mit bestem Gruß
Jens B.