Hallo,
ich habe eine Frage zu Nebenwirkungen von Strahlentherapien, ganz besonders zum leidigen Thema des Haarausfalls. Ich muß dazu sagen, dass ich nicht selbst betroffen bin, sondern nur Angehöriger bin. Im konkreten Fall handelt es sich um eine 35 jährige Patientin die im Oktober die Diagnose anaplastisches Oligodendrogliom (Grad III) erhielt. Der Tumor konnte glücklicherweise operativ komplett entfernt werden. Im Dezember wurde dann mit einer kombinierten Bestrahlung/Temodal-Therapie begonnen. Pünktlich zum Heiligabend fielen leider dann die ersten Haare aus. Natürlich war uns/ihr bewußt, dass dies eintreten könnte, aber man hofft ja doch irgendwie, dass man verschont bleibt. Nach einer gewissen Zeit hatte sie sich daran gewöhnt und kam damit ganz gut zurecht, auch wenn sie mit ihrer Perücke weiter auf Kriegsfuß steht. Ansonsten hat sie die Therapie gut verkraftet. Nun ist die Bestrahlung abgeschlossen, das Temodal nimmt sie weiter, wenn auch in abgewandeltem Einnahmeschema.
Nun hat ihr behandelnder Strahlentherapeut gemeint, an den bestrahlten Stellen würden die Haare nie wieder nachwachsen. Da die kahlen Stellen recht groß sind kann man da nix kaschieren. Die Vorstellung lebenslang eine Perücke tragen zu müssen, bereitet ihr nun wenig Freude. Natürlich ist ihr bewußt, dass die verlorenen Haare das kleinere Übel bei dieser Krankheit sind und man sich freuen muß, wenn die Therapie erfolgreich ist und keine weiteren Defizite auftreten. Aber es ist halt trotzdem eine seelische Belastung, vor allem, wenn die Leute ständig dumm kucken und dann tuscheln usw. Das ist für den Betroffenene nicht sehr angenehm.
Beim ersten Gespräch mit dem Arzt hieß es die Haare könnten während der Therapie möglicherweise ausfallen, das könnte aber temporär sein, unter Umständen würden die Haare aber auch nicht wieder nachwachsen. Natürlich ist das bei jedem anders und nicht vorhersehbar, das ist uns klar. Mich wundert aber, dass der Arzt jetzt meint die Haare würde nie wieder wachsen, eine Woche nach dem Ende der Therapie, woher weiß er das denn so genau? Man sieht es der Kopfhaut ja wohl nicht an, das die Haarfollikel so geschädigt wurden durch die Bestrahlung.
Ich wollte daher fragen, was ihr so für Erfahrungen gemacht habt mit dem Nachwachsen der Haare?
Meiner Meinung ist es jetzt noch zu früh um da irgendwelche Schlüsse zu ziehen, man muß halt abwarten, aber Geduld ist nicht gerade unsere Stärke.
So nun ist es doch recht viel Text geworden, ohne viel gesagt zu haben. Eins möchte ich noch gerne loswerden. Ich habe recht viel hier im Forum gelesen und ich muß allen Betroffenen meinen Respekt ausdrücken. Wie ihr mit diesem Schicksal umgeht finde ich richtig toll. Meine Schwägerin meint immer, es bleibt einem nichts anderes übrig, es muß trotzdem weiter gehen. Vom Kopf in den Sand stecken wird es auch nicht besser.
Viele Grüße