Wachstumshormone spielen seit einiger Zeit bei Krebserkrankungen in der Wissenschaft eine grosse Rolle.
Einerseits kann manchmal ihr Vorhandensein im Tumor eine (meist schlechtere) Prognose über den
Ausgang der Erkrankung ermöglichen, andererseits gibt es zunehmend auch Therapieangebote im Versuchsstadium,
die auf eine Blockade der Wachstumshormone setzen:
Es gibt:
- HGH (Human Growth Hormone, auch STH, Somatotropin genannt)
- EGF (Epidermal Growth Factor)
- VEGF (Vascular Epidermal Growth Factor
- FGF (Fibroblast Growth Factor)
Bei allen hat man anscheinend schon versucht, Antikrebs-Therapien darauf aufzubauen.
Es sieht im Moment so aus, als wäre VEGF der aussichtsreichste Kandidat. Das meint auch
diese brandneue Quelle:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=15178810---- HGH ---- HGH ---- HGH ---- HGH ---- HGH ---- HGH ---- HGH ----
Aber zuerst mal zum HGH, das ist das "ganz normale" Wachstumshormon, von dem wir alle schon
gehört haben.
Das Wachstumshormon ist an sich nichts schlechtes:
HGH hilft natürlich auch bei der Wundheilung, Wachstum, hält jung, ist Doping für Sportler usw:
http://www.diagnose-me.com/cond/C13224.htmlHGH steigt an beim Konsum von essentiellen Aminosäuren (d.h. proteinreiche Diät):
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=14596675Es führt aber zur Bildung von IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1):
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=10379908&dopt=AbstractDieser wurde ja schon zitiert als ein Marker für Angiogenese (Gefäßbildung) und Tumorprogession beim Glioblastom:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=44;action=display;threadid=628(Suche nach IGF-1)
Dort wird es aber so formuliert, als könnte die gute Prognosequalität des IGF-1 auch daran liegen, dass es einfach dem Blutzuckerspiegel folgt.
Bei Meningeomen ist es mehr das IGF-2, aber auch das IGF-1:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=8164055Unabhängig davon weist diese brandneue Quelle
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=15144231darauf hin, dass Behandlung mit Wachstumshormonen bei Kindern erhöht. Als Grund wird die mitogene (die Zellteilung fördernde) Wirkung des Wachstumshormons und die antiapoptotische (Zellen unsterblich machende) Wirkung des IGF-1 genannt. Es geht hier nicht speziell um Gehirntumore, wohlgemerkt.
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Wie kann man HGH erniedrigen?Durch Fasten anscheinend nicht. Ich habe uneinheitliche Informationen gefunden, es scheint
auf den Glukosespiegel anzukommen. Wenn der Körper in Stress versetzt wird, schüttet er
anscheinend auch GH aus.
Aber hier gibt es Informationen über ein Senken durch Kalorienreduktion:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=1860739[Hier fehlt noch Recherche.]
Natürlich gibt es schon Gentherapien gegen das IGF-1 bei Gliomen im Versuchsstadium:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=14737936Auch bei Meningeomen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=11235955---- VEGF ---- VEGF ---- VEGF ---- VEGF ---- VEGF ---- VEGF ---- VEGF ---- VEGF ----
VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) hat eigentlich eine
Reparaturfunktion bei Verletzungen.
Es macht Gefäße durchlässig und bewirkt, daß körpereigene Reparaturstoffe angelockt werden. Dadurch
entstehen aber auch Ödeme und Entzündungen.
Eine weitere wichtige Funktion von VEGF ist das Anregen der Neubildung von Gefäßen. VEGF wird bei Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie, Ischämie) gebildet und regt die Angiogenese an.
Dass bei Gliomen ein hoher VEGF-Spiegel im Gewebe mit einem hohen Tumorgrad assoziiert ist, weiß man schon lange:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=11987703Besonders hoch ist VEGF in Tumorzysten:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=10912927Bei Meningeomen ist VEGF assoziiert mit hoher Rezidivwahrscheinlichkeit:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=10964341Seit neuestem weiß man ja, daß Cannabis VEGF blockiert:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=47;action=display;threadid=1021In nächster Zeit wird da sicher eine Behandlungsmethode rauskommen.
Es gibt auch andere Studien an Mäusen bzw. Ratten mit neuen VEGF-blockierenden Medikamenten:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=15271251http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=15172191Thalidomid blockiert evtl. auch VEGF:
http://www.usp.br/fm/direxlim/r18.php"The data suggested that Thalidomide had an inhibitory effect on VEGF production and this was correlated to the normal basement membrane thickenness."
(Aha.)
Für einen erhöhten VEGF-Spiegel kann es erbliche Gründe geben, aber das dürfte selten sein:
Vascular Endothelial Growth Factor Serum Levels Are Elevated in Patients with Hereditary Hemorrhagic Telangiectasia
http://content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Aktion=ShowAbstract&ArtikelNr=72411&ProduktNr=223829&Ausgabe=229463----------
Wie kann man hohes VEGF vermeiden?Wie auch bei IGF-1 führt hoher Glukosespiegel zu erhöhter Produktion von VEGF:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?holding=npg&cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=11779150&dopt=AbstractVor allem unbehandelte
Diabetes ist schlecht:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=15131756&dopt=AbstractEs ist mir völlig rätselhaft, wieso bei Hirntumorpatienten nicht der Blutzucker regelmäßig kontrolliert wird, vor allem wenn man Cortison bekommt, das den Blutzucker nach oben schießt!
Hypoxie (mangelnde Sauerstoffzufuhr) vermeiden!
VEGF wird sehr stark bei Hypoxie ausgeschüttet. Die Webseite der TargeGen Inc. erklärt (auf englisch)
recht gut die Rolle von VEGF:
http://www.targegen.com/company_technology.htmVor allem ist dort auch beschrieben, daß VEGF die ganze andere
Entzündungskaskade triggert und in diesem Sinne weiter vorne in der Wirkungskette liegt als vielleicht sogar H15.
Anämie (zu wenig rote Blutkörperchen) vermeiden:
http://www.lef.org/protocols/prtcl-147a.shtmlIst ja klar, die roten Blutkörperchen transportieren bekanntlich den Sauerstoff.
"An association between low hemoglobin levels and increased serum VEGF was seen in 26 patients whose hemoglobin was less than 13 g/dL as compared to 28 patients with hemoglobin levels greater than 13 g/dL. A correlation was also established between anemia and intratumoral hypoxia (reduced oxygen supply within the tumor). The increased serum-VEGF levels in patients with low hemoglobin may be explained via hypoxia-induced VEGF secretion. This suggests that anemia may stimulate angiogenesis through intratumoral hypoxia (Dunst et al. 1999)."
Meiner Vermutung nach könnten vielleicht (!!!) durchblutungsfördernde Medikamente a la Gingko hier etwas positives bewirken, speziell bei Gliomen.
Das Hormon Angiotensin II bewirkt eine Erhöhung von VEGF:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=PubMed&cmd=Retrieve&list_uids=10752960&dopt=AbstractDas gehört alles zum neuen Schlagwort Mikrozirkulation.
[Hier fehlt noch Recherche.]
Vitamin C und E zeigten eine erniedrigende Wirkung auf VEGF bei Mäusen mit ganz speziellen Gendefekten:
http://www.ingenta.com/isis/searching/ExpandTOC/ingenta?issue=pubinfobike://els/00219150/2003/00000171/00000001&index=10Das reicht nicht aus, um eine Wirkung zu vermuten, aber man kann hier mal darauf hinweisen, dass Vitamin E eine statistisch vorbeugende Wirkung gegen Gliome hat:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=44;action=display;threadid=628(Siehe 3. Beitrag.)
Grünteeextrakt zeigt Wirkung gegen VEGF:
http://www.lef.org/protocols/prtcl-148g.htmSelen (aber in der richtigen Form) hemmt VEGF über MMP:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=11170262&dopt=AbstractIonisierende Strahlung ganz allgemein läßt VEGF ansteigen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=14712484Auch hier nochmal ein Hinweis darauf, suche im Text nach VEGF:
http://www.lef.org/protocols/prtcls-txt/t-prtcl-025.htmlDie Strahlentherapeuten der Uni Hamburg konnten aber bei einer Einzeldosis auf Glioblastomzellen
keine große Änderung in VEGF feststellen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=14719087Irgendeine amerikanische Klinik überprüft das gerade in einer Studie an Patienten:
http://clinicalstudies.info.nih.gov/cgi/detail.cgi?A_04-C-0200.htmlOffensichtlich ist man doch vorsichtig geworden ...
Eine Operation dürfte durch die Verletzung auch etwas Erhöhung des VEGF mit sich bringen, ich habe aber nichts konkretes dazu gefunden und nehme an, dass es nicht so viel ausmacht wie die anderen Faktoren.
Ihr wißt, ich bin keine Medizinerin, aber ich habe ja bis auf die gekennzeichneten Stellen nur Zitate verwendet.