Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
29jährige Tochter fühlt sich so machtlos, allein und traurig...
barefooted:
Hey,
vielen vielen Dank für die unglaublich vielen Tipps- von denen ich bislang keinerlei Ahnung hatte.
Ich habe mich jetzt gerade mal hingesetzt und mich schlau gemacht über Patientenverfügung sowie Vorsorgevollmacht etc.
Meinen Eltern hab ich da direkt mal ne PDF bzw. Liks geschickt zu dem Thema, denn ich denke mal, die beiden haben genauso wenig einen Plan wie ich.
Die Ernährungstipps, sowie die Weihrauch und Johanniskraut Behandlung finde ich unglaublich interessant und werde meinen Eltern berichten Ich könnte mir vorstellen dass mein Dad da sehr aufgeschlossen ist- da er schon früher gegen zu viele Medikamente war.
Das ist ja das verblüffende- er hat sich immer gesund ernährt, Sport gemacht und all die Dinge gemacht, von denen man meint dass einem damit nie irgendwas passieren könnte...
Im übrigen wollte ich noch erwähnen dass mein Dad voller Kraft und Hoffnung steckt und sagt dass es ihm, trotz allem recht gut geht- abgesehen von Sehschwierigkeiten und diesem ewigen Druck im Kopf. Dummerwesie kann ich mit all dem so gar nicht umgehen. Ich kann mit Freunden offen über alles sprechen und bin völlig gefasst- bin ich aber allein und komme zum nachdenken, oder sehe meinen Dad- bin ich so unsagbar traurig und hoffnungslos... Scheinbar muss ich mir mal ne Scheibe von meinem Dad abschneiden, der viel positiver damit umgeht..
Mel.
alexhoppe:
wieso macht man Chemo und Bestrahlung, wenn es landläufig doch heißt dass die Betroffenen im Schnitt nur 12Monaten Überlebenszeit haben?
Ohne Bestrahlung und Chemo hat man statistisch gesehen 3-6 Monate Überlebenszeit. Wer aber auf die Therapie anspricht, kann auch zwei Jahre überleben..
Stimmt es dass richtige Ernährung hilft? Wenn ja, welches ist die wirksamste Methode?
Es gibt keine wirksame, durch Studien bewiesene Methode. Am interessantesten ist die kohlenhydratarme Ernährung. In Tübingen und in Frankfurt am Main laufen Studien mit Patienten, die an Glioblastom erkrankt sind.
Weitere Informationen http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,628.0.html
Dass man selbst nicht zurecht kommt, ist selbstverständlich und menschlich. Vielleicht sollte man psychologische bzw. psychiatrische Beratung in Anspruch nehmen. Man unterschätzt im allgemeinen wie stark Angehörige leiden.
ST79:
Mel, jeder geht damit anders um, vielleicht will Dein Dad auch für Deine Mum und Dich Stärke beweisen und es sieht in ihm eigentlich gar nicht so anders als in Dir aus.
Ich habe bis jetzt versucht, in Gegenwart meines Dads alle Tränen und negativen Gedanken zu verbannen, damit ich ihn damit nicht noch runterziehe, das "Geheule" müssen halt Freunde und vor allem mein Partner aushalten.
Schaff Dir auf jeden Fall Freiräume für Dich und Dinge, die Dir Freude bereiten und Dich auch mal ne Stunde ablenken. Bei mir ist das der Reitsport, bei meiner wöchentlichen Reitstunde kann ich vollkommen abschalten, Pferde lassen einen schon spüren, wenn man nicht völlig bei der Sache ist...vielleicht hast Du da auch etwas in dieser Richtung.
Oder wende Dich an einen Arzt Deines Vertrauens und lass Dir einen guten Psychotherapeuten empfehlen. Gespräche, gerade mit unabhängigen objektiven Menschen können Dir bestimmt auch helfen, besser mit der Situation umzugehen.
Fühl Dich gedrückt und wie Du siehst, Du bist nicht alleine!
dorchen:
Hallo Mel,
Es ist schön, dass dir die TIpps schon ein wenig weiterhelfen konnten...
gegen das gefühl der Hilflosigkeit weiß ich leider auch noch nach 14 Jahren kein Hilfsmittel. Aber ich weiß, dass es wichtig ist, dass man nicht immer nur so tut, als wär man stark, sondern auch manchmal seine Verzweiflung teilt. Ein guter Schritt ist, dass du dich hier angemeldet hast, denn hier kannst du alles schreiben, was du vielleicht so nicht zu sagen wagst.
Bei mir ist es ähnlich: bin ich mit meiner Familie, meinen Freunden zusammen mime ich immer die starke, wenn ich erzähle, wirkt es fast so, als ob ich gar nicht betroffen bin, doch wenn ich alleine bin (z.B. im Auto unterwegs) bricht es dann aus mir raus.
Es ist glaub ich so, dass wir voreinander stark sein wollen... und das ist oft auch gut und wichtig. Aber manchmal ist es auch wichtig, seine Traurigkeit miteinander zu teilen. Sonst frisst es einen auf... du musst halt auch auf dich aufpassen nicht nur auf deinen paps ;)
Aber die Anmeldung hier, war wie gesagt ein erster Schritt dahin...
Kennst du das Lied "Elefant für dich" von "Wir sind Helden"? Ich finde es beschreibt immer sehr schön das, was wir Angehörigen in der Zeit der Krankheit sein möchten... und auch sind...
du tust schon so wahnsinnig viel für deinen Dad indem du für ihn da bist! Und zusammen werdet ihr die kommende Zeit überstehen... komme was wolle...
Ich schicke dir einen lieben Gruß zur Nacht und eine liebe Umarmung
Dorchen
Ciconia:
Hallo Mel,
vielleicht findest du auch hier einige Anregungen?
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,2864.msg1.html#new
Es geht zwar um die Pflege, aber auch um die psychische Situation der Angehörigen.
LG
Ciconia
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