Lieber Mike,
so schmerzlich es auch ist, Liebe heisst auch loslassen, damit der
geliebte Mensch mit und durch unsre Liebe auch gehen kann.
An deiner Seite wird Doro in Frieden gehen können, mit der Gewissheit,
dass du weiterhin für euren Sohn da bist.
Es gibt ja kein Verstehen, nur ein aktzeptieren müssen, dass mancher
Weg zu schwer und nicht mehr, auch für uns nicht, weiter gelebt
werden kann.
Grenzen des Lebens-wo wir lernen müssen loszulassen.
So unser Erleben auf dem letzten Weg von S.,besonders die letzten
2 Wochen.
Auch wenn der Sterbensweg so viel von unseren geliebten Menschen
nimmt, so mein ich, ists einfach für uns kaum auszuhalten und er-
tragbar.
Glaube, dass es für denjenigen, der auf dem Weg ist, ein
Leichterwerden ist.
An dem Tag, als unsre Mutter ihn unter Tränen bat, sich auf seine nächste
grosse Reise zu machen, konnte er abends friedvoll diese Reise
antreten.
Mit der Gewissheit, dass meine Schwester u. ich immer u. sehr für
unsre Eltern da sind, das war immer seine grosse Sorge, dass
sie an seinem Tod zerbrechen.
Es hat uns gemeinsam stark gemacht, seine Stärke.
Ich bin unendlich dankbar, dass ich diesen Weg so mitgehn durfte.
Viel Schmerzvolles, aber auch selbst in dieser Situation, so
schöne Momente des Verstehens, des Einsseins.
Heute zerre/n ich /wir sehr dankbar für gemeinsam Erlebtes.
Bin mir sicher,
ihr hattet heute auch Momente, die guttun
und Kraft geben für Weiteres.
Seid lieb gegrüsst, Elke