HirnTumor-Forum

Autor Thema: Mut  (Gelesen 4804 mal)

Menara

  • Gast
Mut
« am: 20. Februar 2009, 19:04:31 »
Hallo,

ich bin neu hier im Forum.
Ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen. Eigentlich war das Thema "Gehirntumor bzw. Akustikusneurinom" für mich abgeschlossen. Da ich schon vor 12 Jahren operiert worden bin. Ich war Darmals 15 Jahre und hatte einen Akkustikusneurinom von mehr als 5 cm.
Ich wurde Darmals in Hannover von Prof. Samii operiert. Ich kann nur ein Loblied über diese Person singen, denn ich habe noch nie so einen Arzt getroffen. Mir hatten sie Darmals nur sehr schlechte  Überlebenschancen geben. Kein Arzt wollte mich noch operieren, da für sie das Risiko zu hoch gewesen wäre. Nur Prof. Samii fühlt sich in der Lage sich meiner Geschichte anzunehmen. Ich bin ihn sehr dankbar dafür, denn heute geht es mir gut (außer einer leichten Geschichtslähmung, mit der man sich in laufe der Zeit auch arrangiert hat).

Niemand hat damit gerechnet das ich heute ein ganz normales Leben führe (Abitur gemacht und studiert)
Eigentlich möchten ich allen da draußen die das gleiche Schicksal habe wie ich es hatte Mut machen.
Auch mit der Diagnose Akustikusneurinom (und einer sehr sehr schlechten Überlebensaussicht) kann  man noch geholfen werden .

Rückblickend muss ich sagen, dass man mir einen so großen Tumor nicht angesehen hat.  Außer das ich auf der rechten Seite langsam mein Gehör verlor, gab es bei mir keine weiteren Ausfallerscheinungen. Daher war die Diagnose eine Zufallsdiagnose. Die Zeit zwischen Diagnose bis zur Op war bei mir recht kurz (zwei Monate). Man konnte sich emotional nicht wirklich auf die Diagnose einlassen, gerade ich im Alter von 15.
Ob es gut oder schlecht war, kann ich bis heute noch nicht sagen. Aber eines weiß ich, ich feire meinen Geburtstag zweimal im Jahr!!!

Steffi

  • Gast
Re: Mut
« Antwort #1 am: 21. Februar 2009, 00:10:19 »
Erst einmal herzlich willkommen hier :-)

Deine Geschichte klingt echt gut, so lebensfroh und aufmunternd :-)

Ich selber war auch bei meiner Diagnose und Op 2007 noch sehr jung, 22.

Du meintest du hast "nur" eine leichte Gesichtslähnung davon getragen ... und was ist mit deinem Gehör??????????

Falls dies auch, wie bei mir weg ist, wollte ich mal fragen wie das studieren bei dir so lief??? Weil ich selber habe seit der Taubheit doch erträchtliche Probleme beim studieren :-(



Liebe Grüße Steffi

Menara

  • Gast
Re: Mut
« Antwort #2 am: 21. Februar 2009, 15:29:00 »
Hallo Steffi,

danke  :), ich bin heute so positiv weil ich die Zeit in Hannover als Teil von mir angenommen habe. Es gab auch Zeiten wo es anders war. Häufig habe ich mir die Frage gestellt "Warum ich". Aber auf diese Frage gibt es keine wirkliche Antwort. Heute weiß ich, dass ich Glück hatte. Die Zeit hat mich geprägt, ich wäre heute nicht die Person die ich heute bin.

Stimmt, ich habe mein Gehör vergessen. Auf der rechten Seite habe ich mein Gehör verloren.
Ich hatte mein Gehör schon vor der OP verloren, daher hatte ich es vergessen mit aufzuzählen.
Durch meine Taubheit  ist man  auf die Diagnose Akustikusneurinom gekommen. Wie war das bei dir?

Welche Probleme beim studieren hast du genau ?

Ich weiß nur, dass ich Probleme habe etwas zu verstehen wenn viele Geräusche im Raum sind. Daher muss ich mich häufig sehr konzentrieren. Da bei mir die Vorlesungen bzw. Seminare recht ruhig waren, hatte ich nicht so die Probleme die Professoren zu verstehen.

Ich hatte auch nette Kommilitonen, die meine Geschichte kannten und die mir geholfen haben wenn ich gerade etwas nicht verstanden habe.

Wie kamst du mit der Diagnose klar du warst ja auch noch recht jung?

Liebe Grüße Menara






 



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