Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Fragen. Hier ein kurzer Lagebericht: Mein Mann wollte schon nach zwei Wochen Reha wieder nach Hause kommen und obwohl ich alles versucht habe konnte ich dies nicht verhindern. Zuhause war er dann aber wesentlich friedlicher als vor der Reha, allerdings auch sehr, sehr müde. So hatten wir wirklich schöne Ostertage. Plötzlich sah er auf dem rechten Auge ganz schlecht, die Beine werden immer schwächer und er ist total antriebslos.
Das letzte MRT, welches noch in der Reha gemacht wurde zeigt links-temporal eine große Zyste die in den Randbereichen Kontrastmittel aufnimmt und von einem Ödem umgeben ist. Die Mittellinie ist durch dieses Ödem leicht verschoben. Er möchte dennoch kein Temodal und keine Bestrahlung.
Seit dieser Woche ist er in einer ambulanten Reha die wirklich klasse ist. So kann er um 14:00 wieder zuhause sein, legt sich direkt für zwei Stunden hin, ja und dann ist es mal so - mal so. Er ist immer noch aggresiv, aber nicht mehr ständig und nicht ganz so verletzend wie vorher. Ich und die Kinder konnten ja auch während der zweiwöchigen Reha und der darauffolgenden relativ ruhigen Woche Kraft schöpfen.
Ach ja - die Ärztin in der Uni, die das Fortecortin natürlich raufsetzten wollte, aber von der manischen Reaktion meines Mannes darauf wusste wollte ihn allen Ernstes direkt in die Geschlossene schicken. Wir sind dahin gegangen, da ich dachte die Neurologen und Psychologen geben mir Tips, wie ich das Cortison erhöhen kann ohne das mein Mann ausrastet. Plötzlich schloss sich die Tür hinter uns und mein Mann geriet in Megapanik. Ich sagte dem Arzt dass mein Mann auf gar keinen Fall hier bleibt worauf der erst mit seiner Oberärztin reden wollte. Ich sah vor meinem geistigen Auge schon vier starke Jungs die meinen Mann wieder zwangsfixieren. Ich hab dann einen Pfleger gebeten die Tür aufzuschließen und dann sind wir regulär "geflüchtet". Ist dass unglaublich?! In den Wochen, als es die Hölle war fühlte sich keiner verantwortlich und kaum läuft es mal drei Tage gut wollen sie ihn "sicherheitshalber" einweisen.
Naja, auf nichts hoffen - mit allem rechnen, so lebe ich und denke ich und im Moment funktioniert das auch.
Liebe Katrin,
herzlichen Glückwunsch nachträglich zu deinem Geburtstag. Mein Mann hat meinen auch vergessen, die Männer die uns auf Händen getragen haben gibt es doch gar nicht mehr.
Mir haben mitlerweile mehrere Ärzte gesagt dass die Agression wahrscheinlich auch bei meinem Mann nicht mehr vom Cortison kommt sondern vom Tumor. Dein geliebter Mann, den den du mal geheiratet hast, der macht die doch dein Leben jetzt nicht schwer sondern dieser scheiss Tumor. Ich sage mir das jeden Tag gebetsmühlenartig, manchmal hilft das - manchmal nicht.
Fühl dich umarmt
Liebe Iwana,
wenn du so ausrasten würdest, könntest du das an der Reaktion deines Partners sicher ablesen. Die Lage des Tumors ist natürlich auch von grosser Bedeutung - aber, wem sag ich dass. Ich wünsch dir weiter so viel Kraft, fühl auch du dich fest umarmt
Liebe Steffi,
wie schön dass es dir seelisch so gut geht. Das ist für deine Kinder wunderbar dass sie ihre Mama wieder haben und sie auch genießen können. Und dass du soviel Besuch bekommst zeigt dass du vorher alles richtig gemacht hast. Mach weiter so, du machst uns Mut.
Dicke Umarmung
Eure Mara