Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Hirntumor und Depressionen
krimi:
Hallo enie,
ich nehme seit März 2011 Keppra und bin jetzt bei einer Dosierung von 1500-0-1500 mg. Von Anfang an hatte ich mit NW keine Probleme. Eine Zeit lang hatte mir mein Neurologe wegen depressiver Verstimmungen Johanniskraut verschrieben. Der Apotheker riet mir davon ab dies zu nehmen. Johanniskrautkapseln und Keppra vertragen sich nicht. Johanniskraut als Stimmungsaufheller hebt die Wirkung von Keppra auf, das ja dämpfend auf bestimmte Regionen des Gehirns einwirken soll.
Der Apotheker ist als Pharmazeut der Spezialist und ein guter Ansprechpartner zu Wechselwirkungen bei Tabletten oder auch zu pflanzlichen Mitteln.
Also habe ich das Johanniskraut weggelassen, etwas anderes gegen die depressive Phase unternommen und behandele diese dadurch erfolgreich.
So viel wie möglich draußen sein und Tageslicht besser noch Sonne tanken (wenn vorhanden), bewirkt auch schon wahre Wunder.
Wenn ich so deine Berichte über deine Neurologin und dich lese, dann denke ich, dass die Chemie zwischen euch nicht stimmt. Du könntest dir überlegen, ob du dir nicht einen anderen Neurologen suchen solltest. Der dich dann begleitet und auch bei der Umstellung auf ein anderes Epi-Medie behilflich ist. Allein solltest du das Keppra nicht ausschleichen.
Mit ihm oder ihr könntest du überlegen: sind es NW oder habe ich eine feste Depression. Dann wäre es sinnvoll wirklich eine Therapie zu machen. Eine Therapie kann dir auch dabei helfen, deine Krankheit, die OP zu verarbeiten. Du leidest unter der momentanen Situation und dein Mann auch.
Ausreichend Schlaf ist für uns äußerst wichtig und eine rigorose Zeiteinhaltung bei der Einnahme des Keppra ist auch wichtig.
Auch wenn du gelernt hast dich und deine Kräfte einzuschätzen, unterschätze nicht die Wirkung eines Epilepsiemedikaments und das Ausschleichen dessen. Ohne Arzt solltest du es wirklich nicht machen.
Ich wünsche dir alles Gute und einen schönen Abend.
krimi
uli:
Mein Mann hatte ja auch massive Depressionen nach den Hirntumor. Er nahm Valproat und ein Medikament gegen Depressionen. Da seine Depressionen, seine Teilnahmlosigkeit, seine Müdigkeit, aber auch seine Aggression immer stärker wurden, habe ich im Internet nach Erfahrungsberichten gesucht und beide Ärzte informiert, dass es eventuell einen Zusammenhang zwischen der Kombination der beiden Medikamenten und dem Verhalten meines Mannes geben könnte. Leider hatten wir eine Neurologin und eine Psychiaterin, die leider nicht mit einander telefonieren konnten oder wollte. Nach 4 Monaten bitten und erinnern, hatte ich die Nase voll und wir haben die Ärztinnen gewechselt, jetzt geht mein Mann zu einer Ärztin die beide Fachrichtungen studiert hat.
Die Medikamente wurden nach Voruntersuchungen und Gesprächen ganz ganz ganz langsam ( 6 Monate) umgestellt. Mein Mann hat 23 Kilo wieder abgenommen, die er durch die Medikamente zugenommen hatte, seine Depressionen sind fast verschwunden.
Mein Mann hält sich aber auch an einige Verhaltensvorschläge.
Eine eigenständige Medikamentenumstellung halte ich für mega gefährlich, suche dir Hilfe.
Iwana:
Hallo Uli
Selbstständig das Keppra ausschleichen kann sehr gefährlich sein, da kann das EEG noch so unauffällig sein... es gibt genug die dann ohne grosse Anzeichen plötzlich einen Grand Mal Anfall bekommen.
Ich an deiner Stelle würde nochmal mit Nachdruck anmelden dass du eine Umstellung auf z.B. Lamotrigin wünschst. Jede Umstellung ist mühsam da man die Medikamente überschneidend nehmen muss, aber sobiel ich weiss gibt es die Kombination Keppra-Lamotrigin schon als Standard und somit sollte das schon gehen.
Lamotrigin wird auch gegen Depressionen eingesetzt da hast du recht, ob man mit einem Medikament deine Probleme lösen kann, wird dir wahrscheinlich niemand im Voraus sagen können.
Gruss Iwana
enie_ledam:
So ich habe mal die Benachrichtigung bei Antwort eingestellt ;D
@iwana: ja das wollte ich probieren aber bekomme ich nicht. Ich habe mal gefragt warum es denn alternativen zu Keppra gibt, wenn das ja angeblich die Goldene Lösung sein soll was es nicht ist.
zu der Chemie: mein Neurochirurg, mein Funktionsarzt in der Reha die Sationsärztin in der Reha und mein Hausarzt - also 4 Ärzte von Hausarzt über psychosomatische Chefärztin, Psychiater und Neurologe und Chirurg haben alle abgelehnt Keppra zu wechseln.
in der Reha hat meine Stationsschwester erklärt (ob das stimmt weiß ich nicht) das die Op und das Keppra auf meinen Affekt und Antrieb einwirken genauso wie die Depression (die mir ja 3 Ärzte (gyn, neurologe und hausarzt nicht geglaubt haben) und das ein anderes AntiEpi ja noch viel mehr NW haben würden. Wie viele Ärzte soll ich noch fragen ob die das wechseln? Im März ist 1 Jahr rum und ich soll es angeblich nur 1 Jahr prophylaktisch nehmen.
Am 30. habe ich wieder MRT und sehe auch den Chirurgen mal sehen was ich den Fragen kann nur was Medikamente angeht hat der ja auch nichts zu sagen.
Im Rehabericht wird die Depression nicht aufgelistet aber Pseudoneurastenie (F06.6 Organische emotional labile [asthenische] Störung
Eine Störung, charakterisiert durch Affektdurchlässigkeit oder -labilität, Ermüdbarkeit sowie eine Vielzahl körperlicher Missempfindungen (z.B. Schwindel) und Schmerzen, jedoch als Folge einer organischen Störung.)
So für mich ist es schwierig einzuschätzen ob es eine richtige Depression (im Test hatte ich 42/60 Punkten) ist oder durch die Hauptkrankheit sich so anfühlt.
Ich habe jetzt aber nach 2,5 stunden telefonieren eine Psychologin gefunden in einer Gemeinschaftspraxis mit Neurologen vielleicht habe ich da ja mehr Glück.
Bin da am 12.2.
@krimi glaube ich: seit der Reha werde ich "aktiv behandelt" mit kognitiver ergo therapie (macht mir Spaß) und Krankengymnastik am gerät, also Fitness. Die Psychologin in der Reha meinte ich soll jeden Tag rausgehen und mich treffen, aber das stresst mich total und ich möchte auch gar nicht raus gehen. und Spaß habe ich auch nicht am Sport, nur wenn ich endlich meine runde im zirkel gedreht habe das ich fertig bin. Ich will mehr Musik hören, drinnen beim Putzen. Aber selbst dazu bekomme ich mich nicht wirklich motiviert.
Ich habe Di und Mi Therapie und wenn ich nach Hause komme gegen 12 Uhr schlafe ich erstmal 2 Stunden zu den 10 die ich nachts schlafe bin danah aber auch nicht fit &aktiv.
Das blöde ist, dass es ja mindestens 3 Monate dauert bis etwas Antidepressiv hilft und je länger ich warten muss um so später fängt es an sich zu bessern. Und beim wechsel von Keppra dauert es ja auch ganz lange obwohl das Krankenhaus in 4 Tagen meine Dosis verdoppelt hatten.
Keppra nehme ich immer nach dem aufstehen und nach Möglichkeit 2 stunden vorm schlafen gehen (bzw. wenn ich schlafen möchte da bekomme ich dann ein echten müde-schub) gestern habe ich morgens und abends vergessen. Katzen mussten zum Arzt und schwupps vergessen trotz Pillendöschen.
Meike hat das echt gut beschrieben, das man in der Reha in einer großen Gebärmutter ist. Am 1. tag zuhause war ich schon geschockt das ich mein essen selbst machen musste. mein Mann hatte noch bis 7.1. Urlaub und da habe ich beim Neurologen-Termin gar nicht so wahrgenommen das ich nicht mal meinen Haushalt schaffe.
Aber habe von anderen gehört das die auch Probleme nach der Reha hatten, weil der Alltag total anders ist.
Aber ich informiere mich ja über das Carcinosinum was die Osteopatin empfohlen hat. Und lasse noch ein großes Blutbild machen wegen Cholesterin und Schilddrüse (meine 20kg bekomme ich auch nicht runter).
Ich denke nicht das am 30. was negatives raus kommt dann gehe ich ende März in Frankreich snowboarden, das macht mir echt immer Spaß aber unser Auto ist zu klein um im Westerwald schnell mal fahren zu gehen. :-\
ich hoffe ja ich befinde mich am tiefsten Punkt und es wird nur noch besser, aber wer in unserer Situation hofft was anders ;)
p.s.: oh man ich darf echt mal keinen von euch real treffen. :o (anonymität ;))
krimi:
Liebe enie,
ich bin echt über deinen Bericht betroffen.
Deine Entscheidung, dir eine andere Psychologin in einer Gemeinschaftspraxis mit Neurologie zu suchen, finde ich sehr gut.
Das ist ein Schritt in eine gute Richtung. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg.
--- Zitat ---p.s.: oh man ich darf echt mal keinen von euch real treffen. :o (anonymität ;) )
--- Ende Zitat ---
Wie meinst du das oder hast du dich etwas verschrieben?
Viele Grüße
krimi
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln