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Weiß nimmer weiter, hab Probleme :-(

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Stefe:
Hallo zusammen,
meine Krankengeschichte habe ich ja hier im Forum schonmal geschrieben. Wurde 12/2003 an einem 5 x 4 x 4 cm großen Akustikusneurinom operiert. Danach brauchte ich 3 Jahre um eine Umschulung zu starten. Rezidivtumor wurde im Jahr 2007 operiert. Wollte meine Umschulung mit Erfolg abschließen und bin 4 Monaten nach der zweiten OP wieder in die Arbeit. Wiedereingliederung über 3 Wochen und dann Vollzeit 8 Stunden am Tag. Meine Umschulung habe ich dieses Jahr im Februar mit Erfolg abgeschloßen. Was ich aber jetzt langsam merke ist das ich nach einem 8 Stunden Arbeitstag körperlich sowie geistig am Boden bin und mich total schlapp fühle. Auch tretten während der Arbeit vermehrt Kopfschmerzen, Augenschmerzen (Fazialisparese links mit starker Beeinträchtigung des linken Auges), Benommenheit und Konzentrationsprobleme auf. Es gibt Tage da wurschtelt man sich so durch und ist dann Froh wenn Feierabend ist. Was ich merke ist das ein ganzer Arbeitstag für mich zu viel wird  :(.

An welchen Arzt, oder Stelle kann man sich mit solchen Problemen wenden? Ich will ja auch nicht dastehen als wolle ich nicht arbeiten. Oder soll ich einfach so weitermachen und lieber gegen die Schmerzen Tabletten nehmen? Nur fühle ich mich von Tag zu Tag einfach leer.

Schöne Grüße

Stefan

PS. Vielleicht kann mir ja wer nen Tip geben.....

fips2:
Hallo Stefe

1 und wichtigste Frage wäre, ob du schon einen eingetragenen GdB hast.
Wenn nicht sofort einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen beim zuständigen Versorgungsamt.
Vordrucke dafür finden sich im Netz viele. Einfach ausdrucken, ausfüllen und ans Versorgungsamt schicken.Die Bearbeitung Dauer beim Erstantrag ca.12 Wochen.
Hier ist es nun von Vorteil Kopien aller Befunde in einer  privaten Krankenakte zu haben.Dann kann man die gleich mitschicken.Nur Kopien davon.Ist ja selbstredend.

Meist bekommt man einen geringeren Grad beim Erstantrag zugesprochen.So nach dem Motto.mal sehen vielleichtgibt er sich damit zufrieden.Hier aber noch einmal Widerspruch einlegen.meist bekommt man dann noch ein paar Prozente draufgepackt.Ist halt ein bissel türkischer Bazar.

Ab einem GdB von 30% kannst du einen Gleichstellungsantrag beim Arbeitsamt stellen.Hier helfen dir aber auch die Integrationsfachdienste.

Wenn du schon einen GdB hast wende dich an eine Integrationsfachdienststelle in deiner Nähe.
Meist haben die Caritas solche Dienste.Die Dienste von der Agentur für Arbeit und des VDK kann man leider vergessen.Immer wider hör ich das diese Dienste oft überlastet sind und nicht so dahinter.Integratinsfachdiensstellen sind für den Arbeitnehmer kostenlos und vermitteln für dich zwischen Arbeitgebe und dir damit dein Arbeitsplatz erhalten bleibt. Sie Klären den Arbeitgeber darüber auf wo er Gelder für deinen Beschäftigung erhält und helfen ihm bei der Antragstellung.

Bezahlt werden diese Dienste aus einem Pott in den alle Arbeitgeber eine Abgabe zahlen müssen, wenn sie die Behindertenquote nicht erfüllen.
 Integrationsfachdienste hab ich dir hier einen Rausgesucht zur Info:
http://www.ifd-bw.de/

Weitermachen und durchwursteln bringt nix. Irgendwann brichst du dann ganz zusammen.
Es ist natürlich immer ein finanzielles Problem,zumal wenn man noch eine Familie ernähren muss.
Wenn es machbar wäre,könnte man vielleicht über einen geringere Arbeitszeit reden.Deswegen lass dir vom IFD helfen.Das blöde an der sache ist bei dir,dass du die Umschulung erfolgreih abgeschlossen hast.Der Rentenversicherungsträger wird sich nun darauf berufen,dass es geklappt hat und lehnt vorerst eine Berentung ab.Zumindest wird die Berentung ungleich schwerer.

Ich sags mal so.Wenn du eine Umschulung erfolgreich durchgezogen hast,was ja meist  keinesfalls einer vollen beruflichen Belastung entspricht,da das Tempo den Behinderten angepasst wird,hast du danach die A....karte.Das merkst du ja leider jetzt am eigenen Leibe.
Deshalb sollte man sich im Voraus genau überlegen welche Berufsrichtung man in der Umschulung belegt.Notfalls auch mal weiter weg den Lehrgang besuchen,auch wenns unbequem ist,wenn der Beruf besser passt,als sich Einen mit Gewalt aufs Auge drücken zu lassen.

Gruß Fips2

Bluebird:


Hallo,

ich kann fips2 Tipp nur zustimmen. Du kannst ein Gespräch unter vier Augen beim Integrationfachdienst führen und vielleicht anschließend bitten, dass dieser mit Deinem Arbeitgeber ein Gespräch führt, um Deine Situation zu verbessern.

Ich würde aber zuerst den Arbeitgeber und den Betriebsrat auf Deine Probleme hinweisen, falls dies noch nicht geschehen ist. Erst wenn Du merkst, dass hier keine Bereitschaft oder Möglichkeit besteht, etwas zu verändern, ist die nächste Anlaufstelle der Integrationsfachdienst.

Sollte sich trotz Veränderungen am Arbeitsplatz,  des Arbeitsvolumens und evtl.  der Arbeitsstunden keine Besserung Deines Gesundheitszustandes einstellen und Du arbeitsunfähig ausfallen. kannst Du einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen.


Ich denke, das ist der empfehlenswerte Ablauf.

Der Antrag auf Anerkennung einer Schwerbehinderung beim Versorgungsamt kann hierzu parallel laufen.

Viel Glück
Bluebird

Bine:
Hallo Stefe,
gerade vorgestern hatten wir das Gespräch über Wiedereingliederung und Arbeitsaufnahme mit unserer Neurologin (ehemalige langjährige Neurochirurgin). Diese hat klipp und klar gesagt, dass aus ihrer Sicht eine volle Arbeitsaufnahme erst 2 Jahre nach der letzten OP erfolgen sollte. Bis dahin kann nach Wiedereingliederung der Arbeitgeber gefördert werden und du könntest eine Teilrente (aufstockend zum normalen Arbeitslohn) erhalten und somit nur 5-6 h arbeiten gehen.
Beraten hierzu können dich die Gesundheitsämter.

Stell in jedem Fall einen Antrag auf Behinderung, wenn man alle Papiere mitschickt, kann es auch schnell gehen (bei uns nur etwas über einen Monat).

Alles Gute

Stefe:
Hallo,
nach meiner zweiten OP bekamm ich einen unbefristeten GDB von 60%.
Bei meiner ersten Ausbildung lernte ich Brauer und Mälzer, also einen handwerklichen Beruf. Dieser war aber durch die OP nicht mehr zumutbar und ich machte eine Umschulung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Es wurde ja auch eine Untersuchung bei der Agentur für Arbeit gemacht dann besagt das ich auf was kaufmännisches umschulen soll. Habe ich ja gemacht, aber jetzt gehts abwärts mit der Leistung. Es war halt doch zu schnell innerhalb von 4 Monaten nach der zweiten OP ins Berufsleben zurückzukehren und das ganze Nachzulernen.
Ich bin Mitglied beim VDK, kann mir diese Einrichtung auch weiterhelfen... z.B. ne Teilberentung und halbtags Arbeiten? Muss am Montag in die Uniklinik zur Nachsorgeuntersuchung, soll ich mein Problem beim behandelnden Arzt ansprechen?

Besten Dank und allein ein schönes Wochenende wo ich mich erholen kann (ein bisschen zuminderst)
Stefan

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