Halloi Vicky.
Natürlich ist das richtig, wenn du Patienten darauf hinweist, was dir widerfahren ist und kann.
Nur muss man Einiges ganz klar sehen.
Du bist vor 18 Jahren operiert worden. Da gab es die minimalinversive OP noch nicht. In den rund 20 Jahren hat die Neurochirurgie immense Schritte gemacht in Richtung vorbeugende Planung der OP.
Zu deiner Zeit, war es ein Lottospiel wie die OP ausgeht. Der Chirurg musste sich Millimeter für Millimeter vorarbeiten um an den TTumor heranzukommen. Da wurden noch großflächige Fenster in den Schädel gebrochen um überhaupt arbeiten zu können. Dabei wurden natürlich auch Nerven, die außen am Schädel verlaufen verletzt oder durchtrennt. Somit stieg die Gefahr natürlich irreversiebele Schäden anzurichten.
Heute wird der Verlauf von Nerven individuell ermittelt. Es wird anhand der CTs und MRT der beste Zugangsweg berechnet, um Kolateralschäden durch die OP so weit wie möglich zu vermeiden.
Die Werkzeuge sind um Welten geschrumpft. Vor 5 Jahren reichte bei meiner Frau eine Bohrung von 20mm um den Tumor im Keilbeinflügel zu operieren, obwohl er doppelt so groß war. Früher wäre dazu sicherlich ein Fenster der 4 fachen Größe, wenn nicht sogar ein aufklappen der Stirn erforderlich gewesen.
Nicht dass ich deinem Chirurgen Unvermögen unterstellen will. Niemals. Man hatte damals einfach noch nicht die Möglichkeiten wie heute. Er hat sicher versucht für dich das Optimale herauszuholen. Nur deinen Schilderungen nach..... wars wohl nicht so gelaufen, wie er sich das vorstellte.
Heute wird während der OP der Nerv gereizt und getestet. Wenn dann was nicht funktioniert, wie es soll, wird gleich danach geschaut, woran es hängt. Das weis ich von einer Patientin, die auch an einen AKN operiert wurde. Sie hatte auch eine Parese, aber die gab sich zusehends innerhalb kürzester Zeit. Der Nerv war "verärgert" und hat sich nun halt mal ein paar Wochen Ruhe gegönnt. Der Chirurg erklärte ihr das auch. Die Funktion ist OK, das wurde getestet, nur braucht er Ruhe um abzuheilen.
Sicher.
Missgeschicke können jedem Chirurgen passieren. Es sind auch nur Menschen und halt "Handwerker". Bei Samii im INI wird auch nicht immer alles so laufen wie er sich es vorgestellt hat. Nur sie versuchen alles in ihrer Kraft stehende, dem Patienten zu helfen ohne noch größeren Schaden zu verursachen. Die OPs werden mit zunehemender Zeit immer optimaler und sicherer.
Gruß Fips2