HirnTumor-Forum

Autor Thema: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung  (Gelesen 10970 mal)

skyscreaper

  • Gast
Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« am: 03. August 2009, 22:30:43 »
Hallo Liebe Leser, Mitleidende und Helfer!

Vorausschickend muss ich sagen, dass ich, seit der Krebserkrankung meines Bruders vor 10 Jahren, hypochondrisch-alarmierende Panikattacken erdulden muss.

erkenne ich irgendein neuauftretendes körperliches Leiden, so beginnt mein Hirn zu arbeiten. Sämtliche Ursachen werden nach ihrer Wahrscheinlichkeit visuell aufgeführt. Ungünstigerweise, sind es natürlich immer fast ausschliesslich schwere Erkrankungen welche in Frage komen.

im moment also habe ich folgende Ängste:

seit 2 Wochen plagen mich latente Kopfschmerzen. vorhanden sind sie eigentlich immer, mal ganz leicht, mal stärker.

Zudem ist mir oft schwindelig.

Aufgrund von Kopfschmerzen vor 3/4 Jahren, habe ich mich vor ca. 7 Monaten beriets einem MRI unterzogen. Diagnose: alles i.o.

Nun lautet meine Frage: wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass unterdessen bereits ein Tumor herangewachsen sein könnte?
Rein hypothetisch.

Ach ja, was vielleicht noch wichtig sein könnte, ich bin 22 Jahre alt.

Für sämtliche Hinweise bin ich Euch schon jetzt unendlich dankbar!


fips2

  • Gast
Re: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« Antwort #1 am: 04. August 2009, 08:16:21 »
Hallo Skyscaper

Ich würde dir dazu raten schnellstens einen Neuropsychologen aufzusuchen.
Diese Ärzte können beide Bereiche abdecken die du ja schon selbst erkannt hast.Sowohl Neurologisch(Hirn Nervenerkrankungen) sowie psychische Erkrankungen( hypochondrieren, Borderline-Syndrom,Phobieen)

Das hypochondrische Symptom,von dem du sprichst,ist beim Tode eines nahen Verwanten durchaus normal.Irgendwo wird wohl in der Vergangenheit der Verlust deinen Bruders wohl nicht richtig verarbeitet worden sein.
Schildere deine Symptome dem Neuropsychologen und nimm die Aufnahmen und Unterlagen über dich alle mit zu ihm.Er wird dann die entsprechenden Untersuchungen vornehmen um deine Befürchtungen zu entkräften und dich dann sicher aus deiner hypochondrischen Sackgasse herausführen.

Weitere Fragen zu einer evtl.Prognose,wie schnell ein Tumor wachsen kann,ist völlig verwirrend für dich,da man ja gar nicht weis welche Art von Tumor vorliegen soll.Es kommt stark auf die Art des Tumors,dessen Lage und Struktur an,wie schnell oder langsam das Wachstumspotenzial ist.
Also ist es ohne Untersuchungen,wie CT oder MRT und EEG,für keinen Menschen überhaupt möglich dir etwas dazu zu sagen.Sogar Ärzte können das nicht.
Man kann einem Menschen nicht in den Kopf schauen ohne Untersuchungen durchgeführt zu haben.Auf schriftlichem Wege schon mal gar nicht.Zu mal wir hier nur Laien sind,die sich auf die bei Ihnen vorkommenden Erkrankungen selbst belesen und  informiert haben.

Wer will verantworten, dir anhand deiner geschilderten Symptomen, eine Diagnose auf einen Tumor dessen Wachstumsrate zu erstellen und dich dann in deiner evtl. aufkommenden Angst und labilen psychischen Lage,schlimmstenfalls in den Suizid zu treiben.    Ich nicht-----

Geh bitte in kompetente neuropsychologische Behandlung,lass die nötigen Kontrolluntersuchungen vornehmen und wenn dann was positives an Befunden zu Tage kommt,kannst du dich immer noch melden.Dann haben wir Ansatzpunkte um dir entsprechende Hilfe zu bieten.

In der Hoffnung,dass dein kommendes MRT genau so sauber ist wie das Vergangene.

Gruß und immer gute Befunde

Fips2

« Letzte Änderung: 04. August 2009, 10:32:24 von fips2 »

Offline Bluebird

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Re: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« Antwort #2 am: 04. August 2009, 08:27:04 »
Guten Morgen,

ist das Thema Hirntumor im Moment irgendwo in den Medien? Wieder ein sehr junger Mensch, den Ängste plagen, er könnte daran erkranken.

Jeder kann jederzeit an einem Tumor erkranken. Wie schnell das u.U. geschieht ohne Anzeichen und Beschwerden, wirst Du evtl. bei Deinem Bruder beobachtet haben. Der Körper bietet leider ausreichend Angriffsfläche. Ebenso kann jeder zu jeder Zeit einen Unfall erleiden oder wer rechnet damit, dass einem 11jährigen das Achterbahnfahren nicht bekommt und er tot zusammenbricht?

Was ich sagen will: jede Untersuchung ist immer nur eine Momentaufnahme.
Die Frage ist, wie gehe ich mit körperlichen Beschwerden um, wie kann ich verhindern, dass eine permanente Angst um mein Leben mein Denken bestimmt?

Psychotherapeutische Gespräche können da sehr hilfreich sein, weil sie neben meditativen Übungen auch praktische Tipps beinhalten.

Ich habe nach meiner Diagnose diese Hilfe in Anspruch genommen. Diese und den kürzlichen Krebstod in unserer Familie kann ich dadurch verarbeiten.

Weiterhin empfehle ich, nicht bei jedem Unwohlsein zu googlen, weil direkt die schlimmsten Diagnosen ausgespuckt werden.

Gruß
Bluebird

« Letzte Änderung: 04. August 2009, 10:23:38 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline schwede

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Re: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« Antwort #3 am: 04. August 2009, 09:31:06 »
Hallo Skyscaper !

Ok du leidest unter Kopfschmerzen, du hattest auch schon ein MRt.
Mensch es gibt doch nicht nur Tumore die durch Kopfschmerzen verursacht werden.
Ich kenne Leute die Migräne haben, da wird die Ursache nicht gefunden.
Eine Bekannte hat es ihr langes Leben lang schon.
Ein Freund hatte auch immer Kopfschmerzen lange wurde nichts gefunden woran des lag.
Und dann , die Halsadern waren es die eine war Enger wurde leicht erweitert und gut,es war weg.

Unser Körper ist so Komplex warum erwartet ihr immer das schlimmste ???
An soetwas hatte ich nie gedacht damals bevor ich die Diagnose bekam.

Leute Lebt jetzt und Heute Morgen kann es zuspät sein.

Medikament: Leben

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker
Und können die dann immer Helfen ???

Leben heisst aus Probieren
Gruss euer schwede


Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
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Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Offline Bea

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Re: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« Antwort #4 am: 04. August 2009, 16:05:02 »
Hallo Skyscaper,

bestimmt hast du deine Symptome mal gegoogelt. Es gibt unzählige Möglichkeiten bez. der Ursachen.

Gehe zum Arzt, hole dir fachliche Hilfe - das ist ja wohl kein Dauerzustand in dem du dich da befindest.
Davon ab, dass hier erstens keine Ärzte sind und zweitens keine Ferndiagnosen erstellt werden, so kommst du nicht weiter.

Genieße einfach mal dein Leben und analysiere deinen Körper auf das was dir Freude macht und dir gut tut.

Von mir alles erdenklich Gute und viel Lebensmut!
Bea

skyscreaper

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Re: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« Antwort #5 am: 04. August 2009, 21:43:56 »
Ich danke euch vielmals für die wichtigen Hinweise und gutgemeinten Rätschläge.

Ich werde mir seelischen Beistand holen!

gruss skyscreaper

Offline Iwana

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Re: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« Antwort #6 am: 06. August 2009, 21:09:39 »
@Schwede
Ist schon spannend... die die immer Angst haben bekommen wohl kein Hirntumor... ich habe bis zu meinem MRT und darüber hinaus nie was schlimmes gedacht oder befürchtet... Obwohl schon mal bei der Arbeit jemand sagte hoffentlich ist das kein Hirntumor... ich sagte sie sollen doch aufhören, ich hätte eh nie was  ;D logisch ist der Schock dann gross, doch irgendwie bin ich so froh zu leben, und diese Freude ist wohl viel grösser als die Angst vor dem Tod auch mit der tödlichen Diagnose Glioblastom...
@Skyscreaper: Lebe und geniesse doch dein Leben! und wenn du durch diese Angst so eingeschränkt bist in deinem Leben, dann brauchst du definitiv Psychiatrische Hilfe... es gibt wirklich gute Fachleute... ich selbst arbeite mit meinem Glioblastom in der Psychiatrie und wir haben nicht wenige die wahnsinnige Ängst (häufig vor Hirntumoren) haben... die haben nicht bemerkt, als ich krank wurde... die haben nicht bemerkt dass ich eine Perücke trug nach der Bestrahlung und OP... und immer stehe ich ihnen zur Seite... oftmals denke ich die Leiden ja mehr an ihrer Angst als ich an meiner Krankheit... aber eben, so ist das Leben und jeder hat sein Rucksack.... wenn deine Lebensqualität nicht stimmt (subjektive Angelegenheit) dann würde ich schleunigst etwas ändern... denn die Zeit ist zu kostbar!
Gruss Iwana

Offline Bluebird

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Re: Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung
« Antwort #7 am: 06. August 2009, 21:52:59 »
@Iwana und Schwede:
Nun, da muss ich leider widersprechen. Ich gehöre zu den Menschen, die sehr früh befürchteten, an einem Hirntumor zu erkranken. Mein Eintrag unter Krankengeschichten beweist das:

am: 22. April 2007, 10:15:45  
Hallo Ihr Lieben!
Heute möchte ich meine noch unvollendete Geschichte beginnen.
Es mag verrückt klingen, aber schon als kleines Mädchen fürchtete ich, einen Hirntumor zu bekommen. Ihr müßt wissen, dass ich als Baby bereits eine schwere, lebensnotwendige Wirbelsäulenoperation überlebt und ohne große Blessuren überstanden habe. Die Prognosen waren nicht gut - sie reichten von "nicht überlebensfähig" bis "kann sein, dass sie querschnittsgelähmt wird oder oder oder...."

 
Der erste Neurologe hat mir erst einmal eine Packung Antidepressiva in die Hand gedrückt und ist überhaupt nicht auf die gravierende Schwindelsymptomatik eingegangen.  Erst Monate später wurden durch weitere Ärzte die Untersuchungen veranlasst, die zur Diagnose führten.
Nun hatte ich Glück im Unglück, dass es " nur " ein Meningeom ist.

Iwana - ich weiß. dass psychisch kranke Menschen sehr auf sich fixiert sind. Ich war vor Jahren wegen Depressionen in so einer Gruppe. Die mussten erst einmal beruhigt werden, als ich von meinen Sorgen wegen des Hirntumors erzählte. Zwei haben daraufhin sogar die Gruppe verlassen, weil sie es nicht ertragen konnten.  :o Die mussten dann besonders aufgemuntert werden. Für mich war von da an klar, dass ich zuversichtlich sein möchte und nicht zu den Depris passe, zumal mir die Bezugstherapeutin nahezu einen Maulkorb verpasst hatte.

Gruß
Bluebird
« Letzte Änderung: 06. August 2009, 22:00:36 von Bluebird »
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