Hallo Aeni,
es tut mir leid, dass nun auch Dein Vater von dieser schlimmen Erkrankung betroffen ist.
Der Tumor saß an Hirnarealen mit wichtigen Funktionen, die teilweise wohl dadurch geschont wurden, dass nicht alles entfernt werden konnte. Da muss man nun abwarten, wie die weitere Behandlung anschlägt. So ein erheblicher operativer Eingriff schwächt den Organismus. Da würde ich an Eurer Stelle nicht nur mit dem Onkologen reden, sondern auch internistisch abklären lassen, wieviel Therapie notwendig ist und wieviel der Vater verkraftet bzw, wie man seinen Zustand während der Anwendungen zumindest stabil halten bzw. verbessern kann.
Ob das Kortison ausgeschlichen und abgesetzt werden darf, können nur die Ärzte entscheiden.
Evtl. könnte Dein Vater alternativ Weihrauchkapseln einnehmen, die der Bildung von Ödemen entgegen wirken. Das wäre unter dem Aspekt, dass diese während der Bestrahlung auftreten können (nicht müssen), ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Das Glioblastom hat bekannterweise keine günstige Prognose, aber wir haben in unserem Forum Betroffene, die bereits über 3 Jahre, 8 Jahre und länger mit der Diagnose leben. Sie sind zwar weiterhin nicht in der Mehrzahl, aber durch verbesserte Therapiemöglichkeiten steigt die Anzahl.
Übrigens hatte einer meiner Onkel vor vielen Jahren ebenfalls ein Glioblastom. Er war Landwirt und strebte kurz nach der Operation/Therapie direkt wieder danach, auf seinem Hof selbst aktiv zu werden. Meine Tante hat ihn dann in Absprache mit den Ärzten gewähren lassen, weil ihn das seelisch sehr aufgebaut hat. Natürlich hat er den Umfang der dort anfallenden Aufgaben nicht bewältigen können und vieles falsch gemacht. Da musste die Familie viel Liebe und Geduld aufbringen, doppelt schuften und manches ausbügeln. Aber er hatte das Gefühl, nützlich zu sein.
Er kannte auch nicht die volle Tragweite seiner Krankheit, wusste, sie ist bösartig, hatte aber nie die Hoffnung verloren.
Ich wünsche Euch die Stärke, den Vater zu jedem Zeitpunkt motivierend zur Seite zu stehen und hoffe, dass ihr auf dem weiteren Weg auf kompetente, verständnisvolle Mediziner trefft.
LG
Bluebird