Wie ich hier schon mal beschrieben habe (glaube ich) wurde bei meinem Vater ein Glioblastom Grad IV diagnostiziert Ende Juli von nicht zu verachtender Größe. Nach 2 Hirntumoren und Brustkrebs bei meiner Mutter ein weiterer Schicksalsschlag. Mein Vater ist 71, war aber bis dato topfit (Marathon, Urlaube, Winterurlaub...). Er ist mittlerweile vier mal operiert worden und ich würde lügen wenn ich schreiben würde dass es ihm zur Zeit gut geht. Seit der 4. OP am letzten Sonntag war er 4 Tage auf der Intensivstation und lag im leichten Koma. Jetzt ist er wieder auf der Neuro, kann aber zur Zeit nicht mal sprechen, sich kaum bewegen. Mein Vater ist ein Kämpfer, aber er hat auch vor der 1. OP zu mir gesagt dass er nicht dahinvegetieren möchte etc. Eine entsprechende Verfügung hat er auch unterschrieben. Ich bin kein Schwarzmaler und sehe immer noch Licht am Ende des Tunnels, aber der Gedanke lässt mich nicht mehr los dass mein Vater doch bewusst oder unterbewusst aufgeben könnte in naher Zukunft, weil sein Zustand zur Zeit wirklich miserabel ist. Wir alle kümmern uns aufopferungsvoll um ihn. Jeden Tag wenn ich ins Krankenhaus fahre beschleicht mich mehr die Angst dass er nicht mehr möchte und mir das vielleicht sogar sagt. Ich schlafe nachts nicht mehr vor 5 Uhr ein, egal was am nächsten Tag ansteht oder wie müde ich bin. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen sollte/könnte/müsste.
Ich bin bereit jeden Weg mit ihm zu gehen und akzeptiere die Vorstellungen eines anderen Menschen zu 100%. Hier kommt aber für mich die Frage auf ob ich es im Zweifelsfall bedingslos akzeptieren soll oder weiter Mut machen soll und ihn zum Durchalten auffordern soll. Meine Liebe zu meinem Vater und meine bedingslose Unterstützung würden dann mit dem Umstand kollidieren, seinen Wunsch und seine Rechte zu akzeptieren....
Vielleicht hat jemand ähnliche Gedanken (gehabt) und kann dazu etwas schreiben.