HirnTumor-Forum

Autor Thema: Umgang mit dem Tod  (Gelesen 9342 mal)

w!cked

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Umgang mit dem Tod
« am: 04. Dezember 2009, 14:52:13 »
Wie ich hier schon mal beschrieben habe (glaube ich) wurde bei meinem Vater ein Glioblastom Grad IV diagnostiziert Ende Juli von nicht zu verachtender Größe. Nach 2 Hirntumoren und Brustkrebs bei meiner Mutter ein weiterer Schicksalsschlag. Mein Vater ist 71, war aber bis dato topfit (Marathon, Urlaube, Winterurlaub...). Er ist mittlerweile vier mal operiert worden und ich würde lügen wenn ich schreiben würde dass es ihm zur Zeit gut geht. Seit der 4. OP am letzten Sonntag war er 4 Tage auf der Intensivstation und lag im leichten Koma. Jetzt ist er wieder auf der Neuro, kann aber zur Zeit nicht mal sprechen, sich kaum bewegen. Mein Vater ist ein Kämpfer, aber er hat auch vor der 1. OP zu mir gesagt dass er nicht dahinvegetieren möchte etc. Eine entsprechende Verfügung hat er auch unterschrieben. Ich bin kein Schwarzmaler und sehe immer noch Licht am Ende des Tunnels, aber der Gedanke lässt mich nicht mehr los dass mein Vater doch bewusst oder unterbewusst aufgeben könnte in naher Zukunft, weil sein Zustand zur Zeit wirklich miserabel ist. Wir alle kümmern uns aufopferungsvoll um ihn. Jeden Tag wenn ich ins Krankenhaus fahre beschleicht mich mehr die Angst dass er nicht mehr möchte und mir das vielleicht sogar sagt. Ich schlafe nachts nicht mehr vor 5 Uhr ein, egal was am nächsten Tag ansteht oder wie müde ich bin. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen sollte/könnte/müsste.

Ich bin bereit jeden Weg mit ihm zu gehen und akzeptiere die Vorstellungen eines anderen Menschen zu 100%. Hier kommt aber für mich die Frage auf ob ich es im Zweifelsfall bedingslos akzeptieren soll oder weiter Mut machen soll und ihn zum Durchalten auffordern soll. Meine Liebe zu meinem Vater und meine bedingslose Unterstützung würden dann mit dem Umstand kollidieren, seinen Wunsch und seine Rechte zu akzeptieren....

Vielleicht hat jemand ähnliche Gedanken (gehabt) und kann dazu etwas schreiben.

Offline Ciconia

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #1 am: 04. Dezember 2009, 17:02:59 »
Ja, das ist eine sehr schwierige Situation.

Ich denke ihr solltet da ganz feinfühlig auf Signale von eurem Vater achten. Falls er aufgibt, mit den Ärzten sprechen, ob es wirklich keine Hoffnung mehr gibt. Wenn es so ist, ihn behutsam begleiten.
Wenn es jedoch noch Hoffnung gibt aus ärztlicher Sicht, solltet ihr ihm Mut machen, weiter zu kämpfen. Auch im Koma bekommen die Patienten oft mehr mit, als man denkt. Natürlich kein Druck.

So aus der Ferne kann man jedoch ganz schlecht einen Rat geben.

Nur achte auch auf dich selbst, tanke wo es geht Kraft für dich. Hole dir im Zweifelsfalle auch psych. Hilfe. Es gibt Sorgentelefone bei der Hirntumorhilfe auch für Angehörige. Dort kann man sich mal aussprechen.

LG
Ciconia
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w!cked

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #2 am: 07. Dezember 2009, 18:50:24 »
Vielen Dank für die Antwort. Zur eigentlichen Belastung durch den Tumor und die Folgen der Operationen kamen noch eine Sepsis und Lungenentzündung, so dass mein Vater heute vormittag friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen ist und der Kampf für ihn beendet ist. Möge er in Frieden ruhen.

Offline Bluebird

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #3 am: 07. Dezember 2009, 19:49:50 »


Meine ehrliche Anteilnahme.
Ich wünsche Deiner Familie Kraft für die kommende Zeit.

Herzliche Grüße
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

fips2

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #4 am: 07. Dezember 2009, 19:54:04 »
Auch von mir aufrichtige Anteilnahme.

Fips2

Offline schwede

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #5 am: 07. Dezember 2009, 20:39:30 »
Hallo !!!

auch von mir mein Beileid, viel Kraft !!!

Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
(Verfasser Unbekannt )

Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Jens B

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #6 am: 07. Dezember 2009, 21:21:33 »
Hallo w!cked !

Ich möchte dir ebenfalls mein aufrichtiges Beileid aussprechen! Sei tapfer!!!
Er ist im Herzen bei dir...

Alles Gute & viel Kraft,
LG Jens B.

Offline josch

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #7 am: 08. Dezember 2009, 14:40:56 »
Hallo w!cked,
mein herzlichstes Beileid und tiefes Mitgefühl,
an dich und deine Familie.

Gruß Josch
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
Jean Paul

Offline Bea

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Re: Umgang mit dem Tod
« Antwort #8 am: 08. Dezember 2009, 17:26:42 »
Meine aufrichtige Anteilnahme für dich und deine Familie.
Es ist einfach nur sehr sehr schwer......

Alles Gute,
Bea

 



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