Hallo Emco,
es freut mich, dass Deine Mutter die Operation gut überstanden hat und auch ansprechbar ist. Das ist sehr positiv.
Der erste Schritt, die schwere Operation am kraniozervikalen Übergang, ist erstmal geschafft. Wie ich lese, konnte der Tumor gut entfernt werden.
Auch ich wurde zweimal an dieser ungünstigen Stelle operiert. Dort wuchs ein Hämangioblastom, noch eine gutartige Tumorart (sog. Gefäßtumor). Die erste Operation war 1996. Ich hatte eine Drainage oberhalb der Stirn zur Druckentlastung wie Bluebird schon richtig geschrieben hat (es ist also kein Hinweis auf Bösartigkeit). Es entlastet u. a. das Atemzentrum. Damals blieb ein Tumorrest von 3 mm zurück.
2008 war der Tumor so groß geworden, dass er u. a. Lähmungen beider Beine verursachte. Diesmal konnte der Tumor restlos entfernt werden. Bereits ein Tag nach der Operation konnte ich die Intensivstation schon verlassen.
Meine Krankheitsverläufe waren unterschiedlich, und der Deiner Mutter wird auch anders sein. Vielleicht kann ich dennoch die eine oder andere Frage beantworten.
Ein erfahrener Radiologe kann auf CT oder MRT-Aufnahmen erkennen, um was es sich auf den Bildern handeln könnte. Und bei jeder Tumor-Operation wird ein Schnellschnitt gemacht, bei der ein Pathologe sagt, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Hundertprozentige Gewissheit bringt aber erst die histopathologische Untersuchung.
Bei einer OP 2002 hieß es, ich hätte ein Neurinom, weil beim Schnellschnitt die vielen Gefäßanschnitte fehlen, wie sonst bei meinen Hämangioblastomen. Der Pathologe, der das gesamte Tumormaterial untersucht, diagnostizierte dann doch ein Hämangioblastom.
Ich weiß, es ist schwierig, Geduld und Ruhe zu bewahren. Hilfslosigkeit und Unsicherheit tun ihr übriges. Ich wünsche Euch viel Kraft und Ausdauer, damit ihr gemeinsam die nächsten Schritte gehen könnt.
LG
Sabine