HirnTumor-Forum

Autor Thema: Anaplastisches Astrozytom III in Glioblastom  (Gelesen 10172 mal)

Isires

  • Gast
Anaplastisches Astrozytom III in Glioblastom
« am: 29. Oktober 2008, 23:00:40 »
Hallo...
Mein Vater hatte vor knapp 2 Jahren einen Anfall gehabt und es wurde ein Hirntumor diagnostiziert. Er wurde sofort operiert. Der Tumor wurde entfernt - allerdings bestand das Restrisiko, daß ein Minirest nicht entfernt werden konnte. Genau konnte dies keiner sagen - sie meinten das könne auch Narbe sein.

Die genaue Bezeichnung ist des Tumors ist:
Anaplastisches Astrozytom WHO Grad III postzentral / parietal  - malignes Gliom
(Ist "malignes Gliom" das gleiche wie "Glioblastom / Gliosarkom"?)
Wie ist so die Lebenserwartungszeit für diese Art von Tumor?

Die Behandlung war:
Chemotherapie mit Temodal und gleichzeitige Bestrahlung GY 60 für einige Wochen nach der OP.
Bis heute nimmt er Tegretal und Salztabletten.

Heute, knapp 2 Jahre später und sehr vielen Kontrollen im Abstand von 2-3 Monaten wurde ein Rezidiv entdeckt - an der gleichen Stelle wie zuvor der erste Tumor - vllt nen paar Millimeter verschoben. Vor 2 Monaten nich mal war es wirklich nicht größer als Stecknadelkopf. Heute war es 2 cm. Ich bin schockiert und weiß nicht was ich machen soll.
Am Montag werden Untersuchungen vorgenommen die ausschlaggebend sind ob es operativ entfernt werden kann. Im Moment sagt die Ärztin, daß die Lage des Tumors ganz gut ist aber die Untersuchung dies erst mit Sicherheit sagen kann. Denke, daß diese Woche dann oder die Woche drauf die OP folgt.

Ich bin auf der Suche nach Methoden wie man diesen Tumor noch bekämpfen kann. Dieses Forum ist sehr umfangreich und ich habe auch schon viel gelesen hier aber auch vieles nicht verstanden.

Ich habe von folgenden Methoden gehört und wollte mal Eure Meinung dazu hören. Ob Ihr das kennt? Einer vielleicht schon Erfahrung mit dem Einen oder Anderem gemacht hat? Ob das alles noch unerforscht ist... usw..


- Die Sache mit den Metallteilchen - scheint ja nach den Berichten hier recht "erfolgreich" zu sein?
Ist dies die Technik die auch Nanotherapie genannt wird?

- Ich hörte von einer Art, den Tumor zu vergiften. Soll nur befallenes Gewebe zerstören - das gesunde drum herum soll unberührt bleiben. Weiß aber nicht was da genau "eingepflanzt?" wird (per Vene, OP, ?) Leider habe ich nicht mehr Anhaltspunkte zu dieser Therapie.

- In Heidelberg wurde ein neues Gerät vorgestellt auf einer Schulung was aber noch nicht in Betrieb genommen wurde oder noch in Testphase ist?
Und ist dies die Methode der Schwerionentherapie?

- Was gibt es sonst noch? Irgendwelche Probanden (Testversuche mit Menschen) die noch unerforscht sind? Gibt es Statistiken dazu? Erfahrungen?


Ich bin für jede Information sehr sehr dankbar egal ob es zu den obengenannten Themen ist oder ganz neue Informationen.
Bitte beeilt Euch mit Infaormationen, denn mir läuft die Zeit davon.

Vielen Dank schon mal...








« Letzte Änderung: 01. Juli 2010, 13:55:01 von Isires »

Isires

  • Gast
Re: Anaplastisches Astrozytom
« Antwort #1 am: 07. Dezember 2009, 22:02:01 »
Hallo...
Ich dachte, ich bringe Euch hier mal auf den laufenden Stand der Dinge. Vllt kann ja jmd doch noch mal eine Frage beantworten oder mit dem was ich schreibe etwas anfangen.

Der erste Tumor (Jan., 2007) scheint ganz entfernt worden zu sein.

Der zweite Tumor damals im Jahr Nov.2008 konnte vollständig entfernt werden. Die Nachbehandlung erfolgte mit Temodal (Chemo) sowie Tegretal 400-200 und Salztabletten. Die Nachuntersuchung stellte heraus, daß es mittlerweile ein Grad 4 Glioblastom war.

Nach einem weiteren Jahr (Nov.,2009) wurden 2 weitere Tumore auf dem MRT gesehn. Die Bilder vor 3 Monaten sahen so super aus. Es war nichts sichtbar. Der eine Tumor war wieder an etwa gleicher Stelle gewachsen. Der andere Tumor war mehr hinten am Hinterkopf aber ziemlich weit drin - ca. 3cm groß schon und das nach 3 Monaten - mir riss es die Beine weg und mir wurde sehr komisch nach der Aussage. Es hieß, daß es gar nicht gut aussieht. Vllt sogar nicht zu operieren ist. Aber wir bekamen die gute Nachricht, daß sie beide Tumore operieren wollen. Heute war die erste OP. Die Aussage des Arztes war, daß es soweit ohne Komplikationen verlaufen ist und warscheinlich der ganze Tumor entfernt werden konnte. Ich hoffe daß mein Papa die OP gut überstanden hat und soweit wieder der Alte ist wenn er aufwacht und daß wirklich alles vom Tumor entfernt werden konnte. Aber ich werde morgen einfach mal einen Arzt fragen und ihn besuchen gehn.
Er hat nun 2 Narben am Kopf und an 2 verschiedenen Stellen wurde der Schädel geöffnet. Aber so lang das alles entfernt werden kann ist das denk ich das wenigste. Diese Woche wird dann noch der an der alten Stelle gewachsene Tumor entfernt. Je nach dem wie schnell er sich "erholt" von der ersten OP die fast 12 Stunden ging.
Die Nachbehandlung wird wieder Bestrahlung und auch eine Chemotherapie sein nach Aussage der Ärzte. Welche weiß man noch nciht genau, werd ich aber bekannt geben.


Ich habe dann noch in Erfahrung gebracht, daß es folgende Behandlungsmöglichkeiten neu gibt:

- VEGF - Wachstumssignal (Antiangiogenese) > der Tumor verhungert

- Suizid - Gentherapie

- P53 > Zelle begeht selbstmord

- Skorpiongift > Peptid als Fähre um radioaktive Substanzen direkt in Tumor zu transportieren > gezielte Strahlentherapie > ca. 3 Monate länger leben

- Skorpiongift 1311_TM.601 > stoppt das Wachstum

- Skorpiongift > Chlorotoxin > Nanoteilchen > Blutbahn
         >Chlorotoxin bindet Proteine MMP-2(Krebs) > Tumor schrumpft

Ich kann natürlich keine Gewährleistung geben, daß diese Angaben stimmen. Ich habe diese Infos auch nur beim Recherchieren gefunden. Aber so habt Ihr auch schon mal nen Anhaltpunkt. Vllt kann jemand was damit anfangen oder mir Erfahrungen zukommen lassen.



 
« Letzte Änderung: 07. Dezember 2009, 22:10:49 von Isires »

Offline Bea

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Re: Anaplastisches Astrozytom
« Antwort #2 am: 08. Dezember 2009, 17:20:45 »
Hallo Isires,

willkommen im Forum.

Du fragst:
Zitat
(Ist "malignes Gliom" das gleiche wie "Glioblastom / Gliosarkom"?)
Schau mal hier:
http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/gesundheit/medizin/index,page=4263172.html

Sicher erfährst du viel mehr, wenn du bei den Glioblastomen nachschaust und auch diesen Beitag dort hin verschieben läßt.

Ich habe mich eben bei meinem Kontroll-MRT mit einer Dame unterhalten die von genau diese Gerät in Heidelberg gesprochen hat. Es ist angeblich zugelassen.
Hatte bisher keine Zeit zu recherchieren. An deiner Stelle würde ich dort anrufen und die Bilder sofort einsende, die Zeit drängt!

Alles erdenklich Gute,
Bea

Offline kätzchen

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Re: Anaplastisches Astrozytom
« Antwort #3 am: 14. Dezember 2009, 01:54:22 »
In Heidelberg werden keine Astrozytome behandelt (und nachdem ein Glio aus einem Astro entsteht, nehme ich an, dass dem auch da so ist, aber man kann auch einfach anrufen und schnell fragen).

Andere Sache - was möchte denn dein Vater? Davon schreibst du gar nichts... Und letztendlich muss er ja entscheiden, wie es weitergeht. Ab einem gewissen Punkt ist es schwierig, sich zwischen Stress und Leiden und dafür evtl bisschen länger leben und schneller, aber dafür "einfacher" zu sterben.


Ich wünsche ihm und dir alles Gute...

Offline Bea

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Re: Anaplastisches Astrozytom
« Antwort #4 am: 15. Dezember 2009, 12:04:30 »
Hallo!

kätzchen schrieb:
Zitat
In Heidelberg werden keine Astrozytome behandelt

Da ich das wirklich anders in Erinnerung habe, habe ich mal nach schriftl. Informationen geschaut und folgendes gefunden:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=309

Wie sieht es denn zwischenzeitlich bei euch aus, Isires?

LG,
Bea


Offline kätzchen

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Re: Anaplastisches Astrozytom
« Antwort #5 am: 15. Dezember 2009, 18:24:15 »
Der Link funktioniert bei mir nicht..

Kann natürlich nicht dafür garantieren, aber ich hatte vor meiner letzten OP (also vor paar Wochen) dort angerufen und da wurde mir gesagt, dass Astros grundsätlich nicht genommen werden. Wobei das natürlich bezüglich der Ionen-strahlen-therapie gemeint war, die ja gerade so akut sind.
Ob stimmt oder die mich angelogen haben, kann ich natürlich nicht sagen..
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2009, 18:26:29 von kätzchen »

Offline Mama

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Re: Anaplastisches Astrozytom
« Antwort #6 am: 15. Dezember 2009, 18:29:51 »
hallo kätzchen,
die informationen scheinen zu stimmen.
wir haben für unseren sohn, der die gleiche diagnose hat, eine anfrage dort germcht, mit allen unterlagen, bildern, cds usw.. die antwort war, dass diese tumorart nicht für die behandlung durch den schwerionenbeschleuniger geeignet ist.
Liebe grüße
mama
Man sieht nur mit dem Herzen wirklich gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. (Antoine de Saint-Exupery)

 



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